Evangelisation

57. Glaubensimpuls, September 2022

Die Kirche ist nicht in der Krise

Liebe Freunde,

ich möchte ein paar Gedanken, die der französische Kardinal Robert Sarah in einem Interview mit der Zeitschrift „Vision 2000“ (Ausgabe 3-4, 2022) preisgegeben hat, für Euch reflektieren. Der Kardinal sagt, die Kirche ist nicht in der Krise. Wir, die Gläubigen sind in der Krise. Die Lehre der Kirche bleibt dieselbe, ihre Klarheit die gleiche, aber wir haben die vertikale Dimension unseres Glaubens hin zu Christus vernachlässigt und die horizontale Dimension hin zu den Menschen weit überbewertet, indem wir uns als Gläubige fast ausschließlich den sozialen Fragen gewidmet haben. Wir haben uns von den modernen Strömungen der Gesellschaft (wie z.B. dem radikalen Feminismus oder der Lobby ISBT*Q) vereinnahmen lassen. Wir möchten, dass man sagt, die Kirche sei offen, einladend, aufmerksam, tolerant und modern. Wir haben die Seelsorge zu wenig auf die Lehre der Kirche aufgebaut. Stattdessen haben wir eine falsche Auffassung von Barmherzigkeit und Toleranz verbreitet. Die Pastoral wurde auf die Begriffe Barmherzigkeit und Toleranz reduziert. Wir haben Angst, das zu verkünden, was Gott und die Kirche lehrt. Wir fürchten uns davor, missbilligt zu werden, und dann sagen wir Dinge, die verschwommen, vage und ungenau sind. Um jeglicher Kritik auszuweichen, befürworten wir die törichte Entwicklung, welche die Welt nimmt.

Das alles führt dazu, dass die westliche Welt gar nicht das Bedürfnis hat, von Jesus gerettet zu werden. Wir wollen gar nicht das Salz der Erde sein, sondern eher ihr Zucker.

Der Kardinal erinnert daran, dass Gott Europa eine Sendung gegeben hat. Petru und Paulus haben sich in Rom niedergelassen. Die Kirche hat von Rom aus Europa und die Welt evangelisiert. Diese Evangelisierung ist noch nicht beendet. Wenn wir sie aus Nachlässigkeit dennoch beenden, wird das schwerwiegende Folgen für die ganze Welt haben. Die unschätzbaren Werte des alten Kontinents werden verschwinden und der Islam wird die Welt erobern. Wir werden eine ganz und gar andere Kultur, Anthropologie und Moralvorstellung bekommen.

Liebe Freunde, ich glaube Gott wird das verhindern. Vielleicht lässt er dazu Krieg und Wohlstandsverluste zu. Die Kirche wird in Europa schrumpfen, aber Gott hat der Welt unseren Professor Tomislav Ivancic und damit die Gemeinschaft „Gebet und Wort“ geschenkt. Mit unserer Hilfe und der Hilfe der Vielen, die am Wort Gottes festhalten, wird die Kirche neu erblühen. Die Welt braucht uns!

Alles Liebe von

Günther

56. Glaubensimpuls, Juni 2022

Unsere Sinneswirklichkeit führt uns zu Gott

Liebe Freunde, als Sinneswirklichkeit bezeichnen wir alles, was wir über unsere Sinnesorgane erfahren.

Die Sinneswirklichkeit ist eine psychische Realität, aber keine physikalische Realität. Alle Empfindungen, die uns die Sinnesorgane übermitteln, sind zuerst eine Fähigkeit unserer Psyche. Unser Geist macht uns dann die Sinnesempfindungen bewusst, ordnet und beurteilt sie. Unsere Sinnesempfindungen lassen sich physikalisch nicht erklären. Warum können wir Farben sehen? Warum können wir Kälte und Wärme fühlen? Warum können wir Hartes und Weiches ertasten? Warum können wir verschiedene Geschmacksnuancen unterscheiden und verschiedene Gerüche wahrnehmen? Warum können wir etwas hören? Manche Tonfolgen berühren uns angenehm (Singen, Konzert), andere Töne hingegen erschrecken und ängstigen uns (Knall, Krachen, Kreischen, Ächzen, Stöhnen). Wieso?

Aus der Physik wissen wir, dass elektromagnetische Frequenzen und elektrische Impulse dahinterstehen, die letztlich über das Nervensystem in unser Gehirn geleitet werden. Aber was dann passiert, damit wir unser Umfeld so und nicht anders wahrnehmen können, diese “ letzte“ Frage kann uns die Naturwissenschaft nicht erklären. Aber andere Überlegungen, die nicht aus der Naturwissenschaft stammen, aber zur Wahrheitsfindung wesentlich beitragen, zwingen uns geradezu, diese letzte Frage mit Gott zu beantworten. Gott hat uns mit einer Geistseele ausgestattet, und diese unsere Geistseele erfasst die elektrischen und elektromagnetischen Informationen in unserem Gehirn und projiziert diese als Sinneswirklichkeit in unser Bewusstsein. Es ist letztlich also Gott, der in uns die Sinneswirklichkeit erschafft. Und über die Sinneswirklichkeit können wir das Universum und darüber hinaus Gott erkennen. Und wieder ist es allein die Bibel der Christen, die hier wieder die Aussagen der Wissenschaft bestätigt und sinnvoll ergänzt. In Röm1,20 steht: „Seit Erschaffung der Welt wird seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, seine ewige Macht und Gottheit“.

Nicht-gottgläubige Menschen unterdrücken solche “letzten“ Fragen bewusst. Sie bleiben lieber am Vorberg stehen und weigern sich, das letzte Stück des Weges zum Gipfel zu gehen, weil sie ein völlig falsches Gottesbild in sich tragen und in der Tiefe ihrer Geistseele sich vor Gott fürchten. Daher: Wenn man nicht gottgläubigen Menschen helfen will, muss man als Erstes ihr Gottesbild zurecht rücken.

Liebe Freunde, Gott hat uns nicht für die Natur geschaffen, sondern Gott hat die Natur für uns Menschen geschaffen. Deswegen stehen wir als Krone der Schöpfung am Ende der Evolution des Universums. Gott hat das Universum auf unser Kommen vorbereitet und auf uns zugeschnitten. Ohne die Menschheit wäre das Universum sinnlos. Wir sind die einzigen Wesen, die das Universum und seine Sinnhaftigkeit erkennen können. Die ganze übrige Natur ist sich Ihrer Existenz gar nicht bewusst.

Sie wird zwar von Gott erhalten, sie kann aber nicht von sich aus mit Gott kommunizieren, sie kann nicht beten. Nur der Mensch kann beten. Diese Fähigkeit sollten wir besonders jetzt angesichts der angespannten Weltlage nutzen und dem Aufruf der Muttergottes zum Gebet folgen.

Euer Günther Berwanger

55. Glaubensimpuls, Mai 2022

Wie entsteht Leben?

Liebe Freunde,

es ist Frühling. Die Natur erwacht zu neuem Leben. Sie erfreut sich ihres neuen Lebens, und wir Menschen freuen uns mit ihr. Schon als Kind habe ich mich gefragt: Wie entstehen die wunderbaren Formen und Farben der Blumen, der Schmetterlinge und Libellen. Warum wirken sie so angenehm auf unser Gemüt. Sogar das Summen der Bienen hat mich erfreut. Wenn mich manchmal eine Biene gestochen hat, weil wir Kinder immer bloßfüßig über die blühenden Wiesen liefen, dann hat mir das nichts ausgemacht. Ich war der Biene nie böse. Sie tat mir nur leid, weil sie jetzt ja sterben musste.

Später habe ich mich weiter vorgewagt mit meinen Fragen: Wie entsteht das Leben, das Leben der Tiere und Pflanzen? Wie entsteht menschliches Leben? Die Biologie lehrt uns, wie Leben weitergegeben wird, aber wie Leben entsteht, kann uns die Wissenschaft nicht erklären.

Die modernen Wissenschaften sagen zwar, dass die Baupläne für die vielfältigen Formen des Lebens von sogenannten Informationen geliefert werden. Diese Informationen können laut Quantenphysik weder erzeugt noch zerstört werden. (Informationserhaltungssatz wie Energieerhaltungssatz und Impulserhaltungssatz) Sie waren von Anbeginn der Welt im ganzen Universum vorhanden. Da drängt sich sofort die Frage auf: Woher kommt diese Information? Wer oder was liefert sie? Die Physik sagt: Das Licht des Urknalls hat die Information in das Universum gebracht. Vom Licht wissen wir, dass es der wichtigste Informationsträger des Universums ist, und dass das Licht in uns (Biophotonen) und um uns für das Leben unabdingbar ist.  Aber wie das Licht aus toter Materie Lebewesen erzeugt, kann uns die Wissenschaft nicht erklären. Wir können die einfachsten einzelligen Lebensformen wie etwa ein Urtierchen oder eine Fadenalge nicht zum Leben erwecken.   Wir wissen zwar aus welchen Atomen und Moleküle sie bestehen, aber Leben in diesen Materiemix hineinbringen, das können wir nicht.

Aber, liebe Freunde, es gibt noch einen zweiten gleich wichtigen Informationsträger, nämlich das Wort. Der Begriff “Wort“ (griechisch: Logos) enthält sowohl die Vorstellung von Information als auch die Vorstellung von kreativer Kraft, die nötig ist, um das auszuführen, was die Information enthält. Aus Erfahrung wissen wir: Das Wort übermittelt nicht nur eine Information, sondern hat auch die Kraft aufzubauen oder zu zerstören. Deshalb ist es auch wichtig, dass Du nur Gutes denkst und sprichst und auch Dir selbst immer wieder Gutes “predigst“.

Und wieder ist es die Bibel, die die Wissenschaft sinnvoll ergänzt und Fragen beantworten kann, bei denen die Wissenschaft passen muss. Die Bibel erklärt die Entstehung des Lebens, indem sie beide Informationsträger, das Licht und das Wort, vereint, und Gott zuordnet. Die Bibel sagt. Gott ist Licht und Finsternis ist nicht in Ihm.“ (1Joh 1,5) und “Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. In ihm (dem Wort) war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen“ (Joh 1,1-3).

Die Kreativität des Wortes wird im Schöpfungsbericht der Bibel besonders deutlich wiedergegeben: “Gott sprach: Es werde Licht, und es ward Licht“. Und immer wieder steht: „Gott sprach, ...“, wenn Er Neues schuf.  Und im Hebräer-Brief 11,3 steht: “Auf Grund des Glaubens erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort erschaffen worden ist, und dass so aus Unsichtbarem das Sichtbare entstanden ist“. Auch hier geht hervor, dass die unsichtbare Information, die im Wort enthalten ist, die kreative Kraft besitzt, Sichtbares zu erschaffen.

Wenn also Gott sagt: „Lebe!“, dann entsteht Leben, und Sein Licht liefert den Bauplan für die verschiedenen Arten, Formen und Farben des Lebens. Gott erfreut sich an der Natur genauso wie wir Menschen. Darum ist es gut, wenn wir die Altäre und Wegkreuze und auch den Herrgottswinkel zu Hause mit Blumen schmücken.

Liebe Geschwister, die Natur ist nicht tot, sie ist auf vielfältige Weise lebendig, und ich wünsche Euch, dass Ihr Euch an den Schönheiten der Natur erfreuen könnt, und in ihr das Wirken Gottes erkennen könnt.

Euer Günther Berwanger

Glaubensimpuls Ostern 2022 (55a)

Lumen Christi – Das Licht der Auferstehung

Mit dem dreifach gesungenen Ruf LUMEN CHRISTI zieht bei uns in Kaindorf der Priester mit seinem Gefolge zu Ostern bei der Auferstehungsfeier feierlich mit Kerzenlicht in die dunkle Kirche ein. Der Kirchenchor antwortet mit dem Ruf DEO GRATIAS. Bei jedem Ruf wird mehr elektrisches Licht zugeschaltet. Beim letzten Ruf erstrahlt der Kirchenraum in vollem Glanz.

Liebe Geschwister unserer Gemeinschaft Gebet &Wort,

nach unserem Glauben ist Jesus Christus “Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott ...“.

Gott ist Licht und Finsternis ist nicht in ihm. (1. Joh. 1,5) Licht sein gehört zum Wesen Gottes. Unser Professor hat uns gelehrt: Gott ist das Sein, die Finsternis ist das Nichts.

Gott ist das Licht. Alles, was Gott erschafft, bringt er in das Licht, bringt er in das Sein.

Alles, was ist, hat er aus sich selbst heraus erschaffen und ist ein Abglanz von Ihm und leuchtet. Wir sind Kinder Gottes, wir sind Kinder des Lichts. Wir sind ein Abglanz seiner Herrlichkeit.

Jesus ist das Licht der Welt (Joh. 8,12), wir Kinder Gottes sind das Licht für die Welt. Jesus sagt, wir sollen unser Licht nicht unter einen Scheffel stellen, sondern wir sollen unser Licht leuchten lassen vor den Leuten, damit sie unsere Werke sehen und unseren Vater im Himmel preisen (Math 5:15-16 und Luk 8:16).         Jesus ist das Licht des Lebens, wir Menschen haben (von Gott) das Licht des Lebens (Joh. 8:12), und wir haben das Licht des Lebens sogar physisch in unseren Körperzellen. Die Biophysiker sprechen von Biophotonen. Dieses Licht ist hoch kohärent, das heißt, es kann eine gewaltige Menge an Informationen tragen. Manche Physiker meinen, dass ein einzelnes Biophoton die gesamte Information über das Leben tragen könnte. Wir wissen (noch) nicht warum und wie dieses Licht in uns entsteht. Wir wissen nur, dass über diese Biophotonen die Zellen untereinander kommunizieren und dass letztlich alle Funktionen unseres Körpers von diesem Licht gesteuert werden. Licht hat also in unserem Leben eine immense Bedeutung. Ohne Licht kein Leben.

Liebe Freunde, Lumen Christi ist nicht nur das geistige österliche Licht, es hat auch in realer physischer Hinsicht für das Osterereignis eine Bedeutung. Licht war bei der Auferstehung Jesu ein entscheidender Faktor. Auf dem Grabtuch von Turin, das der mündlichen Überlieferung nach das 1,10m breite und 4,36m lange Leinentuch sein soll, in welches Jesus nach seiner Kreuzabnahme gewickelt wurde, ist der Körper Jesu abgebildet. Und zwar so als wäre Jesus von innen heraus durch einen Lichtblitz auf das Leinentuch projiziert worden. Als man das Grabtuch im 19. Jh. das erste Mal fotografierte, zeigte das Negativ ein besonders deutliches und plastisches Bild des Hauptes Jesu. Um ein solches Abbild auf einem Leinentuch zu hinterlassen, wäre eine so hohe Strahlungsdichte notwendig, wie sie auch die heutige Fototechnik nicht zustande brächte. Alle Versuche, das Grabtuch von Turin als Fälschung abzutun sind bislang mangels an echten und eindeutigen Beweisen gescheitert.  Um ein Bild so zu malen, dass das Negativ-Foto ein plastisches Bild ergibt, hätte der Maler über die Fotografie Kenntnis haben müssen, hatte er aber im 13.Jh. sicher nicht. Die C14-Methode (Radiocarbon-Datierung) zur Altersbestimmung des Tuches datiert die Entstehung des Tuches in das 12./13.Jhdt. Die Tests wurden aber so mangelhaft und kritisierbar durchgeführt, dass das Ergebnis angefochten werden kann.

Aber auch Licht, das von außen kommt, spielt für unser Leben eine große Rolle. Dunkelheit, also Mangel an Licht, wirkt auf uns bedrohlich, ist gegen unser Leben gerichtet. Licht hingegen bedeutet für den Menschen Leben. Wir sind von der Zeugung an eingebettet in eine fast unendliche Fülle von elektromagnetischen Feldern, und alle unsere Sinnesorgane sind auf die Verarbeitung dieser elektromagnetischen Informationen, also auf die Verarbeitung von Licht, ausgerichtet.

Wir benutzen die Wirkungen des Lichtes in seinen verschiedensten Erscheinungsformen – Wärmestrahlung, Radiowellen Röntgenstrahlung, Gammastrahlung, auch sichtbares Licht (Farben) etc. Wir benutzen Licht zur Steuerung von technischen Einrichtungen (Lichtschranken, Bewegungsmelder, GPS und andere Leitsysteme, Computer, Roboter, bildgebende Verfahren in der Medizin etc.). Licht ist aus keiner Kunstrichtung wegzudenken. Licht spielt bei allen kosmischen Ereignissen und bei allen atomaren und subatomaren Ereignissen die Hauptrolle. Licht scheint der Schlüssel zum Geheimnis der Welt zu sein. Und doch wissen wir nicht genau, was die Erscheinung, die wir Licht nennen, in Wahrheit ist. Licht – im deterministischen Sinne - hat noch niemand jemals gesehen. Licht bewegt sich mit so hoher Geschwindigkeit, dass es sich jeglicher direkten Beobachtung entzieht. Eine Apparatur kann Licht nicht sehen, und auch unser Auge kann Licht nicht sehen. Sehen ist zuerst ein psychischer Vorgang, der durch Gehirnströme ausgelöst wird und ein Bild in unser Bewusstsein projiziert, entsprechend den Informationen, die das Licht in unsere Augen getragen hat. Dieses Bild wird dann von unserem menschlichen Geist interpretiert und bewertet. Licht hilft uns etwas zu sehen, aber das Licht selbst können wir nicht sehen. Licht ist unabhängig von Raum und Zeit. Licht ist ein Transzendental und hat daher einen unmittelbaren Bezug zu Gott wie das Gute, Wahre und Schöne. Licht hat den Raum des Universums aufgespannt, und es trägt die Information (den Bauplan) über die Materie und das Leben. Es trägt auch die Information über alles Gute, Wahre und Schöne.

Liebe Freunde, warum zünden wir eine Kerze an, wenn wir beten? Warum brennen beim Gottesdienst Kerzen auf dem Altar? Warum stellen wir Lichter auf die Gräber unserer lieben Verstorbenen? Warum brennt in den Gotteshäusern das „Ewige Licht“ vor dem Tabernakel? Warum begrüßen wir Jesus bei der Auferstehungsfeier mit einem Lichtermeer?

Reales sichtbares Licht symbolisiert mit Recht das Hehre, das Erhabene, das Göttliche, das LUMEN CHRISTI.

Liebe Geschwister in unserer Gemeinschaft, dieses Licht unseres Herrn Jesus möge Euch in der Osternacht und während der ganzen österlichen Zeit besonders hell leuchten!! Euer Günther Berwanger

54. Glaubensimpuls, Februar 2022

Wir sind Kinder des Lichtes

Liebe Freunde,

Licht ist das Sein, die Finsternis ist das Nichts.

Gott ist das Sein, Gott ist Licht.

Alles, was Gott erschafft, bringt er in das Sein, bringt er in das Licht.

Alles, was ist, hat Er aus sich selbst heraus erschaffen und ist ein Abglanz von Ihm und leuchtet.

Gott ist immer und überall im Universum gegenwärtig.

Sein Licht füllt das Universum.

Wir sind Kinder Gottes, wir sind Kinder des Lichts.

Wir sind ein Abglanz Seiner Herrlichkeit. Das ist für mich ein wunderbarer Gedanke.

Im Großen Glaubensbekenntnis der Katholischen Kirche ist besonders auch Jesus, der Sohn Gottes, dem Licht zugeordnet: Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott

Ich, als Physiker, kann es nicht lassen, immer wieder auch auf die naturwissenschaftliche Entsprechung des göttlichen Lichtes hinzuweisen: Auch in der Naturwissenschaft ist alles, was geworden ist, aus Licht geworden. Licht ist in der Physik die einzige absolute (nicht relative) Größe. Das Licht hat Raum und Zeit und die Materie erschaffen, ist aber selbst unabhängig von Raum und Zeit (ist transzendent) und „dirigiert“ die Materie. Wenn Du auf einer Lichtwelle mitreiten könntest, wärest Du im ganzen Universum überall gleichzeitig gegenwärtig. Für Dich gäbe es keine Zeit und keine Weg-Distanzen, keine Entfernungen. Du wärest - wie Gott - Herr über Raum und Zeit und über die Materie.

Licht ist also ein Transzendental wie das Gute, Wahre und Schöne. Für gläubige Wissenschafter ist daher Licht ebenfalls ein Synonym für Gott.

Liebe Freunde, wir Menschen sind  unserem Glauben nach geistige Lichtwesen, aber auch physikalisch gesehen sind wir eigentlich reine Lichtwesen. Wir produzieren in unseren Zellen ständig Licht mit verschiedensten Frequenzen. Die Biophysik spricht von Biophotonen. Dieses Licht ist hoch kohärent, das heißt, es kann eine gewaltige Menge an Informationen tragen. Manche Physiker meinen, dass ein einzelnes Biophoton die gesamte Information über das Leben tragen könnte. Über diese Biophotonen kommunizieren die Zellen untereinander. Letztlich werden alle Funktionen unseres Körpers von diesem Licht gesteuert. Wir sind wahrlich Kinder des Lichts. Es ist wunderbar, wie sich die Wahrheiten der geistigen Welt (Glaube) in der materiellen Welt (Naturwissenschaften) widerspiegeln.

Alles Liebe,

Günther

53. Glaubensimpuls, Jänner 2022

Die Genesis der Bibel aus naturwissenschaftlicher Sicht

Liebe Freunde,

obwohl die Bibel keine wissenschaftliche Abhandlung sein will und auch kein Buch sein will, das die Geschichte des Gottesvolkes in seinem zeitlichen Verlauf schildert, ist sie dennoch nicht nur eine Heilige Schrift für die Christen, sondern ist auch für die Naturwissenschaft ein hochinteressantes Schriftwerk. Schon das erste Buch, die Genesis, zeigt eine unwahrscheinliche Kenntnis der Entstehungsgeschichte der Welt und des Lebens. Lange bevor die Genesis geschrieben wurde, gab es verschiedene mündliche Überlieferungen über die Entstehungsgeschichte der Welt. Diese Überlieferungen wurden etwa im ersten Jahrtausend vor Christus als Schriftensammlung niedergeschrieben und von unbekannten weisen biblischen Vätern schließlich zum Schöpfungsbericht geformt, wie er heute als Genesis in der Bibel zu lesen ist. Die Genesis wurde wahrscheinlich sogar in der Dichtungsform eines mehrstrophigen Liedes geschrieben. Darauf weisen u.a. die immer wiederkehrenden Redewendungen hin. Z.B. die Worte „Dann sprach Gott ...“ Und am Beginn und am Ende jeder Strohe: „Es wurde Abend, und es wurde Morgen, der 1., 2., 3. ... Tag“. Die Worte Abend und Morgen bezeichnen in wunderschöner dichterischer Weise das Ende eines alten und den Beginn eines neuen Zeitalters.

Die Bibel teilt die Weltentstehung in 7 Zeitabschnitte: 6 Schöpfungstage und 1 Ruhetag. Dass mit dem Begriff „Tag“ nicht ein gewöhnlicher 24-Stunden-Tag mit Sonnenaufgang und Sonnenuntergang gemeint ist, geht schon daraus hervor, dass es am ersten und zweiten Schöpfungstag ja noch keine Sonne und damit noch keinen 24-Stunden-Tag gegeben hat. Das Wort „Tag“ bezeichnet einfach einen bestimmten Zeitabschnitt. Die Reihenfolge und das Geschehen innerhalb dieser Zeitabschnitte entsprechen überraschend genau dem, was die modernen Naturwissenschaften erforscht haben.

Nicht nur die Bibel, auch die Wissenschaft beschäftigt sich mit der Frage: Was war ganz am Anfang – noch vor dem Urknall? Die atheistischen Wissenschaftler vermuten, dass die Welt aus dem Nichts durch puren Zufall entstanden sei. Diese Antwort ist natürlich unschlüssig und äußerst unbefriedigend.

Was sagt die Bibel? Ich zitiere hier die Übersetzung von Martin Luther: Am Anfang (noch vor dem ersten Tag und noch vor der Lichtwerdung) schuf Gott Himmel und Erde. („Erde“ steht hier für die Vor-Urwelt, Himmel steht für die geistige Welt, die Wohnstätte Gottes und der Engel) Die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe. Dieses Bild von der Leere und der finsteren Tiefe entspricht meiner Meinung nach ganz gut dem „Nichts“ der Wissenschaft. Wie sonst hätte der Heilige Geist den Menschen das Nichts erklären können?!

Dann, noch vor dem 1. Schöpfungstag, schuf Gott das Licht: Gott sprach: „Es werde Licht, und es ward Licht.“ Auch für die Wissenschaft war Licht das Erste, das in die reale Welt kam. Die Physik spricht vom Urknall, einem plötzlichen Aufstrahlen von Licht mit unvorstellbarer Energie. Äußerst bemerkenswert ist auch, dass die Genesis dieses Licht noch nicht im Kontext mit der Sonne und den Sternen erwähnt. Das entspricht exakt den heutigen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen: Licht aus dem Urknall war schon vorhanden, bevor es Sterne und unsere Sonne gab.

Dann kam in der Bibel der 1. Schöpfungstag. Da schuf Gott das Himmelsgewölbe. Das Himmelsgewölbe ist wissenschaftlich gesehen dem Weltall gleichzusetzen. Wenn Du in der Nacht das Himmelsgewölbe betrachtest, schaust Du in das Weltall. Das Himmelsgewölbe ist das Fenster ins Weltall. Es entstand biblisch nach der Lichtwerdung. Physikalisch entstand die Welt ebenfalls nach dem Aufstrahlen des Lichtes, d.h. nach dem Urknall durch Ausbreitung des Lichtes. Das Licht hat das Universum aufgespannt. Überall, wo das Licht hinkam, entstanden Raum und Zeit, und das Licht formte die ersten Atome, vorwiegend Wasserstoff. Die ersten Materieteilchen entstanden. Die Materie ballte sich auf Grund der Gravitationsgesetze zusammen. Sterne und Galaxien wurden gebildet. Sie gehören zum Himmelgewölbe.

Am 2. Tag nimmt die Bibel konkret Bezug auf unsere Erde. Gott scheidet Wasser vom Festland und lässt alle Arten von Pflanzen auf dem Festland wachsen. Die Verfasser der Genesis ließen hier Pflanzen wachsen, bevor Gott Sonne und Mond ins Himmelsgewölbe gesetzt hatte. Das erscheint auf den ersten Blick unlogisch. Andererseits nimmt die Wissenschaft an, dass es pflanzliches Leben in Form von Algen schon vor 2.5 Milliarden Jahren gegeben hat. Erde und Sonne sind 4 Milliarden Jahre alt und vor 2,5 Milliarden Jahre waren Sonne und Mond sicher noch nicht in dem Zustand wie wir sie heute kennen. Die Entstehung pflanzlichen Lebens ist zu dieser Zeit aber schon denkbar. Wiederum hat die Bibel recht: Sie setzt die Entstehung der ersten Pflanzen in eine Zeit, in der Sonne und Mond noch nicht die Funktion hatten, wie sie dies heute haben.

Erst am 3.Tag schuf Gott Sonne und Mond, welche für die kommenden Menschen das Licht von der Finsternis scheiden sollten. Erst jetzt wurde die Sonne zum Tag-Gestirn und der Mond zum nächtlichen Gestirn. Erst im Laufe des 3. Schöpfungstages erlangten Sonne und Mond jenes Aussehen und jene Funktion, wie diese später von den Menschen wahrgenommen wurde. Gott schafft hier einen Wechsel von Tag-und Nachtzeiten, wie es sich später für das Gedeihen von Menschen und Tieren am günstigsten erweisen sollte. Diese Trennung von Licht und Finsternis für die Menschen war Gott offenbar so wichtig, dass er für die Erschaffung der Sonne und des Mondes einen eigenen Schöpfungstag verwendete.

Am 4.Tag ließ Gott die ersten Lebewesen im Wasser (im Meer) entstehen. Auch das ist wissenschaftlich korrekt. Die ersten einzelligen Tiere (Urtierchen, Protozoen) und in weiterer Folge auch die ersten Tierarten entstanden nicht auf dem trockenen Festland, sondern im Meer.

Am 5. Tag schuf Gott die Tiere auf dem Land. Und erst dann schuf er auch die Menschen. Als Mann und Frau schuf er sie. Dann übergab Gott den Menschen die Herrschaft über alle Tiere und Pflanzen. Er forderte die Menschen auf, sich die Erde untertan zu machen. Der Mensch steht am Ende des Schöpfungsgeschehens. Auch das ist wissenschaftlich korrekt.

Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut. Und so vollendete Gott am 6. Tag Himmel und Erde und ihr ganzes Gefüge. Sonst wird in der Bibel vom 6.Tag nichts weiter berichtet. Ich denke, Gott wird da und dort noch etwas „nachgebessert“ - eben vollendet – haben.

Am 7. Tag ruhte Gott, und er heiligte diesen Tag. Diese Regelung der Arbeits- und Ruhezeiten ist ein Maß geworden für die Wirtschaft aller Länder der Welt.

Liebe Freunde, wie konnten Menschen vor Tausenden von Jahren so präzise die Weltentstehung beschreiben? Der Schöpfungsbericht hält auch heute – tausende Jahre später - einer wissenschaftlichen Prüfung stand. Dass die Verfasser des Schöpfungsberichtes vom Heiligen Geist inspiriert wurden, ist für mich völlig klar. Die Bibel ist die einzige Heilige Schrift, die mit der modernen Naturwissenschaft „kompatibel“ ist. Weder der Koran noch irgendein anderes Religionsbuch kann sich mit der Bibel messen. Das sollte uns ein Ansporn sein, an den Gott der Bibel – an unseren Gott – zu glauben. Liebe Geschwister, lasst uns Seine Macht und Herrlichkeit preisen!

Euer Günther Berwanger

52. Glaubensimpuls, September 2021

Über die Transzendentalien

Liebe Geschwister,

ich lese gerade im „Ambo“, dem Jahrbuch der Theologischen Hochschule Heiligenkreuz, über die Aktualität der Transzendentalien, und da möchte ich ein paar Gedanken weitergeben.

Die Kirche lehrt: Deus est unum, bonum verum, puchrum. Gott ist der eine (Einzige), das Gute, das Wahre und das Schöne. Das Gute, das Wahre und das Schöne sind sogenannte Transzendentalien. Sie sind absolute (nicht relative) Größen, und sie sind unabhängig von Raum und Zeit. Sie sind Synonyme für Gott. Sie weisen auf etwas hin, das höher, größer und kostbarer ist als die Transzendentalien selbst.

Alles materiell und geistig Seiende lässt sich als wahr, gut oder schön beschreiben. Das Böse ist nichts Seiendes. Es ist ein Mangel an Seiendem. Das Böse kann also nicht als wahr, gut oder schön klassifiziert werden.

Die Übersetzung aus anderen Sprachen ins Deutsche lässt die Bedeutung der Transzendentalien leider etwas „schwammig“ werden. So wird z.B. das Transzendental „das Gute“ aus dem Englischen aber auch aus dem Kroatischen oft mit „Güte“ übersetzt. Güte ist im deutschen Sprachgebrauch eine Eigenschaft. Sie ist eine von vielen Tugenden. Das (absolut) Gute hingegen umfasst alle Tugenden und alle guten Eigenschaften. Güte ist auch eine Eigenschaft (Reinheit) von Materialien. Es gibt z.B. Güteklassen von Eiern oder von Mineralien. Gott auf eine Eigenschaft zu reduzieren, halte ich für nicht richtig.

Zudem heißt es: Deus est bonum. Das lateinische Wort für Güte wäre aber bonitas oder qualitas.

Ähnlich verhält es sich mit dem Begriffen das Schöne und Schönheit. Schönheit ist eine Eigenschaft z.B. der Frauen, der Natur, der Literatur etc. Das Schöne hingegen umfasst alle Schönheiten der geistigen und materiellen Welt. Nur Gott ist das (absolut) Schöne.

Bei den Begriffen das Wahre und Wahrheit ist der Unterschied im deutschen Sprachgebrauch nicht so groß. In der Bibel sind die beiden Begriffe gleichwertig. Jesus sagt ja von sich selbst: „Ich bin die Wahrheit“. Beide Begriffe werden in der Bibel als absolute und transzendente Größen verwendet. Allerdings werden im deutschen Sprachgebrauch oft Wahrheit und Wahrhaftigkeit verwechselt. Die Wahrhaftigkeit ist eine relative Größe. Zwei verschiedene Personen können über ein bestimmtes Ereignis verschieden ja sogar gegensätzlich berichten. Beide lügen nicht. Beide Aussagen genügen der Wahrhaftigkeit. Die Psyche der beiden Personen hat das Ereignis lediglich verschieden wahrgenommen. Die „Wahrheits“-Findung ist daher bei Gericht nicht immer einfach.

Liebe Freunde, mit diesen kurzen und nüchternen Ausführungen möchte ich den Sprachgebrauch von niemandem kritisieren. Es soll nur eine Anregung sein, über die Transzendentalien nachzudenken, vielleicht auch über sie zu meditieren.

Gott segne Euch!

Günther Berwanger

51. Glaubensimpuls, August 2021

Liebe Freunde,

viele Menschen glauben, dass wir über die Naturwissenschaften eh schon (fast) alles wissen. In Wahrheit aber wissen wir sehr wenig über die Natur. Ja, wir haben in den letzten 3 Jahrhunderten tatsächlich viele Naturgesetze entdeckt, und sie vielfältig zu nutzen gelernt, aber Vieles in unserem Kosmos ist noch verborgen. Selbst wenn wir wissen, wie irgendein Naturgesetz funktioniert, wissen wir doch nicht warum es so und nicht anders funktioniert. Wir kennen z.B. die Gravitationsgesetze, und doch wissen wir nicht, wieso sich Massen gegenseitig anziehen. Wir kennen die elektrostatischen und elektrodynamischen Gesetze, und doch wissen wir letztlich nicht, wieso sich + und – Ladungen gegenseitig anziehen bzw. wieso sich gleichnamige Pole abstoßen.

Wir sind erstaunt, wie zuverlässig alle Gesetze funktionieren, wir können sie beschreiben und anwenden – zu unserem Wohl oder zu unserem Schaden – aber wir können kein Naturgesetz, auch nicht das einfachste, erschaffen. Wir vermögen viel; wir können z.B. Leben weitergeben. Wir wissen wie aus einfachen Lebensformen, z.B. aus einer einfachen lebenden Zelle hochentwickelte Lebensformen entstehen, aber wir können keine Lebensform, auch nicht die einfachste lebende Zelle, erschaffen. Wir können beobachten, wie in einem Lebewesen etwa ein Auge entsteht. Wir wissen aber nicht, wieso die Zellen eines Körpers wissen, was sie tun müssen, um ein funktionsfähiges Auge entstehen zu lassen. Wieso „weiß“ die Materie über die Baupläne des Lebens Bescheid? Atheisten haben den Begriff der „selbstorganisierenden Materie“ erfunden.*) Das ist wie der Begriff „Zufall“ ein Notkonstrukt der Atheisten, um Gott nicht einbeziehen zu müssen. Wir Christen wissen, dass jede Kausalkette der Physik (Ursache – Wirkungskette) letztlich zu Gott führt und bei Gott endet, ganz gleich von welcher Frage man ausgeht. Gott, der Heilige Geist ist es, der überall im Universum - auch in der Materie - gegenwärtig ist und alles schafft und lenkt.

Liebe Geschwister, wenn wir uns all dessen besinnen, dann ist auch klar, dass Gott die Corona-Pandemie und andere Katastrophen zulässt und über sie die ganze Welt lenkt. Vielleicht will uns Gott neu erkennen lassen, dass wir ohne Ihn nichts vermögen. Vielleicht will Gott, dass die Welt aus ihrer Verderbtheit umkehrt und sich neu Gott zuwendet. Fangen wir bei uns selbst an, indem wir uns täglich neu auf Gott besinnen, ihm für unsere Welt danken und ihn um Erbarmen anflehen. Dann wird für uns und in der Folge auch für die Welt alles gut werden.

In diesem Sinne möchte ich Euch ermutigen und herzlich grüßen,

Euer

Günther Berwanger

*) Die Selbstorganisation der Materie ist eine fiktive Annahme ohne jede Beweiskraft.

Sie stammt von zwei zeitgenössischen Wissenschaftlern in meinem Alter:

Peter Atkins, Chemiker, geb. 1940 und Richard Dawkins, Biologe, geb. 1941

50. Glaubensimpuls, April 2021

In Christus waren Gottheit und Menschheit vereint

Liebe Freunde, nach längerer krankheitsbedingter Pause bin ich jetzt wohl auch dank eurer Gebete wieder soweit genesen, dass ich wieder bescheidene Glaubensimpulse schreiben kann. Sie werden zwar nicht mehr regelmäßig, sondern eher sporadisch erscheinen.

In der Osterzeit zeigt sich uns Jesus durch sein Leiden in besonderer Weise als Mensch. Durch seine Auferstehung und Himmelfahrt zeigt er seine Gottheit. Und doch gab es in der frühen Christenheit vor dem Konzil von Nicäa (1. Konzil 325 n.Chr. mit 200 - 300 Bischöfen und ungefähr 2000 Teilnehmern) schon viele Bischöfe, die Jesus zwar als Gottes Sohn, aber nicht als Gott anerkannten. Sie wurden nach ihrem Begründer Arius Arianer genannt. Sie wurden vom Konzil der Häresie bezichtigt. Das Konzil wird anerkannt

von der Römisch-katholischen Kirche,

den Orthodoxen Kirchen,

den Altorientalischen Kirchen,

der Anglikanischen Kirche,

der Altkatholischen Kirche,

den Lutherischen Kirchen,

der Assyrischen Kirche des Ostens und

der Evangelisch-methodistischen Kirche.

Aber auch heute gibt es mehr denn je Christen, die Jesus zwar als Gottes Sohn, aber nicht als Gott anerkennen. Auch Glaubensrichtungen wie z.B. die Zeugen Jehovas gehören dazu. Sie alle begründen ihre Ansicht mit der Bibelstelle Joh 14, 28, wo Jesus sagt „...der Vater ist größer als ich“.

Dem kann man entgegenhalten: Jesus ist Gott vor aller Zeit. Mensch ist er geworden in unserer Zeit. Soweit Jesus Mensch ist, ist der Vater größer als er.

Als der Logos, als das Wort Gottes ist Jesus eins mit dem Vater. Im Johannes-Prolog heißt es:  „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. ... alles ist durch das Wort geworden., und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.“ Hier wird Jesus als Schöpfergott dargestellt. Auch Jesus selbst hat seine Göttlichkeit mehrmals betont:

Ich und der Vater sind eins“. (Joh 10, 30) Jesus sagt nicht: Ich und der Vater sind uns einig, sondern er betont deutlich, dass sie eins sind.

„Wer mich sieht, sieht den Vater“. (Joh 14, 9)

„Niemand kommt zum Vater, außer durch mich“. (Joh 14, 6)

„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“. (Joh 14, 6)

„Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, wer an mich glaubt,

wird nie mehr Durst haben.“ (Joh 6, 35).

„Mir ist alle Macht gegeben, im Himmel und auf der Erde.“ (Mt 28, 18).

Weiters behauptete er, die Macht zu haben, Sünden zu vergeben. Nur Gott kann Sünden vergeben. Die jüdische Obrigkeit hat die Gottheit Jesu nicht erkannt und hat deshalb seine Kreuzigung gefordert

Jesus hat den Aposteln den Hl. Geist eingehaucht. Nur Gott kann über den Heiligen Geist verfügen

Als der Apostel Thomas die Wundmale Jesu sah, rief er aus: „Mein Herr und mein Gott.“

In 1 Joh 5,19 sagt Johannes „… Und wir sind in diesem Wahren, in seinem Sohn Jesus Christus. Er ist der wahre Gott und das ewige Leben“. Die Bibel bezeugt also, dass auch die Apostel in Jesus Gott sahen.

Liebe Geschwister im Herrn, ich wünsche euch ein gesegnetes Osterfest und die Freude der Auferstehung Jesu,

Euer Günther

 

49. Glaubensimpuls, Dezember 2020

Warum ist Gott als Kind in diese Welt gekommen?

Liebe Freunde, es weihnachtet sehr, das Fest der Geburt Jesu ist nahe. Ein großer Teil der Welt setzt seine Hoffnung auf dieses Kind, das vor 2000 Jahren in der altrömischen Provinz Syrien in dem kleinen Ort Bethlehem unter ärmlichen Verhältnissen geboren wurde. Auch ich denke in freudiger Erwartung an dieses Fest, und ich möchte Euch an meinen Gedanken über das Jesuskind teilhaben lassen:

Warum ist Jesus als Kind in die Welt gekommen? Warum ist Jesus nicht gleich mit Macht und Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels in unsere Welt gekommen? (Mt 24,30; Lk 21,27) Jesus hätte die von Vielen als gesellschaftlich und wirtschaftlich gänzlich unproduktiv bezeichnete Zeit der Kindheit vermeiden können.

Ich denke, mit seinem Kindsein wollte uns Gott seine Liebe und seine für uns unerklärliche Verbundenheit mit uns Menschen zeigen. Indem sich Gott als Mensch in die Menschheit hineingebären ließ, ist er einer von uns geworden. Dadurch hat er uns Menschen über die Natur, über das Universum, ja sogar über die Mächte und Gewalten des Himmels, über die Cherubim und Seraphim und über die Engel erhoben.

Wir Menschen sind als Kinder dem Risiko ausgesetzt, eventuell in eine nicht so fürsorgliche Familie hineingeboren zu werden. Gott ist allwissend. Er sieht und lenkt alles im Voraus. Als Gott geht er kein Risiko ein. Er hat sich wohlweislich sein Volk, seine Zeit, seine Mutter und seinen Nährvater ausgewählt, aber von dem Augenblick an, an dem er sich als Menschenkind in die Menschheit hineingebären ließ, hatte er als hilfloses Kind, das er jetzt war, genau dasselbe Risiko wie jedes Kind. Er war angewiesen auf eine Mutter, die ihn umsorgte, ihn stillte, die Windeln wechselte und ihn liebkoste. Er brauchte für ein gesundes seelisches Gedeihen eine intakte Familie, wie jeder Mensch.

Gott hat diese, für die Welt scheinbar so unproduktive Zeit des menschlichen Kindseins auf sich genommen, doch bei genauerem Hinsehen wird klar: Jesus brauchte diese gute Kindheit wie jeder Mensch auch, um später in der Welt Gutes bewirken zu können. Jesus hätte ohne das Umfeld seiner gottgläubigen Familie nicht zum Erlöser der Welt werden können. So gesehen war Jesu Kindheit äußerst produktiv und heilbringend. Außerdem, wenn Jesus gleich als außer- und überirdischer Herrscher auf unsere Erde gekommen wäre, hätten wir dann wohl auch keine Jungfrau Maria, keine Gottesmutter, die sich heute so liebevoll um unsere friedlose Welt kümmert. Ich denke, es war sehr gut, wie Gott alles geplant und ausgeführt hat. ---Danke Jesus!

Schöne Weihnachten und den Segen unseres lieben Jesuskindes wünscht Euch

Günther

 

48. Glaubensimpuls, November 2020

Wofür steht der Baum des Lebens im Paradies?

Liebe Freunde, wir wissen, die Bibel spricht zu uns sehr oft in Bildern und Gleichnissen. So wie der Baum der Erkenntnis in der Mitte des Paradieses ein Sinnbild für den Ungehorsam des Menschen und sein Gewissen darstellt, so ist die Frucht des Lebensbaumes, der ebenfalls im Paradies steht, ein Bild für die Eintrittskarte zu einem neuen ewigen Leben im Himmel. Vor dem Sündenfall war der Baum des Lebens für Adam und Eva uninteressant. Sie kannten den Tod nicht und wussten auch nichts über ihn. Sie waren daher auch nicht versucht, vom Baum des Lebens zu essen. Nachdem sie aber vom Baum der Erkenntnis gegessen hatten, hat sich das geändert. Sie erkannten jetzt Sünde und Tod. Vorher sahen sie im anderen nur das Gute. Jetzt sahen sie in sich und im anderen auch das Böse. Sie fürchteten sich voreinander und vor Gott. Sie schämten sich voreinander und versteckten sich voreinander, indem sie sich mit Feigenblättern bekleideten. Hätten die Menschen in ihrem jetzigen Zustand vom Baum des Lebens gegessen, würden sie zwar ewig leben, aber in ihrem jetzigen sündhaften Zustand verharren. Das heißt, sie würden ewig Sklaven des Bösen bleiben. Damit das nicht passiert, vertreibt Gott die Menschen aus dem Paradies. „Cherubim und das Feuerschwert bewachen seither den Zugang zum Leben“ (Gen.3,24).
Jesus hat den Zugang zum Paradies, den Zugang zum ewigen Leben im Himmel durch seinem Tod wieder frei gemacht für die, welche ihm nachfolgen. Jesus hat zum reumütigen Schächer gesagt: „Heute noch wirst du mit mir im Paradiese sein“
Unsere eigentliche Heimat ist also das Paradies. Jetzt leben wir in der Fremde. Erst wenn wir die Abkehr von Satan und die Umkehr zu Gott vollzogen haben, dürfen wir wieder in das Paradies zurückkehren. Die Erde, wie sie von uns nach dem Sündenfall erlebt wird, ist nur Durchgang, nicht ständiger Aufenthaltsort. Der Zweck menschlichen Lebens auf dieser Erde ist also, dem Satan und der Sünde zu widersagen und sich von neuem für Gott zu entscheiden. Dann erst werden wir vom Baum des Lebens essen dürfen und ewiges Leben haben. (Offb. 2,7).
Der liebe Gott mehre in Euch die Hoffnung auf ein ewiges Leben.
Euer Günther Berwanger

47. Glaubensimpuls, Oktober 2020

Der Baum der Erkenntnis und die Erbsünde

Liebe Freunde,

viele Menschen können mit dem Begriff der Erbsünde nichts anfangen. Um die Erbsünde zu verstehen müssen wir zu den Anfängen der Menschheitsgeschichte zurückgehen. Die Menschen waren in einem Paradies. Sie waren frei, gut und glücklich.

In der Mitte des Paradieses stand der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Gott hat den Menschen bei Strafe verboten, vom Baum der Erkenntnis zu essen. Wenn Gott den Baum nicht in den Garten gestellt hätte, dann hätten die Menschen nicht davon essen können, aber Gott wollte von Anfang an, dass sich die Menschen wie die Engel frei für oder gegen Ihn entscheiden können. Er wollte die Menschen als Partner, nicht als Marionetten.

Gott hat natürlich gewusst, dass die Menschen sich von Satan verführen lassen werden und vom Baum der Erkenntnis essen werden. Der mit süßen Früchten ausgestattete Baum der Erkenntnis mitten im Paradies war für Gott kein Experiment mit ungewissem Ausgang. Andernfalls wäre dieser „Gott“ nicht allwissend. Er wäre ein in seinen Fähigkeiten beschränktes Wesen, und es wäre darüber hinaus noch ein höheres Wesen denkbar, eben Gott. (Ontologischer Gottesbeweis von Anselm v. Canterbury)

Mit dem Baum der Erkenntnis hat Gott den Menschen die Erkenntnis von Gut und Böse bewusst ermöglicht. Jedoch hat Gott mit der Übertretung seiner Gebote eine Strafe verbunden. Damit wollte Gott zeigen, dass das Übertreten seiner Gebote leidvolle Konsequenzen hat: „Davon dürft ihr nicht essen und daran dürft ihr nicht rüh­ren, sonst werdet ihr sterben.“ (Gen 3, 3)

Den Baum der Erkenntnis kann man auch mit dem Gewissen vergleichen, denn über mein Gewissen weiß ich, was gut und böse ist. Das Gewissen ist wie ein schmaler Steg über einen Abgrund. Unbeküm­mert kann nur der über diesen Steg gehen, dem es gar nicht in den Sinn kommt, er könnte hinunter fallen. Wer aber von der Gefahr weiß, den wird es Mühe kosten, über den Steg zu gehen, und viele werden in den Abgrund fallen. Viele kommen über ihr Gewissen zu Fall.

Wer über Gut und Böse Bescheid weiß, will auch über Gut und Böse bestimmen, das heißt, er will das Gewissen mani­pulieren, und da rührt der Mensch an etwas Urgöttlichem. Nur Gott ist Herr über das Gewissen, nur Gott bestimmt, was Gut und Böse ist. Am Gewissen anrühren wollen heißt, Gott sein wollen. Wenn der Mensch Herr des Gewissens wäre, käme es zum Chaos im gesamten Universum, denn Gott kann es nur einen geben. Deshalb warnt also Gott, von den Früchten des Baumes zu essen, der in der Mitte des Gartens steht. Der Teufel in der Gestalt der Schlange aber redet den Menschen ein: „Ihr werdet nicht sterben, vielmehr werdet ihr sein wie Gott“. Und der Mensch hat Satan mehr geglaubt als Gott. Der Mensch, der vorher Herr dieser Welt war, gab damit die Herrschaft an Satan ab, der von da an Herr dieser Welt ist. Dieses Misstrauen gegen Gott, dieser Hochmut und dieser Ungehorsam gegenüber Gott, das ist die Ursünde des Menschen. Diese Ursünde hat sich auf die Nachkommenschaft von Adam und Eva als Fähigkeit zu sündigen vererbt. Wir sprechen daher auch von einer Erbsünde.

Die Erbsünde ist nach dem katholischen Katechismus ein Zustand und keine Tat. Mit der Erbsünde ist auch eine Erbschuld verbunden. Durch die Taufe werden wir von dieser Erbschuld befreit, aber die Taufe befreit uns nicht von der Fähigkeit zu sündigen. Nur Maria, die Mutter Jesu, war von Anfang an frei von Erbsünde und Erbschuld. Durch eine besondere Gnade Gottes war sie befähigt, während ihres ganzen Erdenlebens nicht zu sündigen.

Gott ist allwissend. Gott wusste von Anfang an, wie sich die Menschen im Paradies entscheiden werden. Gott hat deren Entscheidung zur Sünde und ihre negativen Folgen zugelassen, denn Gott hatte von Anfang an auch schon den Heilsplan für die Menschheit entworfen. Der allmächtige Gott ist in der Lage, das Böse zu nutzen, um das Gute noch besser zu machen. Gott hat das Böse zugelas­sen, damit er uns durch einen Akt der Erlösung vom Bösen befreien konnte, und Er dadurch etwas schaffen konnte, das besser, größer und wertvoller ist für uns Menschen als das, was ohne die Zulassung des Bösen möglich gewesen wäre.

Die Kirche singt in der Osternacht: „Oh glückliche Schuld! Oh wahrhaft heilbringende Sünde Adams“. Der Theologe Scott Hahn sagt dazu: „So groß die Natur des Menschen auch vor dem Sündenfall gewesen sein mag, war sie dennoch nicht mit dem vergleichbar, was Gott uns in Christus ge­schenkt hat…. Er hat unseren Fall vorausgesehen. Er hat ihn nicht verursacht sondern frei zugelassen“.

Mit Christus konnte uns Gott seine Güte erweisen und uns von unserer Erbschuld befreien. Mit dem Erlöser Jesus Christus lässt uns Gott teilhaben an der Gottes-Sohnschaft, lässt uns teilhaben an seiner göttlichen Natur. Durch Jesus dürfen wir Gott unseren Vater nennen. Zusammen mit Jesus wurden wir Erben des Himmelreiches. Durch Jesus ist uns ein das irdische Leben in allen Dimensionen weit übersteigendes ewiges Leben zugesichert. Nichts von alldem hätte sich ergeben, wenn Gott die Möglichkeit der Entscheidung für das Böse nicht zugelassen hätte. Es liegt an uns, die Erlösung durch Jesus Christus anzunehmen oder abzulehnen, es liegt an uns, dieses unvergleichliche Angebot Gottes anzunehmen oder zu ignorieren. Die Erbsünde, das ist die Fä­higkeit zu sündigen, fordert von uns täglich neu diese Entscheidung, bis für uns die Entscheidung für oder gegen Gott unwiderruflich wird.

Das alles recht zu verstehen wünscht Euch mit Gottes Segen.

Euer Günther Berwanger

 

46. Glaubensimpuls, September 2020

Warum das Christentum letztlich siegen wird.

Liebe Freunde, was macht den christlichen Glauben so attraktiv?

Ich möchte heute ein paar leuchtende Merkmale und Vorteile des christlichen Glaubens aufzeigen:

  • Der christliche Glaube ist der einzige Glaube, der ein Weltreich, nämlich das römische Reich, ohne Schwert erobert hat. Das Blut, das geflossen ist, war das Blut der Märtyrer. Das ist einmalig in der Geschichte der Menschheit. Diese gewaltlose Eroberung der Welt erhebt unseren Glauben über alle anderen Religionen. Solange die junge Kirche ein Reich nicht von dieser Welt war, ist sie gewachsen. Erst als Staat und Kirche sich fusionierten, wurde der Glaube verweltlicht, und eine Zeit lang wurde auch Gewalt innerhalb der Kirche zu einem Instrument der Glaubensverkündung. Der Glaube wurde zum Christentum. Heute, da Staat und Kirche wieder getrennt sind, haben wir dieses Problem überwunden, und der christliche Glaube wurde wieder zu dem am meisten bekämpften und zum meist verfolgten Glauben der Welt. Das ist genau der Weg zum Sieg. Die Christen müssen die Gewalt wieder mit der Liebe besiegen.
  • Der christliche Glaube ist der einzige Glaube, der in keinem Widerspruch steht zu den Erkenntnissen der Naturwissenschaften. Das habe ich in den vorangehenden Glaubensimpulsen eingehend dargelegt.
  • Der christliche Glaube ist eigentlich keine Religion. Wir Christen sind Kirche Gottes und brauchen eigentlich keine Religion. Alle Religionen suchen Gott, wir haben Gott. Mehr noch, dieser Gott ist in uns seit der Taufe, und später bei der Firmung empfangen wir den Heiligen Geist noch einmal in spezieller Weise, und in der Eucharistie lebt Gott ständig unter uns Menschen. Das haben die Religionen nicht. Sie sind immer auf der Suche nach Gott. Sie wissen nicht genau, wer, wie und wo Gott ist.
  • Über den christlichen Glauben lassen sich alle Sinnfragen des Menschen beantworten. Der christliche Glaube vermag sogar so etwas Heiklem wie dem Leid in der Welt Sinn zu geben. (Vgl. Impulse 37 bis 42)
  • Die Religionen geben Auskunft über das, was die Menschen von Gott denken und was sie von Gott halten. Der christliche Glaube sagt uns, was Gott über uns Menschen denkt, und was Er von uns hält. Der christliche Glaube ist eine Offenbarung. Gott selbst offenbart sich uns Menschen. Der christliche Glaube wurde von Gott selbst gegründet. Kein Religionsgründer konnte den Anspruch erheben, Gott zu sein. Außer Jesus konnte kein anderer von sich behaupten:

„Ich und der Vater sind eins“ (Joh 10, 30),

„Wer mich sieht, sieht den Vater“ (Joh 14, 9),

„Niemand kommt zum Vater, außer durch mich“ (Joh 14,6)

„Mir ist alle Macht gegeben, im Himmel und auf der Erde.“ (Mt 28,18)

Jesus gebietet den Kräften der Natur, dem Wind und dem Wasser.

Er heilt Kranke, macht Blinde sehend, Taube hörend, Lahme gehend, treibt Dämonen aus und erweckt Tote zum Leben.

Kein Religionsgründer ist historisch so gut dokumentiert wie Jesus.

In keinem anderen Glauben bleibt die Glaubensverkündung durch Privatoffenbarungen und übernatürlichen Erscheinungen so lebendig wie im christlichen Glauben.

Kein anderer Glaube hat die Muttergottes als Fürsprecherin und Schützerin im Himmel.

In keiner anderen Glaubensgemeinschaft gibt es so viele Blutzeugen wie in der Glaubensgemeinschaft der Christen.

  • Die Religionen leben nach weltlichen Regeln. Nach den weltlichen Regeln machen sich die Menschen aber gegenseitig zu Feinden. Die weltlichen Regeln lauten: „Wie du mir, so ich dir.“ „Wie man in den Wald hinein schreit, so hallt es zurück.“ „Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil.“ „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“ „Den Letzten beißen die Hunde.“ „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.“ Aug‘ um Auge, „Zahn um Zahn.“ „Blut gegen Blut“ etc.

Die Welt macht die Mitmenschen zu meinen Feinden. Die Regeln des christlichen Glaubens sind anders. Für die Welt sind sie eine Torheit, aber nur sie bringen die Lösung aller Probleme, welche die Welt hat. Die Regeln, die Jesus verkündet lauten: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ „Wenn dich jemand auf die linke Backe schlägt, so halte ihm auch die rechte hin.“ „Wenn jemand von dir verlangt, ein Stück des Weges mit ihm zu gehen, so gehe zwei Stück des Weges mit ihm.“ „Liebet eure Feinde.“ „Tut Gutes denen, die euch hassen.“ „Segnet die, die euch verfluchen.“ „Betet für die, die euch misshandeln.“ Gott sagt nicht: „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott“, sondern er sagt: „Kommet zu mir, die ihr mühselig und beladen seid.“ und „Ich bin Dein Gott, ich helfe Dir. Ich bin bei Dir alle Tage“. Gott sagt nicht: „Den Letzten beißen die Hunde“, sondern er sagt: „Die Letzten werden die Ersten sein“ etc.

  • Nur Christus lehrt, dass man das Böse nur mit dem Guten besiegen kann. Die Feindesliebe ist die konsequente Folge dieser christlichen Logik und die einzige Möglichkeit die Feindschaft zu beenden. Alle anderen Methoden der Konfliktbewältigung decken nur zu, schaffen die Feindschaft aber nicht aus der Welt.
  • In den Religionen geht es immer darum, für Gott etwas Gutes zu tun, damit er gut gesinnt ist. Im Christentum will Gott etwas für uns Menschen tun. Wir sind nicht auf Grund unserer Werke, sondern aus Gnade gerettet. Ich bekomme bei der Taufe den Himmel geschenkt, ich muss ihn mir nicht erst verdienen. Im Christentum kann ich den Himmel nur durch böse Werke und Taten verlieren. In den Religionen muss ich mir den Himmel zuerst durch gute Werke verdienen.
  • In den Religionen müssen die Menschen für Gott sterben, um den erzürnten Gott zu besänftigen. Im Christentum stirbt Gott für uns Menschen (vgl. Jes 53,3-12 und Philipperbrief 2,6-11).
  • Gottesdienst bedeutet in den Religionen, dass der Mensch Gott dient. Im Christentum heißt Gottesdienst, dass Gott mir dient. Beim täglichen Gottesdienst in der Hl. Messe, in der Eucharistie und in allen Sakramenten tut Gott etwas für mich, nicht ich muss etwas für Gott tun. Wenn ich etwas für Gott tun möchte, muss ich Gutes für meine Mitmenschen tun. „Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“, sagt Jesus. Gott nimmt nichts für sich, er schenkt nur.
  • Wir Christen haben alles, was die Religionen haben und noch viel mehr dazu. Wir haben Gott selbst, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Wir haben die Sakramente, wir haben die Muttergottes, die sich besonders in unserer Zeit im Auftrag Gottes um uns Menschen kümmert. Das alles haben die Religionen der Welt nicht. Deswegen wird sich letztlich der christliche Glaube durchsetzen. Obwohl das Christentum 2000 Jahre alt ist, ist der christliche Glaube auch in unserer wissenschaftsorientierten und hoch zivilisierten Welt immer noch höchst modern. Der christliche Glaube steht nicht im Widerspruch zu den modernen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen. Naturwissenschaft und christlicher Glaube ergänzen einander. Jesus gab die Antwort auf alle Fragen, die auch die moderne Wissenschaft nicht beantworten kann. Durch ihn sind alle Fragen über den Sinn des Lebens beantwortet.

Das alles, liebe Freunde, hebt unseren Glauben über alle Religionen hinaus. Wir können und sollten uns glücklich schätzen, mit und in dieser Glaubensgemeinschaft der Christen leben zu dürfen.

Das meint Euer

Günther Berwanger

 

45. Glaubensimpuls, August  2020

3 wichtige Argumente für den katholischen Glauben im Gespräch mit Sekten-Mitgliedern.
Liebe Freunde, wenn Angehörige einer Sekte mit einem Katholiken über den Glauben sprechen, so gehen sie immer mit der gleichen Methode vor: Sie konfrontieren ihren Gesprächspartner mit Bibelstellen, die auf den ersten Blick in Widerspruch zur katholischen Glaubenspraxis stehen. Das soll im kath. Gesprächspartner Zweifel wecken und ihn letztlich von seinem Glauben wegführen. Da die meisten Katholiken in der
Auslegung der Bibel wenig versiert sind, geling das den Andersgläubigen auch immer wieder.
Es gibt 3 einfache Argumente, die ein Katholik im Gespräch mit „Predigern“ für seinen Glauben anführen kann, und diesen seinerseits „sprachlos“ machen, weil es dagegen keine vernünftigen Einwände gibt.
1) Die apostolische Sukzession: Die Kirche hat die Weihe von Priestern und Bischöfen durch Handauflegung von in gleicher Weise geweihten Bischöfen seit den Aposteln bis heute lückenlos weitergegeben. Damit wurde auch die Macht weitergegeben, im Namen Jesu die Sünden zu vergeben, die Krankensalbung und Firmung zu spenden, und Brot und
Wein in Fleisch und Blut Christi zu verwandeln. Durch diese lückenlose Sukzession wurde außerdem sichergestellt, dass kein Mensch sich selbst zu einem Bischof machen kann. Die unverfälschte Weitergabe der Lehre Jesu ist so höchstmöglich garantiert.
2) Die Kirche hat seit Christus zu allen Zeiten Mönchsväter, Wüstenväter und Kirchenlehrer/innen hervorgebracht, die sich ein Leben lang intensiv mit dem katholischen Glauben auseinandergesetzt haben und die Nachfolge Christi ernst genommen haben. Sie sind glaubwürdige Bewahrer und Überlieferer der biblischen Wahrheit. Sie sind in ihrer Gesamtheit jedenfalls glaubwürdiger als die Gründer und Lehrer der neuzeitlichen
Sekten. So konnte die Wahrheit der Bibel und die Glaubenspraxis der Katholiken nie dauerhaft verflacht oder verfälscht werden. Immer, wenn das Schiff Petri durch laue Kirchenfürsten leck geschlagen wurde, haben Kirchenlehrer oder Heilige die Kirche wieder in die richtige Richtung gelenkt. *)
3) Die Gottesmutter: In keiner der neuzeitlich gegründeten Glaubensgemeinschaften gibt es Erscheinungen der Muttergottes. In der kath. Kirche hingegen sind sie sehr zahlreich, und Viele davon wurden so eingehend untersucht und genau dokumentiert und als wahr befunden, dass man sie nicht einfach wegleugnen kann. Die Mutter Jesu widmet
sich in diesen Erscheinungen in besonderer Weise den Menschen, und alle ihre Aussagen stehen nicht in Widerspruch zur Bibel und zur Lehre der Kirche. Die Jungfrau Maria wird allgemein als die Königin des Himmels und der Erde verehrt. In Medjugorje wird sie besonders als die Königin des Friedens gefeiert und in Mariazell wird sie als die Magna Mater Austriae (Große Mutter Österreichs), als die Magna Domina Hungarorum (Große
Herrin der Ungarn) und als die Alma Mater Gentium Slavorum (Nährmutter der slawischen Völker) angerufen. Sie ist die erklärte Königin der Polen und vieler anderer Nationen. Ihr wird die Erhörung von Bittgebeten zugeschrieben, die die Weltgeschichte verändert haben (Befreiung Wiens von den Türken, Staatsvertrag 1955 etc.).
Liebe Freunde, mit diesen 3 Argumenten erreicht Ihr im Gespräch mit Sektenmitgliedern zumindest einen Rollentausch: Nicht Ihr müsst Euren Glauben verteidigen, sondern der Gesprächspartner ist gefordert, seinen Glauben zu überdenken. Viel Geduld und Liebe für Andersgläubige wünscht Euch
Günther Berwanger

*) Einige Mönchsväter und Wüstenväter:
Antonius der Große (um 250 n.Chr.)
Hillarion von Gaza (um 300)
Paulus von Theben (um 300)
Makarios der Ägypter (um350)
Benedikt von Nursia (um 500) u.a.
Kirchenlehre/innen:
Kirchenlehrer müssen als solche vom Papst oder von einem Konzil ernannt werden.
Augustinus von Hippo (um 400)
Gregor der Große (um 580)
Anselm von Canterbury (um 1050)
Bernhard von Clairvaux (um 1090)
Hildegard von Bingen (um 1150)
Antonius von Padua (um 1200)
Albertus Magnus (um 1250)
Theresa von Avila (um 1550)
Johannes vom Kreuz (um 1560)
Franz von Sales (um 1590)
John Henry Newman (um 1850)
Therese von Lisieux (um 1890)

44. Glaubensimpuls, Mai 2020, diesmal wieder aus der Naturwissenschaft

Die kosmische Hintergrundstrahlung spricht für Gott

 

Liebe Freunde, Aus Nichts wird nichts. Wenn Atheisten behaupten, dass das Weltall im Urknall rein zufällig aus dem Nichts entstanden ist, so zeigt das nur die Hilflosigkeit und den Erklärungsnotstand ihres materialistischen Denkens. Schon die Bibel lehrt den Christen mit ihrer unübertroffenen Weisheit: Gott ist Licht. Und wir Menschen werden als Kinder des Lichts bezeichnet, und für Verstorbene bitten wir, dass ihnen das ewige Licht leuchten möge. Gott ist Licht, und dieses Licht hat vom Urknall ausgehend das Raum-Zeit-Kontinuum aufgespannt und Materie und Leben geschaffen. Materie kann auf verschiedenste Weise selbst wieder Licht erzeugen, das wir technisch nutzen können (Sonnenenergie, elektrisches Licht, Radio, Fernsehen, Handy, GPS, Lichtschranken, Fernsteuerung, radioaktive Strahlung etc., etc.).

Von der ursprünglichen Strahlung des Urknalls ist eine messbare Wärmestrahlung, die sogenannte Reststrahlung oder Hintergrundstrahlung des Weltalls, bis heute übrig geblieben. Die anfänglich ungeheure Energiedichte  dieser Strahlung ist infolge der Ausdehnung des Weltalls (mit Lichtgeschwindigkeit!) so gering geworden, dass sie keine Materie mehr bilden kann. Sie zeigt sich heute als eine sehr schwache Mikrowellenstrahlung, aber sie gibt uns Aufschluss über das frühe Universum, nämlich über die ersten Minuten nach dem Urknall. Sie kann aus allen Richtungen gemessen werden und ist aus allen Richtungen gleich groß. Die Strahlungstemperatur ist infolge der Ausdehnung des Weltalls von unvorstellbaren 1032  Kelvin (10 hoch32=100....32 Nullen)  auf etwas weniger als 3 Kelvin (=Weltraumtemperatur) abgesunken. Die Abweichungen von der mittleren Strahlungstemperatur der heutigen Hintergrundstahlung betragen weniger als 1 Promille. Ein Urknall, der von Anfang an mit so einer unwahrscheinlichen Gleichförmigkeit ohne Wärmeturbulenzen abläuft, ist als Zufall praktisch auszuschließen.

Der Quantenmechaniker Henry F. Schäfer III meint dazu: „Es muss ein Schöpfer existieren. Die Big-bang-ripples (= die 1992 entdeckte Mikrowellen-Hintergrundstrahlung des Urknalls) sowie spätere wissenschaftliche Funde sprechen klar für eine Schöpfung aus dem “Nichts“ entsprechend den ersten Versen der Bibel“

 

Als Physiker sehe ich immer wieder: Ohne Gott geht auch in der Wissenschaft gar nichts.

Euer Günther Berwanger

Anmerkung: Siehe dazu auch Glaubensimpuls 5, 11, 15, und 16 !

 

43. Glaubensimpuls, März 2020

Was heißt Sterben?

Liebe Freunde, ich habe einmal im Internet einen kurzen besinnlichen Beitrag über das Sterben gelesen. Ich denke, die Geschichte passt zu unserer jetzigen Krise, die uns ausgerechnet in der Fastenzeit getroffen hat, und in der wir dennoch zuversichtlich auf Ostern zusteuern. Ich gebe die Geschichte aus dem Gedächtnis wieder:

Ich stehe an einem Ufer des Meeres. Eine wunderschöne Brigg segelt aus der Bucht und steuert au das offene Meer hinaus. Ich sehe ihr nach, wie sie der aufgehenden Morgensonne entgegensteuert, immer weiter der Sonne entgegen. Ich sehe, wie sie immer kleiner wird, und plötzlich verschwindet sie am Horizont. Und jemand neben mir sagt bedauernd: „Jetzt ist sie nicht mehr da“.

Nicht da? Wo dann?

Ja für meine Augen ist sie nicht mehr da, aber in dem Moment, da hier neben mir jemand traurig sagt: „Jetzt ist sie nicht mehr da“, gibt es andere, die freudig ausrufen: „Schaut, da ist sie, die wunderschöne Brigg.“

Und das heißt Sterben.

Besinnliche Fastentage wünscht Euch

Günther Berwanger

42. Glaubensimpuls, Februar 2020

Über das Leid, Teil VI

Die dunkle und helle Seite des Leids

Liebe Freunde, mit dem Leid ist es wie mit einem trüben, nebeligen Tag, an dem die Wolken schwarz und tief hängen. Wenn man an einem solchen Tag aber mit einem Flugzeug aufsteigt und die Nebelwand durchbricht und die Oberseite der Wolken erreicht, ändert sich das Bild schlagartig. Das, was von unten gesehen trüb und schwarz war, ist jetzt von oben gesehen schneeweiß und wie mit Gold verbrämt. Unten war es dunkel und trüb, oberhalb ist es sonnenhell. Manchmal bricht sich das Sonnenlicht an den Wolkenrändern, dann erscheinen diese in allen Regenbogenfarben. Ich war bis zu meinem 78. Lebensjahr Pilot und viel mit Flugzeugen unterwegs, und ich durfte diese Naturschönheit wiederholt erleben. Und so ist es auch mit dem Leid. Auch das Leid hat zwei Seiten. Eine dunkle und trübe irdische Seite und eine mit Gold verbrämte und leuchtende himmlische Seite. Was uns auf Erden dunkel erschienen ist, wird uns im Himmel mit Gold verziert erscheinen. Hätte das Leid nur eine dunkle irdische Seite, hätte es Gott nie zugelassen. Ohne diese helle himmlische Seite des Leids würde Gott nie zulassen, dass unschuldige Menschen leiden!

Ich glaube, hier passt auch noch ein Wort zur Traurigkeit. Traurigkeit ist immer auch mit Leid verbunden, aber man bedenke: Wer in seinem Leben nie traurig war, hat auch nie etwas gehabt, wofür es sich gelohnt hätte, traurig zu sein. So ein Mensch ist doch sehr arm. Daher sollten wir für jede Traurigkeit auch dankbar sein.

Euer Günther Berwanger

41. Glaubensimpuls, Jänner 2020

Über das Leid, Teil V:

Leid und freier Wille.

 

Liebe Freunde, was hat Leid mit unserem freien Willen zu tun? Wir wissen, die Ursache allen Leids ist das Böse. Wenn Gott das Böse von Anfang an nicht zugelassen hätte, gäbe es für uns keine freie Entscheidung für das Böse, und dann gäbe es auch kein Leid. Warum hat Gott das Böse nicht vernichtet? Ich meine, dafür gibt es Gründe:

Erstens kann Gott das Böse gar nicht vernichten. Nicht weil Gott etwa nicht allmächtig wäre, sondern weil das Böse “nur“ ein Mangel an Gutem ist (nach Augustinus und Prof. Ivancic). Ein Mangel ist etwas, das nicht vorhanden ist, und was gar nicht vorhanden ist, kann auch nicht vernichtet werden.

Zweitens hätten wir dann auch Jesus als Erlöser nicht gebraucht. Die Kirche, speziell die Ostkirche, lobt und besingt daher sogar zu Ostern den Sündenfall Adams: „Oh glückliche Schuld! Oh wahrhaft heilbringende Sünde Adams“.

Gott hat den Sündenfall  zugelassen, damit er uns durch einen Akt der Erlösung vom Bösen befreien konnte, und Er dadurch etwas schaffen konnte, das besser, größer und wertvoller ist für uns Menschen als das, was ohne die Zulassung des Bösen möglich gewesen wäre. Mit Christus konnte uns Gott seine Güte erweisen. Mit dem Erlöser Jesus Christus lässt uns Gott teilhaben an der Gottes-Sohnschaft, lässt uns teilhaben an seiner göttlichen Natur. Durch Jesus dürfen wir Gott unseren Vater nennen. Zusammen mit Jesus wurden wir Erben des Himmelreiches. Durch Jesus ist uns ein das irdische Leben in allen Dimensionen weit übersteigendes ewiges Leben  zugesichert. Nichts von all dem hätte sich ergeben, wenn Gott die Möglichkeit der Entscheidung für das Böse nicht zugelassen hätte. Es liegt an uns, die Erlösung durch Jesus Christus mit freiem Willen anzunehmen oder abzulehnen. Es liegt an uns, dieses unvergleichliche Angebot Gottes anzunehmen oder zu ignorieren.

Ohne den freien Willen hätte sich Adam nicht für den Ungehorsam Gott gegenüber entscheiden können.  Über den freien Willen gestattet uns Gott, dass wir uns gegen unseren Schöpfer wenden. Wir können Gott ignorieren, wir können ihn ablehnen, wir können ihn sogar schmähen und verspotten und so Leid über uns bringen. Wir können ihn aber auch loben und preisen und anbeten. Das alles kann die übrige Natur nicht. Sie hat nicht diese freie Wahl. Durch unseren freien Willen sind wir über die ganze Natur erhoben, und das macht uns zur Krone der Schöpfung.

Der freie Wille macht uns aber auch verantwortlich für unsere Entscheidungen. Die meisten Entscheidungen im  täglichen Leben treffen wir zwangsläufig entsprechend äußeren Umständen und Vorbedingungen, für die wir nichts können.  Wirklich frei entscheiden können wir uns aber zwischen Gut und Böse. Um diese ausschließlich menschliche Fähigkeit, die wir den freien Willen nennen, richtig nutzen zu können, bedarf es auch der Erfahrung des Bösen. So macht sich Gott auch Satan zu Diensten.

Ohne den freien Willen wären wir zwar immer noch nackt, glücklich und zufrieden im Paradies, wir wüssten aber nicht, dass wir glücklich sind. Wir wären gute Menschen, wüssten aber nicht, dass wir gut sind, weil wir die Sünde und damit das Leid nie kennen gelernt hätten. Wir könnten die Fülle, die Gott uns schenkt nicht erkennen, weil wir den Mangel, das Fehlen des Guten nie erfahren hätten. Wir wären willenlose Marionetten Gottes, und das wollte Gott nicht. Gott wollte uns als freie göttliche Wesen, die über die Zukunft und das ewige Leben ihrer Geistseele selbst bestimmen. Er ist aber zu jeglicher Hilfe bereit, wenn wir darum ehrfürchtig bitten.

Leid hat bei Gott eine sehr hohen Stellenwert, (wie ich in den vorhergehenden Glaubensimpulsen aufzuzeigen versucht habe), aber der freie Wille ist eine göttliche Fähigkeit, die Gott noch höher schätzt, auch wenn durch diese Freiheit das Risiko eines Sündenfalls und  Leids gegeben ist. Ohne den freien Willen hätte Jesus sein leidvolles Erlösungswerk nicht durchführen können. Er hat freiwillig für uns gelitten,

meint Euer

Günther Berwanger

 

40. Glaubensimpuls Dezember 2019

Über das Leid - Teil IV

Durch das Böse kam das Leid in die Welt

Liebe Freunde, wenn wir über Fernsehen und Zeitschriften in die Welt hinausschauen, so erkennen wir sehr schnell die Ursachen des Leids: Der Mensch leidet vor allem durch den Mangel an Tugend. Menschen, die wir nicht kennen, mit denen wir vordergründig nichts zu tun haben, steuern über Lügen und Halbwahrheiten, über Machtversprechen und Kapital die Politik, die Umwelt und das Konsumverhalten aller Menschen. Das zeigt einen Mangel an Tugenden und führt zu einem Mangel an Tugenden. Jeder Mangel ist aber gegen den Menschen und gegen das Leben gerichtet. Deswegen nennen wir diesen Mangel das Böse. Jeder Mangel erzeugt daher Leid. Sogar der Mangel an notwendigen materiellen Dingen verursacht Leid. Wenn der Mensch das tägliche Brot nicht bekommt, leidet er.

Gott hat nur die Fülle geschaffen. Gott ist unum, bonum, verum, pulchrum. Gott ist das Gute, das Wahre und das Schöne in höchster Vollkommenheit. Er ist der Inbegriff und die Fülle des Guten, Wahren und Schönen. Wir sind Geschöpfe Gottes und wir leben aus seiner Fülle. Gott möchte, dass wir das Leben haben und es in Fülle haben (Joh 10,10). Ohne diese Fülle fehlt uns etwas. Den Mangel an Gutem empfinden wir als böse. Den Mangel am Schönen empfinden wir als hässlich. Auch das Hässliche zerstört uns. Der Mangel an Wahrheit führt uns in die Irre und in den Abgrund. Das heißt: Ohne Gott können wir nicht leben. Aber der Mensch hat einen freien Willen, und wenn er freiwillig auf die Fülle der Tugenden verzichtet, dann erleidet er einen Mangel. Dann leidet er an einer Sünde. Wenn ihm ohne eigene Schuld das Gute und Schöne genommen wird und die Wahrheit vorenthalten wird, z.B. durch falsche Erziehung oder Zwang, dann leidet er ebenfalls.

Wenn ich nicht möchte, dass durch mich Böses und damit Leid in die Welt kommt, muss ich mich bemühen tugendhaft zu leben. Das Evangelium vom 1. Adventsonntag ermahnt uns wachsam zu sein im Hinblick auf das Ende der Welt. Das gilt aber auch in Hinsicht auf unsere Tugendhaftigkeit. Zugegeben, das ist nicht leicht. Selbst Jesus sagt: „ Auch der Gerechte sündigt siebenmal am Tag“. Aber es geht hier um das Bemühen,

meint Euer

Günther Berwanger

39. Glaubensimpuls, November 2019

Über das Leid, Teil III

 

Leid als Hilfe zur Umkehr

 

Liebe Freunde, die Erfahrung zeigt: Leid, speziell in Form von Krankheit, verändert die Menschen meistens positiv.  Menschen, die“ zu“   gesund sind, können manchmal hochmütig und egoistisch werden und handeln dann falsch. Manche fallen dann in die Versuchung zur Unmäßigkeit. Anstatt zu essen fressen sie, anstatt zu trinken saufen sie, anstatt zu arbeiten versklaven sie andere und beuten sie aus, anstatt gesund zu leben vergiften sie sich in ihrer Genusssucht selbst und die Menschen um sie herum. Doch wenn sie plötzlich Leid erfahren und den Keim des Todes fühlen, dann gehen sie in sich und denken daran, dass ihr Schicksal nicht in ihren Händen liegt. Dann spüren sie das Bedürfnis, sich dem allmächtigen Schöpfer zuzuwenden. So kommt dann Segen auf sie selbst, auf die Familien, auf die Gesellschaft, auf die ganze Menschheit. Tausend und abertausend Menschen wären für den Himmel verloren, wenn sie nicht krank geworden wären oder Leid in irgendeiner Form erfahren hätten. Erst die Plage entfaltet uns zur vollen Größe. Wie ein Schmetterling sich beim Schlüpfen lange plagen muss, um aus seinem Kokon verschrumpelt und aufgedunsen herauszukommen, dann aber seine Flügel in voller Größe und Schönheit ausbreitet, so gelangt auch der Mensch erst über Plagen zur vollen Größe und Schönheit.

Mit Gottes Segen

Günther Berwanger

38. Glaubensimpuls, Oktober 2019

Teil II: Warum lässt Gott Leid zu?

Gott will das Leid nicht. Er wollte von Anfang an nicht, dass die Menschen leiden. Aber in der Bibel steht: „Durch die Sünde kam das Leid in die Welt“. Schon die Ursünde hat Leid nach sich gezogen, und jede Sünde, die wir heute begehen, schafft neues Leid. Der Mensch tut das nicht, was Gott in seinen Gesetzen verlangt. Die Menschen beachten die10 Gebote nicht und sie beachten das Gebot der Nächstenliebe nicht, sie missbrauchen Naturgesetze, die ja auch göttliche Gesetze sind. Dadurch kommt Unheil in die Welt. Dadurch schaden die Menschen sich selbst und anderen, die unschuldig sind. Das Leid ist die natürliche Folge auf die Sünde. Das ist ein durchaus sinnvolles göttliches Gesetz.

     Stellt euch vor, die Sünde und das Böse hätte keine negativen Konsequenzen, stellt euch vor, das Böse würde kein Leid nach sich ziehen. Mord, Folter, Raub, Kindesmissbrauch etc. würde niemanden stören. Und wenn es mich selbst trifft, hat´s mich halt erwischt, wie man einen Schnupfen erwischt. Wie schnell würde die Menschheit in Bosheit und Sünde versinken. Die Menschen würden drauflos sündigen, „dass sich die Balken biegen.“ Die ganze Welt wäre für den Himmel und das ewige Leben verloren. Die Menschheit würde sich selbst zerstören.

Gott sei Dank ist es aber nicht so. Sünde und Leid sind eng miteinander gekoppelt. Das Leiden ist ein Regulativ zur Sünde. Das Leid dient zur Schadensbegrenzung und bewahrt die Menschen vor der Selbstzerstörung. Leid ist zum Schutz der Menschen da. Das Leiden ist der Schutz vor dem Sieg des Bösen. Vor allem das Annehmen, das Aufsichnehmen von Leid verhindert den Sieg des Bösen. Leid ist zwar die Folge des Bösen, gleichzeitig aber ist es gegen das Böse gerichtet. Nach einem Krieg sagen die Menschen: Nie wieder Krieg! So folgt aus dem Leid der Vorsatz zum Guten. Das Gute kann also trotz Wirken Satans nie ganz aus der Welt verschwinden, auch wenn der Vorsatz zum Guten nie lange anhält.

Da taucht jetzt aber die Frage auf: Warum lässt Gott Leid auch an Unschuldigen zu? Zum Beispiel im Krieg. Gott will uns damit sagen, dass wir füreinander verantwortlich sind. Es gibt keine private Sünde. Wir Menschen sind Gemeinschaftswesen und keine Einzelgänger. Der Sünder muss wissen, dass er mit seiner Sünde auch Unschuldige trifft.

Gott hat einen Plan mit der Welt, und wir sollten ihm vertrauen. Er weiß, wozu alles gut ist, auch welche Sündenstrafen zu tilgen er gerade mir zutraut. Unser irdisches Leben ist oft nicht leicht. Sünde und Leid sind unsere ständigen Begleiter. Das Leid trifft oft Unschuldige, Christen wie Nichtchristen. Aber wir Christen haben es leichter. Wir wissen, dass wir durch unser Leid Verdienste für den Himmel sammeln, und dass wir über das Leid hinaus eine wunderbare und ewige Zukunft haben.

Dass wir unabwendbares Leid nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis wirklich annehmen können, wenn es uns trifft, das wünsche ich mir und Euch.

In Liebe,

Günther Berwanger

37. Glaubensimpuls, September 2019

Über das Leid

Liebe Freunde, ich wurde in letzter Zeit viel mit dem Leid von Freunden und Bekannten konfrontiert, und ich möchte einige Gedanken über Leiden und das Leid mit euch teilen. Das Thema ist so komplex und vielschichtig, dass es nicht mit einem einzigen Glaubensimpuls ausreichend beleuchtet werden kann. Ich möchte das Thema daher in mehrere Teile zerlegen und aus verschiedenen Gesichtspunkten betrachten.

Zum Beispiel: „Das Leid in der Welt“, „Warum lässt Gott Leid zu?“, „Leid und Leiden als Entscheidungshilfe zur Umkehr“, „Über die dunkle und die helle Seite des Leides“, „Warum hat Gott die Ursache allen Leides, das Böse, durch sein Erlösungswerk nicht vernichtet?“ etc.

Teil I: Über das Leid in der Welt

Liebe Geschwister, Gott liebt uns. Gott will, dass wir das Leben haben, und es in Fülle haben. Und doch ist unser irdisches Leben oft nicht leicht. Leid ist unser ständiger Begleiter. Leiden ist in unserer Welt eine Wirklichkeit, die sich nicht wegleugnen lässt.

Das Leid gehört zum Menschen wie das tägliche Brot. Es gibt niemand, der nie in seinem Leben Leid erfahren hätte. Die meisten Menschen sehen im Leid keinen Sinn.

Selbst für gläubige Christen, die leiden, ist es schwierig, das Leid als etwas Sinnvolles anzuerkennen. Man kann sie weder mit theologischen noch mit wissenschaftlichen Argumenten trösten. Selbst, wenn sie einsehen, warum Gott Leid zulässt, scheitern sie oft an der Frage: Warum gerade ich?

Das Leid ist der Felsen des Atheismus. Für die Atheisten ist das Leid ein Beweis, dass es Gott nicht gibt. Im Denken der Atheisten ist die Welt und erst recht das Leid eine sinnlose Einrichtung. Für sie ist die Welt ein Zufallsprodukt ohne Zweck und Ziel, und damit ist auch das Leid sinnlos. Sie können dem Leid keinen Sinn zuordnen, da sie ja das leidvolle Erlösungswerk Jesu nicht anerkennen. Für sie ist das Leiden Christi nicht Erlösung, sondern Torheit. Ein Atheist kann Leid also nicht verstehen.

Leiden oder das Leid kann ich nur verstehen wenn ich schon an einen liebenden Gott glaube. Die Bibel lehrt, dass Jesus uns durch sein Leiden und Sterben am Kreuz vom Gebundensein an das Böse befreit hat, und so die Welt von der Herrschaft Satans erlöst hat. Leid hat also in der nachösterlichen Zeit eine besondere Bedeutung bekommen.

Vor Christus, also im alten Testament, wurde Leid nur als Prüfung Gottes aufgefasst oder als Bestrafung. Immer, wenn das Volk Israel von Gott abfiel, kam Leid über das Volk. Das Leid hatte nur die Funktion einer Schadensbegrenzung. Durch das Leid wurde das Böse in Schach gehalten. Dann aber kam Jesus. Er hat uns nicht nur vom Gebundensein an das Böse befreit, sondern er hat dem Leid zusätzlich eine völlig neue, wichtige Funktion gegeben, eine erlösende, Sünden tilgende Funktion. Christus hat unsere Sünden auf sich genommen und durch sein Leiden und durch seinen Kreuzestod unsere Sünden getilgt und uns reingewaschen von unserer Sündenschuld. Jesus hat also durch sein Leiden den Sieg Satans von uns abgewendet. Ohne das Heilswirken Christi würde sich die Menschheit selbst zerstören. Nach christlicher Lehre hat Jesus durch sein Leiden die Welt erlöst von der Herrschaft des Bösen.

Leid hat in der nachösterlichen Welt neben der Funktion der Schadensbegrenzung also noch eine weitere wichtige Funktion: Es bildet den Ausgleich zur Sünde, und es hat reinigende Kraft. Es tilgt viele Sündenstrafen Auch die reinigende Kraft des Fegefeuers ist Leiden und tilgt Sündenstrafen (nicht aber die Sündenschuld. Die kann nur Jesus vergeben!).

So fatal Leid für einen Betroffenen auch sein mag, Menschen, die unschuldig leiden und das Leid annehmen und es Jesus aufopfern, haben eine göttliche Funktion. Sie ergänzen das Leiden Christi, wie es Paulus ausdrückt. Durch sie werden viele Sünden getilgt. Solche Menschen sind ein Segen für die ganze Menschheit.

Edith Stein z.B. hat ihr Leiden und Sterben im Konzentrationslager Auschwitz ausdrücklich für das Heil der Welt aufgeopfert. Papst Johannes Paul II hat sein schweres Leiden aufgeopfert, damit der Wille Gottes sich in der Welt verwirkliche.

In der Geschichte der Christenheit wurden wiederholt heilige Priester aber auch Laien und sogar Kinder und Jugendliche von göttlichen Instanzen (Engel, Hl. Maria oder von Jesus persönlich) aufgefordert bzw. gebeten, Leiden freiwillig anzunehmen, um die Sünden der Menschen zu sühnen. Z.B. die Seherkinder in Fatima, die Hl. Bernadette, Pater Pio, die jugendlichen Seherin Vicka in Medjugorje etc.

So paradox es auch klingt, Leid dient letztlich dem Wohl der Menschen. Das Aufopfern von unvermeidbaren psychischen und körperlichen Schmerzen, das Annehmen des täglichen Kreuzes hilft, meine eigenen Sündenstrafen aber auch die kollektiven Sündenstrafen (nicht Sündenschuld!) der Welt zu tilgen. Ich bin an den Sünden der Welt ja mitschuldig durch mein Schweigen, durch meine Trägheit, durch mein Wegschauen und durch meine Feigheit. Auch wenn mir die Sündenschuld durch Jesus vergeben wurde, habe ich dennoch Anteil an der gerechten Sündenstrafe für die Welt. Mein aufopferndes Leidtragen wirkt dann wie ein Ablassgebet für die Welt zur Tilgung von Sündenstrafen.

Liebe Freunde, wenn ihr in eurem Umfeld Menschenkennt, die Leiden und ihr Leid annehmen und aufopfern, so begegnet ihnen bitte mit größter  Hochachtung und Dankbarkeit, und sagt ihnen wie wichtig  sie für das Heil der Welt sind.

Mit dem Segen Gottes,

Euer Günther Berwanger

36. Glaubensimpuls, August 2019

Über den Lobpreis

Liebe Freunde, Gott freut sich über unseren Lobpreis und wünscht, dass wir ihn loben und preisen. Ist Gott so eitel und ruhmsüchtig, dass er unseren Lobpreis braucht?

Nein, liebe Freunde, Gott braucht unseren Lobpreis nicht. Wir können seinen Ruhm nicht vermehren, aber Gott freut sich über unseren Lobpreis, weil dieser uns zum Heil gereicht. Wenn wir Gott anbetend loben und preisen, fliehen die bösen Geister von uns. Gott im Gebet und Gesang zu ehren, das halten die Dämonen nicht aus. Wenn die bösen Geister uns verlassen, können sie uns nicht verführen. Sie erkennen, dass wir uns zu Gott bekennen, und dass sie keine Chance haben, uns zu beeinflussen.

Der Lobpreis macht so den Weg zu unserem Heil frei, und das freut Gott, und der Himmel jubelt.

Gepriesen sei der Vater mit dem Heiligen Geist, und gelobt sei Jesus Christus unser Retter!

Euer Günther Berwanger

 

35. Glaubensimpuls, Juli 2019

Über die Freiheit und den freien Willen

Liebe Freunde, in den Medien ist oft von Freiheit die Rede, gemeint ist die Unabhängigkeit.

Jede Revolution schreibt die Freiheit auf ihre Fahnen, gemeint ist das Abschütteln eines Jochs, um später selbst andere zu unterjochen.

Was aber bedeutet Freiheit und freier Wille im christlichen Kontext? Die Bibel spricht von der Freiheit der Kinder Gottes. Diese Freiheit bezieht sich ganz wesentlich auf unseren freien Willen, und der freie Wille besteht letztlich darin, zwischen Gut und Böse wählen zu können. Frei bin ich nur dann, wenn ich mich für das Gute entscheiden kann.

Sich für das Böse entscheiden heißt, dass ich nicht frei bin. Das Gute zu wollen und zu tun ist dem Menschen in die Wiege gelegt. Jeder kommt als guter Mensch auf die Welt. Er kann aber zum Bösen verführt werden durch seine Umwelt und durch andere Menschen. Wenn er Böses tut, drängt ihn etwas oder jemand, sich für das Böse zu entscheiden. Sein Wille ist dann nicht mehr frei.

Der ursprünglich freie Wille kann also auch versklaven, nämlich dann, wenn der Mensch sich mehrheitlich für das Böse entschieden hat. Wenn er das Gute nicht mehr wählen kann, ist er nicht frei. Etwas oder jemand, nämlich das Böse oder der Böse, hat ihn in der Hand und verführt ihn zum Bösen. Er ist nicht mehr frei sondern versklavt.

Wann immer ich Böses tue oder denke, bin ich nicht frei. Freiheit ist die Fähigkeit, das Gute zu wählen und es dann auch zu tun.

Um in mir das Gute zu bewahren, muss ich etwas tun. Jesus sagt: „Ohne mich könnt ihr nichts tun“. Ich muss mich also Gott zuwenden. Mit Gott bin ich frei und kann mich sogar selbst übersteigen. Mit Satan bin ich unfrei und versklavt. Wann immer inneres oder äußeres Getriebensein vorhanden ist, ist das nichts Gutes. Diesen Zwängen sollte man nicht gehorchen. Es ist also wichtig, sich in jedem Augenblick des Lebens für das Gute, das heißt für Gott zu entscheiden. Je besser mir das gelingt, desto freier bin ich. Erst wenn ich nur mehr Gutes denken, reden und tun kann, bin ich wieder frei für den Himmel, wie ich das schon als kleines Kind war. (Vgl. Mt 18,3)

Viele Menschen wollen das Gebundensein an das Böse nicht wahrhaben und erfinden alle möglichen Ausreden um sich zu rechtfertigen, und wenn es gelingt, eine Mehrheit für ihr negatives Denken und Tun zu finden, wird das Böse einfach für gut erklärt. Dieses Phänomen finden wir in der heutigen Gesellschaft in vielen Bereichen des Lebens.

Bitten wir den Heiligen Geist, dass er uns führt und uns vor der Versklavung bewahrt.

Euer Günther Berwanger

 

34. Glaubensimpuls, Juni 2019

Wozu GLAUBEN?

Liebe Freunde, worum geht es uns Christen eigentlich, wenn wir vom Glauben reden? Es geht dabei nicht darum, die Kirche zu retten. Wenn die Kirche Gott hat, dann kann sie nicht zugrunde gehen. Es geht auch nicht darum, Gott zu verteidigen gegen die Angriffe des Bösen. Gott braucht unsere Hilfe dazu nicht. Er kann sich selbst verteidigen. Beim Glauben geht es gar nicht um Gott, sondern allein um mich. Um mich und um Dich!

Der Glaube rettet mich, nicht Gott. Der Glaube macht mich stark, nicht Gott. Deshalb ist der Glaube an Gott das Wichtigste in unserem Leben. Wer glauben kann, ist innerlich zufrieden und kann sich über die Welt freuen und hat nichts gegen andere Menschen, und er kann Gott loben und preisen. Er sucht die Aussage eines anderen Menschen immer positiv zu deuten, und wenn er kritisiert, dann ohne zu verletzen, und wenn er gegen Ungerechtigkeit auftritt, dann ohne Hass. Der Gläubige kann auch einmal in Demut eine persönliche Ungerechtigkeit hinnehmen, ohne auf irgendjemand böse zu sein, nur um den Frieden in seiner Umgebung zu erhalten. Der Ungläubige ist in der selben politischen, wirtschaftlichen und sozialen Situation wie der Gläubige, aber er ist unzufrieden und er kritisiert alle und alles meist in verletzender Weise, er rebelliert gegen jede vermeintliche persönliche Ungerechtigkeit, auch wenn er dadurch Zwist und Unfrieden in seine Umgebung bringt. Der Ungläubige kann sich an der Welt nicht wirklich erfreuen, und daher kann er Gott auch nicht von Herzen loben und preisen. Er weiß, dass ihm alles, was er besitzt, morgen schon wieder genommen werden kann, ohne dass er etwas noch Besseres dafür bekommt. Daher hat er das Bestreben, jetzt möglichst schnell viel Besitz zusammenzuraffen und viel Vergnügen zu konsumieren, aber er kann sich an all dem nicht wirklich erfreuen. Man kann das Leben auf dieser Erde nur genießen, wenn man von einer noch besseren Zukunft weiß. Wir sind nur Gäste und Reisende auf dieser Erde. Wer an dieser Welt hängt, dem bleibt etwas Schöneres versagt.

Gott will also allein unseretwegen, dass wir uns im Glauben üben und vervollkommnen, denn nur über den Glauben bekommen wir jene geistlichen Fähigkeiten, welche uns noch in diesem Leben den inneren Frieden bringen, und uns nach dem irdischen Tod groß machen. Es geht also um unser Leben und um unsere Zukunft, um eine Zukunft, die über den Tod hinausgeht.

Es geht um unseren Glauben. Glauben heißt, Du stehst am Start und siehst das Ziel, den Himmel vor Dir, und Du hoffst dieses Ziel zu erreichen. Christliches Hoffen heißt also, auf das Ziel, den Himmel, zustreben. Der Grund für diese christliche Hoffnung auf das Himmelreich kann nur Gott sein. Wenn du etwas von Menschen erhoffst, kannst du enttäuscht werden.

„Mit Gott überspringe ich Mauern“, sagt ein Psalmist. „Mein Gott ist meine Hoffnung. Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil, denn Du bist bei mir. Auf Gott vertraue ich vom Morgen bis zum Abend. Ich fürchte mich nicht, denn in Deiner Hand, o Gott, liegt mein Geschick“. Weiters heißt es in der Heiligen Schrift: „Gesegnet der Mensch, der auf den Herrn sich verlässt und dessen Hoffnung der Herr ist. Er ist wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und am Bach seine Wurzeln ausstreckt. Er hat nichts zu fürchten, wenn Hitze kommt; seine Blätter bleiben grün.“ ( nach dem Buch von Prof. Ivancic: Wiederkehr der Hoffnung Seite 9/10 )

Liebe Freunde, Wissen ist wichtig, aber Wissen allein gibt dem Leben noch keinen Sinn. Erst der Glaube macht dein Leben sinnvoll. Der Glaube verändert, der Glaube heilt. Glaube ist Vertrauen. Am Anfang steht das Vertrauen, dann kommt das Verstehen. Auch im Leben ist es so. Das Kind hat zuerst Vertrauen. Es glaubt alles, was die Eltern sagen. Der Papa weiß alles und kann alles. Alle Väter kennen dieses Phänomen. Kinder machen alles nach, was die Eltern ihnen vorleben, weil sie darauf vertrauen, dass es richtig ist. Allerdings: Später muss das, was die Eltern gesagt und vorgelebt haben, auch vom Kind verstanden und als sinnvoll empfunden werden, sonst war die Erziehung umsonst.

So ist es auch mit dem Glauben. Der Glaube soll auch verstanden werden. Das festigt meinen Glauben. Zum Verstehen ist aber ein gewisses Maß an logischem Wissen notwendig. Vielleicht ist das auch mit ein Grund, warum bei uns in Europa so viele Erwachsene ihren Kindheitsglauben wieder verloren haben. Sie haben das, was sie als Kind geglaubt haben, später nicht verstehen können, weil ihnen vielleicht das notwendige Wissen über den Glauben gefehlt hat. Der Diözesanbischof Dr. Egon Kapellari hat bei einem Abschlussgottesdienst des Akademischen Jahres der Hochschulgemeinde Graz für ein gesundes, nicht arrogantes katholisches Selbstbewusstsein plädiert. Voraussetzung dafür sei aber auch, das Glaubenswissen auf das Niveau eins Fachwissens zu heben. Es gibt auch innerhalb der Liebe Gottes logische Gesetze und Zusammenhänge, die auch für uns als Laien verständlich sind und uns zeigen, dass unser Glaube vernünftig und sinnvoll ist. Einige solche Gesetze und Zusammenhänge speziell aus der Naturwissenschaft habe ich in den vorangegangen Glaubensimpulsen aufzuzeigen versucht.

Ich war vor kurzem in Medjugorje und möchte Euch den besonderen mütterlichen Segen der Gottesmutter überbringen,

Euer Günther Berwanger

 

 

33. Glaubensimpuls, Mai 2019

Über den Heiligen Geist

Liebe Freunde, Pfingsten, das Fest des Heiligen Geistes naht. Es wird daher gut sein, wenn wir unser Wissen über den Hl. Geist zumindest bruchstückhaft in Erinnerung rufen.

Gott ist der reine, absolute, unbegrenzte Geist. Alles, was Geist ist, ist auch Person. Der Heilige Geist zeigt sich uns als dritte göttliche Person. Der Heilige Geist ist transzendent. Er steht außerhalb von Raum und Zeit, aber er ist und wirkt auch in Raum und Zeit. Er ist überall, er durchweht das All, er ist in jeder Galaxie und in jedem Atom. Der Heilige Geist ist der Praktiker, der alles bewirkt. Er hat die Naturgesetze konzipiert, er lenkt die Evolution des Universums und des Lebens.

Die Quantenphysiker meinen, dass sämtliche Information über die Materie und über das Leben seit Anfang der Welt überall im Universum vorhanden sei. Diese Information kam mit dem Licht des Urknalls in die Welt. Auch alles, was der Mensch denken kann, sei als Information längst im All gespeichert. Der Mensch kann Informationen aus diesem Informationspool abrufen, indem er denkt, und er kann denken, weil ihm nach christlicher Auffassung der Heilige Geist die Fähigkeit dazu gibt. Der menschliche Geist ist ja Geist von Seinem Geist. Gott hat uns seinen Geist bei unserer Zeugung eingehaucht, und dieser Geist ist es, der in uns denkt (und betet!).

Information ist eine transzendente Größe das heißt, sie ist unabhängig von Raum und Zeit. Man kann daher Information als geistige Größe auffassen. Als Urheber der geistigen Größe Information ist logischerweise nur ein Geist denkbar. Für Christen ist es der Heilige Geist, der nach christlicher Lehre das All durchweht und alles bewirkt. Der Heilige Geist gibt der Materie über die Naturgesetze eine schaffende und formende Kraft. Er gibt jeglicher Materie ihre spezifische innere Form. Der Mensch kann den materiellen Dingen eine äußere Form geben, aber ohne diese innere Form wäre ein Kristall kein Schmuckstück und weder ein Holzbau noch ein Stahlbau hätte eine Festigkeit.

Der Heilige Geist ist nicht nur im All, er ist auch in Dir. In jedem Menschen ist der Heilige Geist anwesend. In Pflanzen und Tieren wirkt zwar auch die Kraft des Heiligen Geistes, aber er ist in ihnen nicht als Person anwesend. Sie können daher auch nicht Gott erkennen. Nur der Mensch kann Gott erkennen. Er ist Geist und kann daher mit dem göttlichen Geist kommunizieren.

Der Heilige Geist ist die Quelle des menschlichen Geistes. Solange die Quelle fließt ist der Mensch geistig aktiv, kreativ und intuitiv. Ohne den Heiligen Geist geht gar nichts, weder in Wissenschaft und Technik noch in Kunst und Kultur. Der Heilige Geist ist die Quelle allen Seins, er ist auch die Quelle des Lebens.

Der Heilige Geist wirkt auch heute in besonderer Weise in der Kirche.  Er wirkt in dem Maße, in dem sich Papst und Bischöfe, Priester und Laien dem Heiligen Geist öffnen und ihn als ihren Beistand annehmen (Joh 14, 16-17). Christen, die sich vom Heiligen Geist leiten lassen, bringen die Früchte des Geistes hervor: Liebe, Freude, Frieden, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, und Selbstbeherrschung (Gal.5.22-23).

Der Heilige Geist gibt den Christen die Kraft zum Durchhalten und Widerstehen. Er verleiht ihnen Tapferkeit und Großmut, damit sie sich allen Widerständen zum Trotz für Christus und sein Reich einsetzen. Er gibt Kraft und Trost im Leben und Sterben. Diese vielfältige Heilswirksamkeit des Heiligen Geistes kommt in vielen Liedern der Christenheit zum Ausdruck (vgl. Katholischer Erwachsenen-Katechismus S. 226).

Bei der Ausgießung des Heiligen Geistes zu Pfingsten (50 Tage nach der Auferstehung Jesu und 10 Tage nach Christi Himmelfahrt) erschien der Heilige Geist in Form von Feuerzungen über den Häuptern der Jünger Jesu und machte aus angstbesetzten Aposteln mutige Zeugen Christi. In kürzester Zeit ließen sich Tausende taufen. Es war die Geburtsstunde der Kirche. (vgl. Youcat/Jugendkatechismus der Katholischen Kirche S.74).

In der christlichen Kirche wird der Heilige Geist oft als Taube dargestellt. Die heidnische Antike kannte die Taube als Sinnbild für Liebe. So verstanden die frühen Christen sofort warum der Heilige Geist, die Person gewordene Liebe Gottes, in Gestalt einer Taube auf Jesus herabkam, als er sich im Jordan taufen ließ. Heute ist die Taube das weltweit anerkannte Zeichen für Frieden und eines der großen Symbole für die Versöhnung der Menschen mit Gott. (vgl. Youcat S.75).

Dass der Heilige Geist uns in dieser pfingstlichen Zeit neu belebe, das wünsche ich mir und Euch,

Günther Berwanger

 

32. Glaubensimpuls, April 2019

Es sind ohnehin alle Religionen gleich! ?

Liebe Freunde, die Meinung, es sei gleich welchem Glauben man angehöre, ist weit verbreitet. Alle wollen nur das Gute. Angesichts der entsetzlichen Ereignisse in aller Welt möchte ich diese Meinung vor allem an Hand der beiden größten Weltreligionen einmal genauer hinterfragen: Christentum und Islam. Ja, beide wollen das Gute, aber der Islam nur für seine Anhänger, die Christen wollen das Gute für alle Menschen. Der Islam lebt nach weltlichen Regeln. Die weltlichen Regeln machen die Menschen gegenseitig zu Feinden: „Wie du mir, so ich dir“. „Wie man in den Wald hineinschreit, so hallt es zurück“. „Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil“. „Wer zuerst kommt, malt zuerst“. „Den Letzten beißen die Hunde“. Zahn um Zahn, Aug’ um Auge“. „Blut gegen Blut“ etc. Die Regeln des christlichen Glaubens sind anders. Für die Welt sind sie eine Torheit, aber nur sie bringen die Lösung aller Probleme, welche die Welt hat. Die Regeln, die Jesus verkündet lauten: “Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst“. „Wenn dich jemand auf die linke Backe schlägt so halte ihm auch die rechte hin“. „Liebet eure Feinde“. „Tut Gutes denen, die euch hassen“. „Segnet die, die euch verfluchen“. „Betet für die, die euch misshandeln“. „Die Letzten werden die Ersten sein“ etc.
Im Islam ist Gott kein Vater. Allah als Vater zu bezeichnen ist ein strafbares Sakrileg. Im Islam gibt es auch keinen Sohn Gottes. Jesus als den Sohn Gottes zu bezeichnen ist ebenfalls strafbar, und natürlich gibt es auch keine Dreifaltigkeit.
Im christlichen Glauben bekommst Du den Himmel bei der Taufe geschenkt. Du musst ihn Dir nicht erst verdienen. Moslems müssen sich den Himmel erst durch gute Werke verdienen, wobei den Islam mit Feuer und Schwert zu verbreiten und “Ungläubige“, die sich einer “Bekehrung“ widersetzen von der Erde zu vertilgen, zu den heiligmachenden Taten zählt.
Und das alles ist nicht nur der Glaube des IS sondern auch aller moslemisch dominierten Länder, weil es der Koran, das unantastbare Glaubensbuch aller Moslems, so gebietet oder zumindest zulässt.
Wo liebe Freunde ist da die Gleichheit oder auch nur Ähnlichkeit mit dem christlichen Glauben?
So wie der islamische Glaube in den meisten moslemischen Staaten gelebt wird, ist er nur mit Gewalt aufrecht zu erhalten. Das heißt aber auch: Der Islam hat in der heutigen Zeit keine Zukunft mehr.
Angesichts der weltweiten brutalen Christenverfolgung durch Islamisten, wie es in den Medien berichtet wird, können wir nur eines tun: Keine Rache! Keine Vergeltung! Nicht einmal daran denken! Sondern dem Islam mit Liebe und Gebet begegnen. Denken wir daran wie in den Anfängen des Christentums die Christen das römische Weltreich ohne das Schwert erobert haben. So müssen wir auch heute der Christenverfolgung unseren Glauben und unsere Liebe entgegensetzen. Das Blut, das damals vergossen wurde, war einzig das Blut der Märtyrer. So muss es auch heute wieder sein. Dann wird der christliche Glaube neu erblühen.
Die Christenverfolgung ist nur vordergründig ein Kampf um politische Macht. Es geht um die geistige Vorherrschaft gegenüber Jesus. Der Kampf ist nur mit den geistigen Waffen unsers christlichen Glaubens zu gewinnen. Das ist sicher kein leichter Kampf, aber denken wir daran, dass die Drangsal und nachfolgende Rettung der Christen ja schon in der Bibel vorausgesagt ist

Der Segen unseres Gottes sei mit euch
Günther Berwanger

31. Glaubensimpuls, März 2019

„Durch das Gebet wird alles erreicht, was natürlicherweise unmöglich ist.“

Kardinal John H. Newman

Über das Beten

2. Teil: Wie soll man beten?

Der Vater wird euch alles geben, was ihr Ihn in meinem Namen bittet. Joh 15,17

Alles, was zwei von euch auf Erden gemeinsam erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten. Mt 18,19

Alles, worum ihr betet und bittet – glaubt nur, dass ihr es schon erhalten habt, dann wird es euch zuteil. Mk 11,24

Das alles hat uns Jesus zugesichert. Wieso, liebe Freunde, spiegelt sich diese Zusage im Leben vieler Menschen nicht wider? Wieso schaut es in der Praxis ganz anders aus? Viele machen die Erfahrung, dass sich in ihrem Leben nichts ändert, obwohl sie viel beten. Manche beten jahrelang und verspüren aber keine Änderung, weder bei sich selbst noch bei anderen. Sie beten und beten, aber es tut sich nichts. Manche erwarten gar nicht mehr, dass sich wirklich etwas tut. Diese Menschen sind - wenn sie beten - nicht wirklich bei Gott. Es gibt im geistigen Bereich Gesetze, die man beachten soll, damit das Gebet auch wirkt, damit das Gebet auch zu Gott gelangen kann. Wenn man diese Gesetze nicht beachtet, kann es sein, dass man im Gebet an der falschen Türe anklopft. Hinter dieser Türe ist dann niemand, der Dich hört.

Unser Professor Ivancic hat gesagt: Wenn das Gebet dein Leben nicht ändert, dann ändere dein Gebet.

Wie sollen wir also beten?

1) Wir sollten nie ins Leere hinein beten. Ich muss alle körperlichen und psychischen Belastungen abstreifen und mich auf eine höhere geistige Ebene begeben. Nur auf dieser geistigen Ebene kann ich Gott begegnen. Normal im alltäglichen Leben sind wir auf einer psychischen Ebene, das heißt, wir sind  der Welt zugewandt, wir sind unserem Körper zugewandt, unseren Sorgen und Problemen. Im Gebet muss ich diese psychische Ebene verlassen und mich auf eine geistige Ebene begeben, indem ich mir Gott in meiner geistigen Vorstellung vergegenwärtige. Nur auf dieser geistigen Ebene bin ich Gott zugewandt. Gott muss in meiner Vorstellung als Gesprächspartner da sein, wenn ich bete, auch wenn ich ihn nicht sehen kann. Ich sprechen ja auch beim Telefonieren mit einem Menschen , den ich nicht sehe, und wenn ich mit jemanden spreche, der sich bei offener Tür im Nebenraum befindet, so kann ich ihn auch nicht sehen, aber ich weiß, dass er da ist, und dass er mich hört. Gott ist immer da, aber beim Beten muss mir das auch bewusst werden. Gott ist ganz nahe. Er ist vor mir, hinter mir, über mir unter mir und ganz besonders in mir. Der Hl. Augustinus bekannte im Gebet: “Ich suchte Dich außerhalb von mir und ich fand Dich in mir.“

Das gedankenlose Abspulen eines Gebetstextes hilft also wenig. Das Gebet muss mich zu Gott bringen und Gott ist dann der, der hilft. Das Gebet ist nur Mittel zum Zweck, nicht Selbstzweck.

Den Glauben verstehen ist wichtig, ja ein gewisses Wissen über den Glauben ist sogar eine Voraussetzung zum gläubig werden, aber das Wissen über den Glauben allein macht noch nicht gläubig. Da muss noch etwas dazukommen, nämlich eine persönliche Beziehung zu Gott, und die erhalte ich nur durch das Gebet, und indem ich im Gebet auf Gott hinhöre und - ganz wichtig - auch eine Antwort bekomme. Gott antwortet auf verschiedene Weise: Zum Beispiel indem Er dein Gebet erhört, indem Er dir eine neue Freude schenkt, die du vorher nicht kanntest, indem Er dir eine neue Erkenntnis schenkt, die du vorher nicht hattest. Plötzlich steht dir die Lösung eines Problems ganz klar vor Augen. Gott antwortet, indem Er dir neue Zuversicht und neue Tatkraft gibt. Jeder gute Gedanke, der dir im Gebet kommt ist eine Antwort. Diese lebendige Beziehung zu Gott macht dich gläubig. Du musst aber auch zulassen, dass Dir Gott begegnet. Dr. Madinger hat einmal gesagt: „Wir beten zum Hl. Geist: Komm Hl. Geist und entzünde uns. Und daneben stellen wir einen Kübel Wasser bereit, um das Feuer zu löschen, falls der Hl. Geist wirklich kommt“.

Die Muttergottes in Medjugorje sagt in einer ihrer Botschaften: „Das Gebet öffnet das Herz.“ Wenn ich nur mit dem Kopf glaube geschieht nicht viel. Wenn ich aber mit dem Herzen glaube, dann bekommt mein Glaube Kraft. Ich muss also zuerst einmal beten, damit ich selbst zu einem tiefen Glauben komme, dann erst bewirkt mein Gebet auch etwas in der Welt.

2) Wenn man wünscht, dass das Gebet zu Gott gelangt muss man allen Menschen vergeben und sich mit allen versöhnen (Mk.11.25). Wenn man hasst, ist der Kanal zu Gott verstopft. Auch wenn ich für mich selbst bitte, muss ich gewisse Regeln beachten. Ich kann z. B. nicht von Gott verlangen, dass er mir irgendetwas verzeiht, wenn ich selbst nicht bereit bin anderen zu verzeihen. Zur Bitte um Vergebung meiner Sünden gehört also auch, dass ich anderen vergebe. Auch mir selbst muss ich vergeben. Das Nicht-Vergeben macht jedes Gebet und jede Beichte kraftlos. Ich kann nicht erwarten, dass Gott mir vergibt, wenn ich meinen Schuldnern nicht vergebe.

3) Wir sollen im Vertrauen beten: „Alles worum ihr betet und bittet, glaubt nur, dass ihr es schon erhalten habt, dann wird es euch zuteil“. (Mk.11.24)

4) Im Beispiel vom Pharisäer und dem Zöllner sagt Jesus, dass wir demütig beten und uns nicht aufspielen sollen. (Lk.18.9ff)

Das Gebet nie als Waffe oder Druckmittel gegen andere verwenden. Z.B.: „Gott sagt mir gerade ganz stark, dass wir dieses oder jenes tun müssen“ Damit sagt der Beter: Wer jetzt nicht das tut, was ich sage, handelt wider Gott. Er verwendet das Gebet als Druckmittel. Wenn ein Wort wirklich von Gott kommt, so wirkt es auch, ohne dass ich daraus ein Druckmittel mache.

Ein Gebet darf keine Anklage enthalten. Auch keine versteckte Anklage: Verzeih mir lieber Gott, dass ich gestern meinem lieben Mann kein Essen zubereitet habe, weil er wieder so böse war und mich im Rausch geschlagen hat“. Dieses Gebet würde gleich mehrere Anklagen gegen den Mann enthalten.

5) Man soll gezielt beten. Es ist nicht gleich, was ich bete. Wenn ich Heilung möchte, muss ich ein Heilungsgebet beten, wenn ich Befreiung von Abhängigkeiten, Süchten oder Bindungen möchte, muss ich ein Befreiungsgebet beten. Personen oder Anliegen für die ich bete immer beim Namen nennen

6) Auch beim Fürbittgebet muss ich gewisse Bedingungen erfüllen. Es nützt zum Beispiel nichts, wenn ich für jemand anderen bete, aber keine Liebe zu diesem Menschen dabei spüre. Man muss also zuerst um Liebe für diesen Menschen bitten. Wir sollen auch nicht beten: „Lieber Gott ändere die anderen Menschen“, sondern wir sollen beten: „Lieber Gott, ändere zuerst mich.“ Also nicht: „Lieber Gott, ändere meine Frau, dass ich sie besser annehmen kann“. Nein! Besser ist, wenn Du betest: „Lieber Gott, ändere mich, dass meine Frau mich besser annehmen kann“.

Wir sollen immer so beten, dass es für andere gut ist. Selbst für unsere Feinde sollen wir beten, sagt Jesus, aber nicht indem wir sie gleichzeitig anklagen. Wir brauchen unsere Feinde nicht anzuklagen. Gott weiß, was unsere Feinde schlecht machen, er weiß es besser als wir selbst.

Du sollst nur um das bitten, was Du nötig hast, was Du unbedingt brauchst, um das tägliche Brot. Dabei darf das Gebet nicht egoistisch sein: „Lieber Gott, mach mich reich und schön“, oder: „Lieber Gott, steh mir morgen bei meinem ersten Banküberfall bei und schenke mir reiche Beute“. Solche Gebete wären egoistisch auf mich selbst gerichtet und könnten Gott nicht erreichen.

Natürlich ist kein Gebet ganz umsonst! Gott sieht unser Bemühen. Während wir beten können wir wenigstens nicht sündigen. Aber Gott hat die Regeln im geistlichen Bereich nicht aufgestellt, damit wir sie nicht einhalten. Diese Regeln und Gesetze können wir alle aus der Bibel herauslesen, und wenn wir sie nicht beachten, erhalten wir halt über das Gebet nicht immer das was wir möchten.

So wünsche ich Euch, dass alle eure Gebete zu Gott gelangen, gehört und erhört werden.

Euer Günther Berwanger

 

30. Glaubensimpuls, Feber 2019

Liebe Freunde, ich möchte in diesem Glaubensimpuls ein paar Gedanken über das Beten mit euch teilen. Natürlich wisst ihr alle über das Beten Bescheid, aber eine kurze Zusammenfassung über das, was wir Beten nennen kann als Wiederholung ganz gut sein. Der Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Für ergänzende Beiträge wäre ich sehr dankbar.

Über das Beten

Teil 1: Was heißt Beten?

Beten heißt, mit Gott in Verbindung treten. Beten heißt reden mit Gott. Das Gebet ist die Begegnung mit der Person Gottes. Im Gebet begegnet die Tiefe meiner Seele dem Hl. Geist Gottes. Das Gebet ist nie Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck. Das Gebet soll mich zu Gott bringen. Beten ist auf Gott schauen. Die Theologie lehrt: Gott ist unum , bonum, verum, pulchrum. Gott ist der Eine und Einzige, das absolut Gute, Wahre und Schöne. Den Blick auf das Gute Wahre und Schöne richten ist daher auch schon Gebet. Manch ein Ungläubiger betet auf diese Weise, ohne dass er es weiß. Es gibt viele Arten des Gebetes: Formelgebet, freies Gebet, Kontemplation etc. Wichtig ist die Anbetung. Sie beinhaltet Lobpreis, Verehrung und Danksagung. In der Anbetung kann ich Gott meine Wertschätzung ausdrücken für das, was Er ist und was Er für mich getan hat. Im bekennenden Gebet sagen wir Gott unsere Sünden und Verfehlungen und bitten Ihn um Vergebung, die Er uns fest zugesagt hat. Im Fürbittgebet flehen wir um Hilfe für andere. Ein Stoßgebet kannst du zu jeder Zeit, in jeder Gesellschaft und bei jeder Arbeit zum Himmel senden.
Der menschliche Geist kann mit dem göttlichen Geist kommunizieren. Das unterscheidet uns von der übrigen Natur. Deswegen sind wir die Krone der Schöpfung. Die übrige Natur hat diesen Geist nicht. Die Natur, auch die Pflanzen und Tiere werden von Gott zwar erhalten, können aber nicht von sich aus mit Gott in Verbindung treten. Die Natur kann nicht beten. Beten kann nur der Mensch. Die Natur kann sich in der Sonne Gottes baden und sich dabei die Energie holen, die sie zum Funktionieren braucht, aber die Natur hat kein ewiges Leben. Die Natur existiert nicht ewig. Der Mensch aber erlangt durch seinen von Gott eingehauchten Geist ewiges Leben.
Das Gebet ist die Nahrung für meinen Geist. So wie das tägliche Brot Nahrung ist für meinen Körper und der Schlaf Nahrung ist für meine Psyche, so ist das Gebet Nahrung für meinen Geist. Und wir wissen, wenn ich den Geist vernachlässige, schädige ich auch Psyche und Leib. Die Hagiotherapie kann solche Schäden wieder gut machen, indem man dem Patienten hilft, die geistige Dimension des Menschen zu erschließen. Indem sich der Patient für das Wahre, Gute und Schöne öffnet, beginnt er zu beten.
Nun erhebt sich noch die Frage: Wie soll man beten? Darüber werde ich in 3 Wochen im nächsten Impuls schreiben, wenn ich wieder in Österreich bin.
Gott segne euch!
Euer Günther Berwanger

29. Glaubensimpuls, Jänner 2019

Bildhafte Vorstellungen in der Hagiotherapie
mit persönlichem Zeugnis :

Liebe Freunde, wir wissen: in der Hagiotherapie gibt es bildhafte Vorstellungen die heilend wirken. Zum Beispiel:
Sich auf den Schoß des himmlischen Vaters (der Gottesmutter) begeben.
Sich von der Gottesmutter liebkosen lassen.
Sich unter den Schutzmantel der Gottesmutter begeben.
Sich in den Wunden Christi bergen.
Sich wie Johannes an die Schulter von Jesu lehnen.
Schauen, wie Jesus seine heilende Hand auf meine Wunde oder auf meine kranke
Körperstelle legt.
In die Evangeliumssituation der Hochzeit zu Kana springen und die 6 Krüge mit meinen
Sünden , meinen Verzichten und Kreuzen, meinen Bindungen und Liebesdefiziten füllen
und von Jesus wandeln lassen
Bei der Hl. Messe sich von Jesus einladen lassen und mit ihm an einem Tisch sitzen.
Jesus einfach nur anschauen und sich von seiner Liebe anstrahlen lassen, etc.

Ich habe jede dieser Vorstellungen über eine längere Zeit ausprobiert. Jede dieser Vorstellungen hilft unserer Geistseele gesünder zu werden oder gesund zu bleiben. Einige dieser Vorstellungen haben mir aber in besonderer Weise geholfen, und darüber möchte ich Euch in diesem Glaubensimpuls berichten.
Sich auf den Schoß des Vaters begeben: Ich habe diese Vorstellung einige Wochen lang jeden Abend - nach dem gemeinsamen Abendgebet mit meiner Frau - geübt. Dabei versetzte ich mich in meiner Vorstellung zurück in alle möglichen Altersstufen und alle wichtigen Lebensabschnitte. Allein schon die Vorstellung ganz nahe beim Vater zu sein, von ihm umarmt zu werden, sich an ihn anlehnen dürfen, an seiner Schulter ausruhen zu dürfen, wirkte ungemein heilend auf Geist und Seele. Bald zeigte sich, dass mir die Vorstellung als 13 bis 16-Jähriger ganz nahe beim himmlischen Vater zu sein, besonders lieb wurde. Manchmal verweilte ich in dieser Vorstellung bis ich einschlief. Der Heilungsprozeß setzt sich dann offenbar im Schlaf fort, und dann schläfst Du auch schon besser. Ich kann nicht genau sagen, was da eigentlich geheilt wurde, aber mit jedem Mall fühlte ich mich freier und besser.
Du kannst auch ein anderes Alter wählen. Du kannst dich als Baby sehen oder als Erwachsener. Wahrscheinlich wählt man unbewußt am ehesten jenes Alter in dem man den leiblichen Vater am meisten entbehren mußte oder der Vater seine Aufgabe als Vater am wenigsten erfüllen konnte.

In der gleichen Weise, wie Du zum himmlischen Vater gehst, kannst DU auch zur himmlischen Mutter gehen. Ich flüchtete mich tagsüber oft unter ihren Schutzmantel oder ich lief zu ihr einfach so, um ihr guten Tag zu sagen. Ihr alle kennt ja schon mein Umkehrerlebnis in Medjugorje. Die Gottesmutter ist für mich die Garantie meines Glaubens. Sie hat mich zu Jesus geführt und sie hat mich in für mich unbezweifelbarer Weise auch aus akuter Todesnot gerettet. Sie ist die große Schützerin. Sie enttäuscht Dich nie, wenn Du Dich vertrauensvoll unter ihren Schutz begibst.
Als ich das Schoßgebet mit der Gottesmutter erstmals betete, stellte ich fest, dass die Vorstellung als Baby bei der Gottesmutter zu sein, besonders heilend auf mich wirkte. Es war wunderbar für mich als Baby an der Brust der Gottesmutter einzuschlafen. Die Hagiotherapie lehrte mich, warum das so war:
Mein ganzes Leben lang, bis ich die Hagiotherapie und dieses Gebet kennen lernte, hatte ich Träume von unendlicher Einsamkeit und Verlassenheit. Ich träumte davon, allein im Weltall ausgesetzt zu sein, oder so einsam auf einem unendlich ausgedehnten schwarz-weißem Schachbrett zu stehen, dass ich mich nicht einmal selbst hören konnte, wenn ich schrie und weinte. Oder ich träumte, allein auf einem Planeten mit vollkommen glatter und steriler Oberfläche zu sein, oder allein in einer großen Stadt mit vielen Menschen zu sein, aber ohne Zuflucht und ohne Beachtung zu finden. Erst durch die Hagiotherapie konnte ich die Ursache dieser Träume finden: Ich war – laut Erzählung meiner Mutter – nach der Geburt im Krankenhaus an einer Darmentzündung erkrankt und musste allein im Krankenhaus bleibe. Meine Mutter wurde nach Hause geschickt. Damals durfte die Mutter eines kranken Babys nicht beim Kind im Krankenhaus bleiben, und so war ich also mutterseelenallein im Krankenhaus, und mein Zustand wurde immer schlimmer bis ich schließlich sterbend in ein Sterbezimmer abgeschoben wurde. Als eine Krankenschwester viele Stunden später meinen Leichnam „versorgen“ wollte, sah sie, dass ich noch lebte. So wurde ich wieder auf die Kinderstation gebracht, und ich erholte mich tatsächlich wieder und konnte Wochen später von meiner Mutter heimgeholt werden. In der Zwischenzeit hatte meine Mutter natürlich längst abgestillt und ich konnte nicht die Hautnähe einer Mutterbrust genießen, was für ein Baby – wie wir heute wissen - sehr wichtig ist.
Die Trennung von der Mutter, die wochenlange Einsamkeit, das Alleingelassensein beim Sterben und doch nicht Sterben, hinterließ in meiner kindlichen Geist-Seele ein schweres Trauma, das sich immer wieder auch in Träumen auswirkte. Erst als die Muttergottes mich als Baby in der Hagio-Meditation an ihre Brust nahm und mich zärtlich liebkoste wurde ich wieder heil. Ich fühlte mich freier, und die Alpträume der totalen Verlassenheit kamen nicht wieder.
Bemerkenswertes am Rande: Ich war nach dem Krieg noch bevor das Krankenhaus (Vorau) renoviert und ausgebaut wurde öfters in diesem Spital – meine Großmutter wohnte in dessen unmittelbarer Nachbarschaft – und ich erinnere mich: alle Gänge und alle größeren Räume waren nach Schachbrett-Muster schwarz-weiß verfliest. Mein Geist hat dies als Baby registriert und in den Alpträumen abgebildet, obwohl ich mich rein medizinisch gesehen nicht daran erinnern dürfte.
Ein anderes Beispiel:
Vor ungefähr 20 Jahren stellte man bei mir eine Pfortader-Thrombose fest. Das ist ein Verschluss der Vene, die das Blut zur Reinigung und Entgiftung in die Leber transportiert. Das ist auf Dauer eine lebensgefährliche Situation. Die Ärzte wollten mich mit Blutgerinnungsmittel behandeln. Diese hätte ich aber mein Leben lang einnehmen müssen. Ich weigerte mich und bat die Ärzte, mir Bedenkzeit zu geben. Ich erinnerte mich, was ich in der Hagiotherapie gelernt hatte und machte folgendes:
Nach dem täglichen Abendgebet – vor dem Einschlafen – bat ich Jesus, er möge seine heilende Hand auf meinen Bauch an die Stelle der Pfortader (vena portae) legen und mit mir zurückzugehen in die Zeit des Beginnes der Krankheit. Ich betete: Jesus, bitte heile in mir die Ursache der Thrombose’. Ich stellte mir vor, wie unter der Hand Jesu die Vene sich reinigte und die Verstopfung sich auflöste. Ich verweilte in dieser Vorstellung, bis ich eine wohlige Wärme im Bauch verspürte oder bis ich einschlief. Ich wiederholte diese Therapie mit Jesus während der nächsten 3 Monate immer wieder. Bei der Kontrolluntersuchung nach 3 Monaten staunten die Ärzte. Keine Thrombose mehr! Die Vene war wieder frei.
Liebe Freunde, es ist verständlich, dass solche Erlebnisse den Glauben enorm stärken, aber eines muss auch klar sein: Gott ist keine Maschine, die auf Knopfdruck reagiert. Ausdauer und ein Mindestvertrauen auf Gott sind Voraussetzung.

Damit verbleibe ich wieder einmal mit besten Segenswünschen,
Euer Günther Berwanger.

Imagination of pictures in the Hagiotherapy:

There are imaginations of pictures, which work in a healing way:
To go to the lap of the heavenly father (or the Mother of God)
To be caressed by the mother of God.
To be under the protecting mantle of the mother of God.
To hide in the wounds of Christ.
To lean against the shoulders of Christ like John.
To see how Jesus puts his healing hands on my wounds or on the sick part of my body.
To sit with Jesus and the Saints on the same table at Holy Mass.

Every night before my wife and I are going to bed we are praying together. After that I go back in my imagination to the time when I was 10 to 12 years old and I put myself in the arms of my heavenly father. Even the imagination to be close to the father, to be hugged by him, to lean against him, to rest on his shoulder is really comforting to my spirit and soul. I stay very often there up to the time when I am falling asleep. The healing process continues during the sleep and so you are able to sleep better.

You can also choose another age than 12 years. You can imagine being a baby or an adult. The most of the times we would automatically choose the age in which we had to be without our earthly dad the most, or the father has fulfilled his role as dad the least.
In the same way I am going to the heavenly father, I am able to go to my heavenly mother. During the day I very often flee under her protecting mantle, or I run to her just to say hello. You already know my conversion story. The mother of God is for me the guarantee of my faith. She brought me to Jesus and she has saved me in an acute situation from death. She is the great protector. She never disappoints you, when you go to her trustfully and stay under her protection.
As I prayed the lap prayer the first time with the mother of God, I realised that the imagination being with the mother of Gad as a baby was really healing for me. It was wonderful to be a baby and to fall asleep at the breast of the mother of God. The Hagiotherapy taught my why it was like that:

My whole life up to the time as I became older and got to know the Hagiotherapy I had dreams from unending loneliness and abandonment. I dreamed to be left alone in the universe, or to stand alone on an unending wide chessboard so that it was impossible to listen to myself, when I was screaming or crying. Or I dreamed to be alone on a planet with a sterile surface, or to be in a big city with a lot of people, but without a refuge and without being recognised. Only through the Hagiotherapy I could find out the reason for these dreams: As I was a baby about 3 weeks old I got a bowel infection and was brought into a hospital. At that time mothers weren’t allowed to stay with the sick babies at the hospital, and therefore I have been all by myself in the hospital and my condition became worse and worse up to the point where they put me in a room to die. Some hours later as a nurse wanted to take care of my dead body she realised I was still alive. Therefore they put me back into the children area and I recuperated and weeks later my mother could take me home.

This separation from my mother, this loneliness for weeks, to be left alone dying and than not dying, all these things left a trauma in my childlike spirit-soul, which came out in my reoccurring dreams. Only as the mother of God took me to her breast in the Hagiotherapy prayers and caressed me tenderly I got healed. Something dissolved in my subconsciousness. I felt freer and the dreams of loneliness never came back.

Another example:
3 years ago I was diagnosed with blood vessel thrombosis. That is a lockup of the vein, which transports blood for cleaning and detoxicating reasons to the liver. That is a life threatening situation. From the sufferings, which caused this thrombosis, the conclusion could be made that I already had this thrombosis for years. The doctors wanted to treat me with blood clotting medicine. I should have taken this medicine for the rest of my life. I refused that and asked the doctors to give me some time to think about it. I remembered what I had learned in the Hagiotherapy and did following:
After the daily night prayer – before going to bed – I asked Jesus to put his healing hand at my stomach at this point where this blood vessel (vena portae) is located and to go back in time the situation where this sickness started. I prayed: Jesus please heal in me the root cause of this sickness. I imagined, through the laying on hands of Jesus, how the vein got cleaned and the blockage dissolved. I stayed in this imagination up to the point I felt pleasant warmth in my stomach or up to the point where I fell asleep. I repeated this kind of therapy with Jesus during the next 3 month again and again. When I went back to the doctors to do a control check after 3 month they were astonished. No more thrombosis! The vein was free again.

28. Glaubensimpuls, Dezember 2018

Jesus, wahrer Gott vom wahren Gott
Argumente für die Gottessohnschaft Jesu

Zu Weihnachten ist die Frage nach dem Jesuskind besonders aktuell. Wer ist dieses Kind? Ist es wirklich Gottes Sohn? Auch viele getaufte Christen sind da skeptisch. Sie meinen, dass Jesus sicher ein bedeutender Mensch war. Er sei ein Religionsgründer gewesen wie Buddha, Mohamed, Chaitanya (Gründer der Krishna-Bewegung), Joseph Smith (Mormonen) und andere. Sie behaupten, alle Religionsgründer würden im Grunde dasselbe sagen. Alle seien für den Frieden und wollen nur das Gute. Das stimmt aus christlicher Sicht natürlich nicht.
Nun, was unterscheidet Jesus von den Religionsgründern?

1.) Jesus hat keine Religion gegründet, sondern eine Kirche: „Du bist Petrus und auf diesen Felsen (Petrus) werde ich meine Kirche bauen......“ (Mt 16,18)
Die Religionen der Welt suchen Gott und suchen den Sinn des Lebens. Wir Christen, die wir uns auf Jesus berufen, haben Gott und kennen den Sinn des Lebens. Über den christlichen Glauben, den Jesus verkündet hat, lassen sich alle Sinnfragen des Menschen beantworten. Jesus vermag sogar so etwas Heiklem wie dem unverschuldeten Leid Sinn zu geben. Er selbst hat ja durch sein schweres Leiden und Sterben die Welt erlöst und nicht durch Feuer und Schwert, wie es Mohamed im Koran predigt. Jesus verkündet das Reich Gottes und zeigt uns Gott als einen über alle Maßen liebenden und barmherzigen Vater, der Anteil nimmt am Leben jedes einzelnen Menschen.

2.) Jesus wird von Gott selbst als sein Sohn bezeichnet. Gott selbst legt Zeugnis ab für seinen Sohn bei der Taufe am Jordan: „Du bist mein geliebter Sohn, an Dir habe ich Gefallen gefunden....“ (Mk 1,11; Mt 3,16; Ps2,7) Und bei der Verklärung auf dem Berg: „Dies ist mein auserwählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören.“ (Lk 9,35)

3.) Für dieses Geschehen und für alles Geschehen um Jesus gibt es glaubwürdige Zeugen und Berichterstatter, nämlich die Apostel und Evangelisten, deren Existenz auch verschiedentlich historisch belegbar ist. Alle Religionsgründer hingegen sind Propheten, welche für ihre “Offenbarungen“ außer ihrer eigenen Autorität keine Zeugen haben.

4.) Jesus ist eine historisch bestens dokumentierte Person. Er ist in der jüdischen wie in der römischen Geschichtsschreibung als Jesus der Nazarener oder Jesus von Nazareth bekannt. Dieser Jesus ist auch keine zufällige Erscheinung. Sein Kommen wurde im Voraus angekündigt. Römische, griechische und sogar eine Reihe von fernöstlichen Schreibern kündigen ihn an. Besonders konkret sprechen die alttestamentarischen Schriften über die Ankunft des Messias: (Ps 22; Jes 7, 14; Jes 53, 4-12; Jer 23, 5; Dan 9, 25-26; Sach 9, 9-10; Mal 3, 1-5.)

5.) Die Aussagen Jesu unterscheiden sich ganz wesentlich von den Aussagen der Religionsgründer:
Ruhig und nüchtern spricht er von sich selbst als der Sohn Gottes, öffentlich verkündet er
„Ich und der Vater sind eins.“ (Joh 10, 30)
„Wer mich sieht, sieht den Vater.“. (Joh 14, 9)
„Niemand kommt zum Vater, außer durch mich.“ (Joh 14, 6)
„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ (Joh 14, 6)
„Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt,
wird nie mehr hungern, wer an mich glaubt,
wird nie mehr Durst haben.“
(Joh 6, 35).
Weiters behauptete er, die Macht zu haben, Sünden zu vergeben.
„Mir ist alle Macht gegeben, im Himmel und auf der Erde.“ (Mt 28, 18)
Ein unglaublicher Anspruch! Mächtige Worte! Niemand vor ihm und niemand nach ihm hat gewagt, so zu sprechen. Zum Beweis seiner Göttlichkeit vollbringt er wundervolle Taten mit einer Leichtigkeit und Sicherheit, wie einer, der alle Naturgesetze beherrscht.
Von ihm wird berichtet:
Er gebietet den Kräften der Natur, dem Wind und dem Wasser.
Er heilt Kranke, macht Blinde sehend, Taube hörend, Lahme gehend, treibt Dämonen aus und erweckt Tote zum Leben.
In Worten und Werken bezeugt er, dass ihm alle Macht gegeben ist im Himmel und auf der Erde.
Er hat gezeigt, dass er sogar Herr ist über den Tod.
Er hat die Tochter des Jairus auferweckt.
Er hat einen Jüngling zu Nain von den Toten auferweckt. Er hat Lazarus auferweckt, nachdem er schon 4 Tage tot war, und schließlich ist er selbst von den Toten auferstanden.

6.) Von sich selbst sagt Jesus: „Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.“ (Mt 20,28) Das unterscheidet Jesus besonders von Mohamed, der als Kriegsherr aufgetreten ist und im Koran zur Vernichtung aller, die nicht seiner Religion folgen, aufgerufen hat. Jesus hingegen hat seine Macht nicht gebraucht, um die Menschen zu beherrschen oder sie zu zwingen, dass sie "nach seiner Pfeife tanzen". Jesus gebrauchte seine Macht, um die Menschen zu erlösen und ihnen ewiges Leben zu sichern - allen Menschen, die auf ihn hören. Seine Macht ist die Macht der Liebe. Und auf dieser Macht der Liebe ist das ganze Universum begründet.

7.) Dieser Jesus gilt als der Sohn des Zimmermannes Josef und seiner Frau Maria. Jesus stammt also aus einer armen, einfachen Familie, und doch hat er das Unglaublichste vollbracht, das je ein Mensch vollbracht hat. Weder vor ihm noch nach ihm hat es so etwas gegeben.
Dieser Jesus begründet eine neue Ära in der Geschichte der Menschheit. Ja, er wird zum Mittelpunkt der Geschichte. Durch ihn ist die Geschichte in zwei Epochen geteilt, in die Zeit vor Christus und in die Zeit nach Christus. Diese Zeitrechnung hat die ganze Welt übernommen. 2000 Jahre nach ihm ist diese Zeitrechnung auf der ganzen Welt gültig. Durch Jesus hat Gott die Welt grundlegend geändert.

Und das Kind, das all das vollbracht hat, feiern wir in den kommenden Tagen. Wir Christen erwarten im Advent jährlich neu mit Sehnsucht das Kommen dieses göttlichen Kindes. Möge das Jesuskind in unseren Herzen neu geboren werden. Dazu wünsche ich Euch eine besinnliche, gesegnete und reich beschenkte Weihnacht!
Euer Günther Berwanger

27. Glaubensimpuls aus der Naturwissenschaft, November 2018

Ein Argument für Gott, das an die Vernunft appelliert

Heute möchte ich ein Argument des holländischen Physikers und Philosophen Blaise Pascal aus dem 17. Jh. anführen. Er meinte: mit dem Glauben an Gott ist es wie mit einer Wette, bei der ich vergleichsweise 1 Cent gegen 100 Mrd. Euro setze. Wenn ich Recht habe, gewinne ich 100 Mrd. Euro. Wenn ich nicht Recht habe, verliere ich 1 Cent also praktisch nichts. So ist es auch mit dem Glauben: Wenn es Gott gibt, gewinne ich mit meinem Glauben alles. Ich gewinne das Paradies und ewiges Leben. Wenn es Gott nicht gibt, verliere ich mit meinem Glauben an Gott gar nichts, denn dann ist das Leben sowieso sinnlos, und es ist völlig gleichgültig, ob ich geglaubt habe oder nicht geglaubt habe. Nach meinem Tod gibt es mich nicht mehr, ja es ist so, als hätte es mich nie gegeben. Daher meinte Pascal: Das einzig Vernünftige ist, an Gott zu glauben.

Wir gehen mit unserem Glauben an Gott also kein Risiko ein, wir können nur gewinnen, und das auch schon in diesem Leben. Gläubige Menschen sind glücklicher, ausgeglichener, zufriedener, freier und leben länger als nicht gläubige Menschen unter denselben Bedingungen und Lebensumständen.

Das meint Euer
Günther Berwanger

26. Glaubensimpuls aus der Naturwissenschaft, Oktober 2018

Die DNS als Gottesbeweis

Liebe Freunde, heute machen wir in der Reihe der Gottesbeweise einen Ausflug in die Molekularbiologie, nämlich zur sogenannten DNS (Desoxyribonukleinsäure):
Das Genom des Menschen (Erbmasse), das 46 Chromosomen enthält und somit die vollständige DNS-Doppelhelix umfasst, kann als eine geschriebene biologische Information mit 3,5 Milliarden Buchstaben aufgefasst werden.
Ein geschriebener Satz, der eine Information enthält, weist zwingend auf einen Autor hin. Dass ein solcher Satz mit Sinn durch Zufall entsteht, indem man z.B. einen Affen auf einer Schreibmaschine tippen lässt, ist sehr, sehr unwahrscheinlich, auch wenn der Satz nur 20 Buchstaben enthalten würde.
Ein ganzes Buch zu schreiben verlangt noch viel zwingender einen intelligenten Autor als ein einzelner Satz. Dass die DNS zufällig entstanden ist, ist daher so unwahrscheinlich wie das zufällige Entstehen von 1000 Romanbüchern. Um nur eine halbe Seite eines Buches (ungefähr 1000 Buchstaben) durch Zufall-Tippen eines Affen entstehen zu lassen, würde man 101017 Jahre brauchen. Zum Vergleich: Unser Universum ist ca 13 bis 15 x 109 Jahre alt. Das heißt: Das zufällige Entstehen des menschlichen Genoms ist mit Sicherheit unmöglich. Der Philosoph und lebenslange Atheist Antony Flew wurde durch diesen „Gottes-Beweis“ zu einem überzeugten Gott-Bekenner. Er konnte sich die Komplexität der DNS nur durch einen intelligenten Schöpfer erklären. Aber nicht nur die DNS als der biologische Ursprung des Lebens, sondern auch der Ursprung des Bewusstseins, der Ursprung der Vernunft, der Ursprung von Ethik und Spiritualität, der Ursprung von Wahrheit und Liebe kann wie der Ursprung des Universums, seine Feinabstimmung der Naturkonstanten und seine rationale Verstehbarkeit nur erklärt werden, wenn wir die Existenz einer überragenden Schöpfer-Intelligenz annehmen.

Liebe Grüße,
Günther Berwanger

25. Glaubensimpuls aus der Naturwissenschaft, August 2018

Auch das Licht ist unbegrenzt, transzendent und absolut.

Liebe Freunde, liebe Kinder des Lichtes,
im letzten Glaubensimpuls habe ich die Begrenztheit der geschaffenen Dinge als Argument für die Existenz Gottes aufgezeigt. Alles Begrenzte hat einen Schöpfer. Alles, was unbegrenzt ist, steht für den Schöpfer oder ist ein Synonym für Gott.
Die Liebe Gottes ist unbegrenzt, nicht materiell, und unabhängig von Raum und Zeit, sie kann nicht relativiert werden und ist daher absolut. Daraus folgt: Gott ist die Liebe.
Die Transzendetalien: das Gute (nicht die Güte!), das Wahre und das Schöne (nicht die Schönheit!) sind auch unbegrenzte, transzendente, und absolute Begriffe. Sie gelten daher als Synonyme für Gott: Gott ist das Gute, das Wahre und das Schöne.
Das alles ist einem gläubigen Christen bekannt. Weniger geläufig ist, dass es auch in der Physik eine einzige absolute, transzendente und unbegrenzte Größe gibt, nämlich das Licht. Licht hat das Universum und das Leben gebaut. Licht zu sein ist wie das Gute, Wahre und Schöne eine allumfassende Fähigkeit Gottes, in der sich seine Existenz unmittelbar und besonders eindrucksvoll zeigt. (Siehe dazu auch 11. Und 12. Glaubensimpuls, März u. April 2017) Laut Relativitätstheorie existiert für das Licht weder Raum noch Zeit. Für das Licht schrumpft jede räumliche und zeitliche Distanz auf Null. Wenn Du auf die Lichtwelle des Urknalls aufsitzen und mitreiten könntest, dann gäbe es für Dich keine Zeit und keine Entfernungen. Du würdest nicht altern und Du wärst überall im Weltall gleichzeitig gegenwärtig.
In der Bibel wird nicht von ungefähr immer wieder Gott als das Licht bezeichnet. Im Glaubensbekenntnis, das vom Konzil in Nicäa (325 n.Chr.) der Christenheit gegeben wurde, heißt es in Bezug auf Jesus:
Deum ex Deo, Lumen ex lumine, Deum verum de Deo vero
Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott

So führt auch in der Physik die Diskussion über Begrenztheit und Unbegrenztheit zu Gott. Physik und Glaube ergänzen und bestätigen sich gegenseitig ganz wunderbar.

Darüber freut sich
Euer
Günther Berwanger

24. Glaubensimpuls aus der Naturwissenschaft, Juli 2018

Liebe Freunde,

ich möchte zu den vielen  Argumenten für die Existenz Gottes, welche ich in den bisherigen Glaubensimpulsen aufgezeigt habe, noch einige kurze aber prägnante Argumente aufzeigen, die für Evangelisatoren in Seminaren und Diskussionen  gut und leicht verwendbar sind. Kardinal John Henry Newman (er konvertierte 1845 von der anglikanischen zur katholischen Kirche) hat sich sehr eingehend mit Argumenten für der Glauben beschäftigt. Er Sagte: „Mit dem Gottesbeweis verhält es sich wie mit einem Kabel, das aus vielen Liezen besteht. Die einzelne Lieze kann bei Belastung reißen, aber alle Liezen zusammen bilden ein unzerreißbares Kabel. Alle Argumente für Gott zusammen lassen mich mit Gewissheit erkennen: Es gibt Gott.“

Solche Glaubensliezen möchte ich in den nächsten Impulsen aufzeigen.

Heute will ich zeigen:

Alles Begrenzte ist ein Argument für Gott:

Alles, was Grenzen hat, muss von etwas oder von jemand gemacht worden sein. Wenn nur der Zufall regierte, gäbe es keine Grenzen.

Die Seite, die Du gerade liest ist begrenzt. Sie hat eine bestimmte Länge und eine bestimmte Breite. Jemand muss Länge und Breite geplant und festgelegt haben. Alle Buchstaben auf dem Blatt sind begrenzt. Jemand hat ihnen eine bestimmte Größe und eine bestimmte Form gegeben. Alles Materielle hat ganz bestimmte Grenzen; Grenzen an Form und Größe, Grenzen seiner Eigenschaften etc. Ein Elektron zum Beispiel hat eine bestimmte Masse, eine bestimmte Ladung und einen bestimmten Eigendrehimpuls (Spin). Wenn Elektronen durch Zufall entstanden wären, müsste jedes Elektron andere Eigenschaften haben. Wenn nur der Zufall Regie führte, wären die Naturkonstanten nicht konstant, d.h. es gäbe gar keine Naturkonstanten und damit kein Universum. Alles Begrenzte muss gemacht worden sein. Der Materie sind Grenzen gesetzt, sie muss also geschaffen worden sein. Auch die Naturgesetze haben Grenzen, die man mit der Ma­thematik in Formeln fassen kann, sie müssen also ebenfalls von jemandem geschaffen worden sein. Selbst das Universum hat Grenzen. Es muss also einen Schöpfer haben, und auch das biologische Leben hat Grenzen und somit einen Schöpfer. Wir Menschen sind Abbild Gottes und können in manchen Bereichen Grenzen festlegen, aber wir sind im Setzen von Grenzen begrenzt. Nur der Urheber von allem Begrenzten kann selbst nicht begrenzt sein, sonst wäre er auch nur ein Geschöpf eines anderen. Der Urheber von Allem muss also über der Materie stehen und kann keinen Anfang und kein Ende haben, sonst wäre er begrenzt. Er muss zudem allmächtig und allweise sein, sonst müsste es jemand geben, der ihm Macht und Weisheit verliehen hat, und er könnte wohl nicht so etwas Großartiges wie unsere Welt geschaffen haben. Mit anderen Worten: Derjenige, der die Grenzen alles Begrenzten gesetzt hat, muss Gott sein.

Günther Berwanger

21. Glaubensimpuls aus der Naturwissenschaft, März 2018

Das Entropiegesetz der Physik spricht für die Existenz Gottes

Liebe Freunde, das Entropiegesetz (Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik) besagt: Ordnung entsteht nicht von selbst. Jede Ordnung strebt immer einer Unordnung zu. Wenn in einem abgeschlossenen System (kein Eingriff von außen und keine Wirkung nach außen ist möglich) Ordnung vorhanden ist, so geht diese Ordnung von selbst in den Zustand der völligen Unordnung über (bis das thermodynamische Gleichgewicht erreicht ist). Etwas einfacher ausgedrückt heißt das, dass der höhere Energiezustand immer von selbst in einen niedrigeren Energiezustand übergeht, nie umgekehrt.

Ein praktisches Beispiel: Wärme geht immer von selbst vom wärmeren Gegenstand auf einen kälteren Gegenstand über, nie umgekehrt.

Da nun im Universum ein beträchtliches Ausmaß an Ordnung – repräsentiert durch die Naturgesetze -  vorhanden ist, ist auch klar, dass diese Ordnung gar nicht existieren könnte, wenn nicht eine noch größere Ordnung zu Beginn des Universums geherrscht hätte. Die Ordnung hat in der Zwischenzeit laut Entropiegesetz ja abgenommen. Das Weltall musste bereits im Urknall mit einem enormen Vorrat an Ordnung versehen worden sein. Wer hat diese Ordnung in den Urknall hineingelegt? Von selbst kann sie laut Entropiegesetz ja nicht entstanden sein. Es muss daher von Anfang an einen Ordner gegeben haben. Auch das Entropiegesetz fordert also einen Schöpfergott.

Albert Einstein meinte, dass man von einem Urknall eigentlich eine so chaotische Welt erwarten würde, dass sie durch Denken in keiner Weise fassbar wäre. Fassbarkeit und Verstehen des Universums sei nur möglich, wenn sie eine hochgradige Ordnung besitze. Eine solche Ordnung sei a priori nicht zu erwarten gewesen. Die hochgradige und wunderbare Ordnung sei die große Überraschung für die Wissenschaft gewesen.

Allan Sandage, einer der Väter der modernen Astronomie, Entdecker der Quasare, ausgezeichnet mit dem Crafoord-Preis, dem Astronomieäquivalent zum Nobelpreis, hält von den atheistischen Erklärungsversuchen für das Weltall nichts. Er schreibt: „Ich finde es äußerst unwahrscheinlich, dass eine solche Ordnung aus dem Chaos kam. Es muss irgendein Organisationsprinzip geben. Für mich ist Gott ein Geheimnis, aber er ist die Erklärung für das Wunder der Existenz - warum es etwas gibt und nicht nichts.“

Aus dem Entropiegesetz folgt nun, dass das Weltall nicht unendlich alt sein kann, sondern dass es einen zeitlichen Anfang haben muss. Wenn das Universum unendlich alt wäre, dann wäre die Welt längst in den Zustand der völligen Unordnung übergegangen. Das heißt, es würde sich im Universum nichts mehr ereignen; keine Energieumwandlung, keine Wirkung und damit auch keine Ursache wäre irgendwo erkennbar. Alle Sterne wären ausgebrannt, die Materie im Universum gleich verteilt. Das Weltall wäre längst den Kältetod gestorben. Da das offensichtlich nicht der Fall ist, muss die Welt einen zeitlichen Anfang haben. Das deckt sich mit der Urknalltheorie und mit dem christlichen  Glauben. Wieder bestätigen die modernen Erkenntnisse der Wissenschaft die Weisheit der Bibel.

Liebe Grüße,

Günther Berwanger

 

20. Glaubensimpuls aus der Naturwissenschaft, Feber 18

Wunder II:

Die Auferstehung von den Toten

Liebe Freunde, ich möchte zum letzten Glaubensimpuls über Wunder noch einige
Ergänzungen anfügen und näher auf unseren Glauben an eine Auferstehung von den
Toten eingehen :
Wunder sind genau so wirkliche Sinneseindrücke wie das Geschehen in unserer
alltäglichen Welt. Und umgekehrt: Alle Sinneseindrücke aus unserer Umwelt sind
physikalisch gesehen genau so wenig “real“ wie Wunder. Alles was wir sehen, hören,
fühlen etc. sind ja “ nur“ geistseelische Projektionen in unser Bewusstsein – wie die
sogenannten Wunder auch. Die physikalische Ursache für unsere normale
Sinneswirklichkeit sind quantenmechanische Informationen, die über einen
Informationsträger (meistens Licht oder mechanische Stoßwellen) unsere
Sinnesrezeptoren erreichen, ins Gehirn geleitet werden und dort die Projektion in unser
Bewusstsein bewirken. Das Gehirn eines Sehers zeigt während einer Erscheinung die
gleiche elektrische Aktivierung wie beim normalen sehen. Ein Wunder unterscheidet
sich vom normalen Sehen und Erleben nur darin, dass die Übertragung der Information
über einen physikalisch noch unbekannten Informationsträger erfolgen kann. Auch
Gedanken werden über einen noch unbekannten Informationsträger übermittelt.
Jedoch spielen Lichterscheinungen bei Wunder immer eine große Rolle (oft im
sichtbaren Wellenlängenbereich, z.B. Sonnenwunder). Und wo Licht ist, ist Gott im Spiel.
Siehe dazu auch Glaubensimpuls Nr. 11 – 13, 17 ( über das Licht, über den Begriff der
Information und über Wahrheit und Wirklichkeit).
Auch bei der Auferstehung Jesu war Licht von unbekannter Frequenz im Spiel:
Das Leichentuch von Turin zeigt den Körper Jesu so, als wäre er von innen heraus mit
einem Lichtblitz auf das Tuch abgebildet worden.
Überhaupt, ist eine Auferstehung von den Toten wirklich so unglaubwürdig, wie
das die Atheisten behaupten?
Der quantenphysikalische Begriff der Information macht eine Auferstehung von
den Toten auch naturwissenschaftlich zumindest denkbar, indem man die materia
prima (= Urform der Materie) als Information interpretiert. Die materia prima ist ein
Begriff der Scholastik*), der aber auch schon bei Aristoteles vorkommt. Die
philosophische Bedeutung der materia prima entspricht weitgehend der
quantenphysikalischen Bedeutung der Information über die Materie und das Leben. Da
diese Informationen laut Quantenphysik unzerstörbar sind und immer schon
vorhanden waren, sind sie als materia prima von Anfang an in unserer Geistseele
verankert und liefern bei unserer Zeugung den Bauplan für unser Genom und damit
den Bauplan für unseren Körper. Diese Information, die von der Physik ja als
unzerstörbar betrachtet wird, geht bei unserem physischen Tod mit der Geistseele -
vielleicht sogar als Teil der Geistseele - mit in diese andere Welt, die wir das Jenseits
nennen. Bei unserer Auferstehung formt diese Information als matera prima unseren
Leib neu. In der materia prima steckt also auch der Bauplan für unseren Leib. So ist
eine leibliche Auferstehung von den Toten auch von der physikalischen Seite her
zumindest denkbar. Mit unserem Wissen, wie solche Baupläne aktiviert werden
können, stehen wir noch ganz am Anfang. Immerhin ist es einer Physikergruppe um
Rainer Blatt an der Universität in Innsbruck gelungen, eine Gruppe von 8 Ca-Atomen
über den Raum hinweg durch quantenphysikalische Informationsübertragung zu
klonen. Wer oder was diese Informationen über unsern Leib ins Universum gesetzt
und in unserer Geistseele verankert hat, darüber kann die Physik nichts aussagen, aber
unser Glaube ergänzt hier die Wissenschaft wieder ganz logisch und wunderbar: Gott,
der Schöpfer von allem, ist auch der Urheber dieser quantenphysikalischen
Informationen.
Jemand fragte mich: Was ist schief gelaufen bei Kindern, die missgebildet zur Welt
kommen? Meine Antwort: Beim Pfusch am Bau kann auch der beste Bauplan nichts
bewirken. Wenn der Bau des Embryos durch falsche Medikation oder durch eine andere
Fremdeinwirkung gestört wird oder schon bei den Vorfahren gestört wurde
(Erbkrankheiten), können auch Missbildungen auftreten.
Die Bibel berichtet, dass wir mit einem makellosen Leib auferstehen werden. Daher
glaube ich, dass Kinder mit Missbildungen und auch Kinder, die schon im Mutterleib
gestorben sind, gemäß ihrem makellosen Bauplan auferstehen werden.
Mit lieben Grüßen aus Thailand,
Günther Berwanger
_______________
*) Scholastik ist eine wissenschaftliche Methode der Beweisführung vorwiegend in der Philosophischen
Theologie des Mittelalters.

 

19. Glaubensimpuls aus der Naturwissenschaft, Jan.2018

Wunder I:

Widersprechen Wunder den Naturgesetzen?

Liebe Freunde, die Naturwissenschaften haben in der heutigen Gesellschaft einen sehr hohen Stellenwert.
Oft werden sie zu Unrecht für atheistische Aussagen zitiert.
Insbesondere der Begriff Wunder hat immer wieder atheistische Philosophen veranlasst,
über christliche Glaubensinhalte zu spotten.
Als Wunder bezeichnen wir ein übernatürliches Ereignis, das sich einer naturwissenschaftlichen
Erklärung entzieht, und nur dann erklärbar ist, wenn man die Existenz Gottes anerkennt.
Für Atheisten kann es kein Wunder geben, weil kein Gott für sie existiert.
Sie lehnen Wunder ab nach dem Motto: Es kann nicht sein, was nicht sein darf.
David Hume (1711-1776), ein schottischer Philosoph und Atheist, vertrat die Ansicht,
dass Wunder die Naturgesetze verletzen. Die Naturgesetze seien durch Erfahrung bestätigt
und ließen keine Ausnahme zu. Etwas Übernatürliches könne es daher nicht geben.
Insbesondere könne es ein Ereignis wie die Auferstehung Jesu nicht geben. Er meinte, dass
Christen, die an Wunder glauben, die Naturgesetze leugnen.
Die Physik zeigt, dass Hume in dreifacher Weise Unrecht hat:

a) Seine Behauptung, dass der Glaube an Wunder unmöglich sei, da wir die Naturgesetze kennen,
ist absurd,denn wir kennen bei weitem nicht alle Naturgesetze.
Wir haben mit ihrer systematischen Erforschung erst vor 200 Jahren begonnen.
Wenn ein unerklärbares Ereignisauf Grund eines noch unentdeckten Naturgesetzes tatsächlich
vorkommen sollte, so würden wir Christen das Ereignis als übernatürlich einstufen, aber
wir würden nicht auf die Idee kommen, deswegen die Naturgesetze zu leugnen.
Christen, die an die Auferstehung Jesu glauben, müssen also nicht notwendigerweise
die Naturgesetze leugnen.

b) Für Wunder sind keine Ausnahmen von Naturgesetzen notwendig. Es gehört zu den
Naturgesetzlichkeiten, dass eine Kraft durch eine Gegenkraft aufgehoben werden kann.
Die Gesetze des freien Falles (Gravitation) etwa sind nur dann anwendbar, wenn ein Körper
sich im freien Fall befindet. Wenn der Fall des Körpers durch eine andere Kraft gehemmt
oder gestoppt wird, sind die entsprechenden Fallgesetze nicht mehr anwendbar, das heißt:
ein Gesetz kann durch ein anderes Gesetz zeitweilig eingeschränkt oder außer Kraft gesetzt
werden. Die Gesetze werden deswegen aber nicht ungültig.

c) Ein dritter Punkt scheint mir besonders wichtig: Wir wissen, dass geistige Kräfte manchen
Naturkräften überlegen sein können, wie der Placebo-Effekt beweist. In der Erforschung der
geistigen Kräfte stehen wir noch ganz am Anfang.
Eine Methode der Anthropologischen Medizin, die Hagiotherapie, die vom kroatischen
Fundamentaltheologen Tomislav Ivancic begründet wurde, zeigte schon in ihren Anfängen,
dass auf Grund geistiger Aktivität auch körperliche Veränderungen in
Richtung Gesundheit, aber auch in Richtung Krankheit möglich sind, die mit den
üblichen Naturwissenschaften nicht erklärbar sind. Obwohl die Hagiotherapie nur die Heilung
des menschlichen Geistes zum Ziel hat, so treten doch begleitend immer
wieder auch körperliche und psychische Gesundungen ein. Wenn also schon der
menschliche Geist naturwissenschaftlich Unerklärbares bewirken kann, so können
wir vom göttlichen Geist sicher Eingriffe in unser Leben erwarten, welche die
Bezeichnung Wunder verdienen. Wunder sind also durchaus etwas Normales im menschlichen Leben.
Die Grenze zwischen Diesseits und Jenseits, zwischen Real-Welt und “Wunder-Welt“ zeigt
sich in den Naturwissenschaften mehr und mehr verschwommen. Die rein materielle Welt und
die geistige Welt sind heute nicht so inkompatibel wie noch vor Jahrzehnten.
Der Begriff Naturwissenschaft bezieht sich heute nicht mehr nur auf die rein materielle Welt.
So wie der Schmetterling seine Kokonhülle nach und nach durchbricht und sich ihm
dann eine neue Welt eröffnet, oder wie ein Küken an der Eischale piekt und kratzt
bis diese eine neue Welt frei gibt, so kratzt auch die Physik heute schon ganz
intensiv an der fiktiven Trennwand zu dieser zeitlosen nicht materiellen jenseitig
geistigen Welt.
Ich verweise in diesem Zusammenhang auch auf frühere Glaubensimpulse (Z.B. Nr. 5, 6, 11–13)
Das Pauluswort im 1. Korintherbrief: „Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur
rätselhafte Umrisse,.......jetzt ist mein Erkennen Stückwerk, dann aber werde ich durch
und durch erkennen, so wie auch ich durch und durch erkannt
worden bin“ gilt in besonderer Weise auch in Bezug auf die heutige Naturwissenschaft.
Mit lieben Grüßen aus Thailand
Euer Günther Berwanger

 

18. Glaubensimpuls aus der Naturwissenschaft, Dez.17

Glaubensbekenntnisse großer Naturwissenschafter

Alle großen Naturforscher aller Zeiten bekennen, dass sie im Laufe ihrer Forschungen zu
einer grenzenlosen Ehrfurcht gelangt sind vor dem, der sich in der Natur offenbart. Solche
Bekenntnisse sind für die meisten Menschen wohl auch ein Argument für die Richtigkeit
eines Gottglaubens, denn die Naturwissenschafter sagen nicht: obwohl ich mehr über die
Natur und die Welt weiß, glaube ich trotzdem an Gott, sondern sie sagen: weil ich mehr über
die Natur und die Welt weiß, deswegen glaube ich an Gott. Fast alle Physiker finden im
Glauben eine Bestätigung und Ergänzung ihres Wissens. Sie sagen: Mein Wissen entfernt
mich nicht von Gott, sondern bringt mich Gott näher. Auch in meiner Studienzeit waren in
Graz und Wien Physikstudenten der höheren Semester führende Persönlichkeiten in der Kath.
Hochschuljugend.
Im Folgenden möchte ich eine Auswahl von Zitaten bedeutender Wissenschafter anführen,
die Ihren Glauben bekundet haben und ihn mit ihren wissenschaftlichen Erkenntnissen
begründet haben. Die Bekenntnisse zeigen, dass der Naturwissenschafter als Mensch, der über
die Natur nachdenkt und sich die Fragen nach Woher, Wohin und Wozu der Welt und seines
Lebens stellt, sehr wohl zum Schluss kommen kann, dass die Annahme eines Schöpfers die
sinnvollere und vernünftigere Sichtweise ist, als die des radikalen Nihilismus der Atheisten.
Isaac Newton (1643-1727), englischer Mathematiker, Physiker und Astronom,Begründer der
klassischen theoretischen Physik, Entdecker der Gravitationsgesetze, sagte:
„Die wunderbare Einrichtung und Harmonie des Weltalls kann nur nach dem Plane eines
allwissenden und allmächtigen Wesens zustande gekommen sein.
Das ist und bleibt meine letzte und höchste Erkenntnis.“
24) Werner Heisenberg, Quantenphysiker und Nobelpreisträger, sagt zur Ursache der Atheismus-Welle
unter den Gelehrten der Aufklärungszeit: „Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft
macht atheistisch, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.“
25) Karl von Linne (1707-1778), Begründer der modernen Botanik, bekennt:
„Den ewigen, unendlichen,allwissenden und allmächtigen Gott habe ich vorüberziehen sehen,
und ich bin vor Ehrfurcht in die Knie gesunken.“
26) Hans Oersted (1777-1851), dänischer Physiker, Entdecker des Elektromagnetismus:
„Jede gründliche Naturuntersuchung führt zur Gotteserkenntnis… Wüsste man es nicht zuvor,
so müsste man es hier lernen, dass wir nichts sind gegen Gott, aber etwas durch Gott.“
27) Albert Einstein (1879-1955), der Begründer der Relativitätsphysik und
Nobelpreisträger 1921, sagt: „Jedem tiefen Naturforscher muss eine Art
religiösen Gefühls nahe liegen, weil er sich nicht vorzustellen vermag, dass
die ungemein feinen Zusammenhänge, die er erschaut, von ihm zum ersten
Mal gedacht werden. Im unbegreiflichen Weltall offenbart sich eine
grenzenlos überlegene Vernunft“
28) „Die gängige Vorstellung, ich sei ein Atheist, beruht auf einem großen Irrtum.
Wer sie aus meinen wissenschaftlichen Theorien herausliest, hat diese kaum begriffen…“.
29) Arthur Eddington, ein Astro-Physiker (er lieferte die theoretischen Grundlagen für
die Berechnung der Sternenentwicklung), meinte: „Die moderne Physik führt uns notwendig
zu Gott hin, nicht von ihm fort. Keiner der Erfinder des Atheismus war Naturwissenschaftler,
alle waren sie sehr mittelmäßige Philosophen.“
30) Eddington hatte offenbar eine Abneigung gegen atheistische Philosophen
(Anm. des Verfassers).
Arthur Compton, Nobelpreis für Physik 1932, sagte: „Die Wissenschaft ist zum
Verbündeten der Religion geworden. Durch bessere Einsicht in die Natur
lernen wir auch den Gott der Natur besser kennen.“
31) Pascual Jordan, ein theoretischer Physiker, war derselben Meinung:
„Die heutige naturwissenschaftliche Erkenntnis liefert keinen Einwand mehr
gegen einen Schöpfergott.“
32) Sir John Houghton, Mitglied der Royal Society, Meteorologe und Co-Vorsitzender
des Weltklimarates (IPCC), schreibt: „Unsere Wissenschaft ist Gottes Wissenschaft.
Er trägt die Verantwortung für die gesamte wissenschaftliche
Erfolgsgeschichte […] Die außergewöhnliche Ordnung, Folgerichtigkeit,
Zuverlässigkeit und die faszinierende Komplexität in den wissenschaftlichen
Beschreibungen des Universums reflektieren die Ordnung, Folgerichtigkeit,
Zuverlässigkeit und Komplexität von Gottes Handlungen.“
33) Sir Ghillean Prance, Mitglied der Royal Society, sagte: „Seit vielen Jahren
glaube ich, dass Gott als großer Planer hinter der ganzen Natur steht. Alle
meine naturwissenschaftlichen Studien… haben seitdem meinen Glauben
bestätigt. Für mich ist die Bibel die wichtigste Autoritätsquelle.“
34) Über 90% der Gründer der Royal Society in England haben sich zu einem Gottglauben
bekannt. Arthur Schawlow, Nobelpreis für Physik (Laserspektroskopie) 1981, sagte:
„Wir können uns glücklich schätzen, die Bibel zu besitzen, besonders das Neue
Testament."
35) James Clerk Maxwell (1831 - 1879). Ihm gelang es, die elektromagnetischen
Phänomene mit Differentialgleichungen vollständig zu beschreiben.
Er ließ über der Tür des berühmten Cavendish Physics Laboratory in Cambridge
den Psalmvers 111,2 einmeißeln:„Groß sind die Werke des Herrn, zu erforschen
von allen, die sich an ihnen freuen.“
Allan Sandage, Crafoord-Preisträger, Entdecker der Quasare: „Für mich ist Gott
ein Geheimnis, aber er ist die Erklärung für das Wunder der Existenz,
warum es etwas gibt und nicht nichts.“
36) Charles Townes, Nobelpreis 1964 für die Entdeckung des Masers: „So wie ich das
sehe, scheint die Frage nach dem Anfang (des Universums) unbeantwortet
zu bleiben, sofern wir sie vom wissenschaftlichen Gesichtspunkt aus
untersuchen. Daher glaube ich, es besteht Bedarf für religiöse oder
metaphysische Erklärung. Ich glaube an das Konzept Gott und an sein Existenz.“
37) Freeman Dyson, Quantenphysiker und Kosmologe, schreibt: „Wenn wir in das
Universum hinausschauen und uns die vielen Zufälle der Physik und der
Astronomie vergegenwärtigen, die zu unserem Vorteil zusammengewirkt
haben, dann sieht es so aus, als hätte das Universum von unserem Kommen
gewusst.“
38) Paul Davies, Physiker, bekennt: „Ich kann nicht glauben, dass unsere
Existenz in diesem Weltall nur eine Laune des Schicksals ist, ein
historischer Zufall, ein kleines Versehen in dem großen, kosmischen
Drama. Wir sind zu sehr darin verwoben.[…] Wir sind dazu da, hier zu
sein“.
39) Keith Ward, Philosoph, sagt: „Die Existenz physikalischer Gesetze […]
impliziert sehr stark, dass es jemanden gibt, der derartige Gesetze
formuliert und sicher stellt, dass die Welt der Physik sich nach ihnen
richtet.“
40) Das Umkehrerlebnis des seligen Antoine Frederic Ozanam durch den Physiker Ampere hat
mich besonders berührt:André-Marie Ampère (1775-1836), französischer Mathematiker und Physiker.
Er entdeckte die Gesetze des Elektromagnetismus, nach ihm ist die internationale Einheit der
Stromstärke Ampere benannt. Über ihn wird berichtet: Ein achtzehnjähriger junger Mann kam
nach Paris. Er war nicht ungläubig, aber seine Seele war vom Glaubensnotstand befallen.
Eines Tages betritt dieser junge Mann die Kirche Saint-Etienne du Mont und erblickt in einer
Ecke, in der Nähe des Heiligtums, einen alten Mann auf den Knien, der andächtig seinen
Rosenkranz betet. Er nähert sich ihm und erkennt André-Marie Ampère, der für ihn die
Wissenschaft war und ein lebendiges Genie, sein Vorbild! Dieser Anblick erschüttert ihn bis
auf den Grund seiner Seele; still kniet er hinter dem Meister nieder und Gebete und Tränen
strömen aus seinem Herzen. Es war der vollkommene Sieg des Glaubens und der Liebe
Gottes. Der junge Mann war der selige Antoine Frederic Ozanam (1813-1853),
französischer Gelehrter, Gründer einer Caritasbruderschaft unter dem Patronat des hl.
Vinzenz von Paul. Ozanam sagte danach immer wieder: „Das Rosenkranzgebet
Ampères machte auf mich mehr Eindruck als alle Bücher und sogar alle
Predigten zusammen.“
Gott segne Euch!
Günther Berwanger

 

17. Glaubensimpuls aus der Naturwissenschaft, Nov.17

Wahrheit und Wirklichkeit

Was unterscheidet die Wahrheit von der Wirklichkeit?

Im neuen Testament wird berichtet, dass Jesus vor seiner Kreuzigung von Pilatus verhört wurde. Pilatus fragt: Bist Du ein König? Und Jesus antwortet: „Ja ich bin ein König. Dazu bin ich geboren und in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Wer aus der Wahrheit ist, der hört auf meine Stimme“ (Joh 18, 37). Pilatus entgegnet mit der philosophischen Frage: „Was ist Wahrheit?“
Wenn Jesus von Wahrheit spricht, so meint er nicht das, was wir unter Wahrheit in der Umgangssprache verstehen. Jesus meint mit Wahrheit die frohe Botschaft vom Reiche Gottes, die er verkündet. Er identifiziert sich mit dieser Botschaft so sehr, dass er sagen kann: „Ich bin die Wahrheit“. Jesus ist Gott. Die Wahrheit der Bibel ist also in Gott.
Wenn wir in der deutschen Umgangssprache von Wahrheit reden, so meinen wir häufig den Begriff Wirklichkeit oder den Begriff Wahrhaftigkeit. Manche von den werten Lesern kennen vielleicht noch den lockeren Spruch von der Humanic-Werbung: „In Wirklichkeit ist die Wirklichkeit nicht wirklich wirklich, aber wirklich ist sie schon.“ Korrekt müsste der Spruch lauten: „In Wahrheit ist die Wirklichkeit nicht wirklich wahr, aber wirklich ist sie schon.“ Wahrheit und Wirklichkeit sind verschiedene "Dinge", aber in unserer Umgangssprache vermischen wir diese beiden Begriffe. Die Wirklichkeit ist das, was wir mit unseren Sinnesorganen erfassen können. Man spricht daher auch von der Sinneswirklichkeit. Sie ist im besten Fall nur ein kleiner Teil der physikalischen Wahrheit, die hinter unserer Sinneswirklichkeit verborgen ist. Aus der Physik wissen wir, dass die Wirklichkeit physikalisch nicht immer wahr sein muss, sie kann die Wahrheit verzerren oder sogar verdecken. Aber Gott hat für uns die Sinneswirklichkeit so geschaffen, dass wir daraus die Wahrheit erkennen können, wenn wir danach suchen. Die Wahrhaftigkeit ist ebenfalls ein Teilaspekt der Wahrheit. Wer wahrhaftig ist, sucht die Wahrheit und möchte nur die Wahrheit sagen, d.h. er lügt nicht. Die Wahrhaftigkeit genügt der Wirklichkeit, aber nicht immer der Wahrheit. Die Wahrhaftigkeit ist eine Tugend des Menschen. Die Wahrheit aber ist älter als die Menschheit. Die Wahrheit hat es schon gegeben, bevor der Mensch war, also bevor es eine Sinneswirklichkeit gegeben hat.
Die physikalische Wahrheit ist eigentlich auch eine Wirklichkeit, eine physikalische Wirklichkeit. Sie ist das, was hinter der Sinneswirklichkeit steht und dem Uneingeweihten verborgen ist. In der Umgangssprache wird unrichtigerweise oft diese physikalische Wirklichkeit schon als Wahrheit bezeichnet. Wenn wir z.B. sagen: „Die Sonne geht im Osten auf, bewegt sich tagsüber über das Firmament und geht im Westen unter“, so genügt diese Aussage der Sinneswirklichkeit. Wir bleiben mit dieser Aussage auch in der Wahrhaftigkeit, d.h. wir lügen nicht. Der Eingeweihte aber weiß, dass diese Aussage nicht wirklich wahr ist. Er weiß, dass sich die Sonne nicht tatsächlich über das Firmament bewegt, sondern dass sie relativ zur Erde feststeht und die Erde sich dreht. Die Bewegung der Sonne entspricht der Sinneswirklichkeit, aber nicht der physikalischen Wirklichkeit, die wir dann eben fälschlich auch schon als eine Wahrheit bezeichnen.
Alles, was wir über unsere Sinnesorgane sehen, hören, spüren, riechen, schmecken, ist physikalisch gesehen nicht real, sondern ist eine Projektion unserer Geistseele. Alle --Sinnesempfindungen werden nur von unserer Psyche registriert. Man kann das Gehirn zerlegen und noch so genau untersuchen, man sieht im Gehirn kein Bild, keinen Schall etc. Unsere Sinnesempfindungen haben ja keine Substanz. Sie sind einfach nur das Resultat von elektromagnetischen Informationen für unsere Psyche. Kurz gesagt: Unsere Geistseele transformiert und projiziert die physikalische Wirklichkeit als Sinneswirklichkeit in unser Bewusstsein.
Psychische und physikalische Realität ergänzen einander. Die physikalische Realität ist die Ursache für unsere psychische Realität. Die Ursache für alles, was wir hören, sehen, schmecken, riechen und fühlen sind elektrische Impulse, die über unser Nervensystem in unser Gehirn gelangen. Das Gehirn sortiert und speichert diese elektromagnetischen Informationen in eigens dafür vorgesehenen Bereichen. Es gibt da eben ein Sehzentrum, ein Hörzentrum, ein Geschmackszentrum etc. Und unsere Psyche formt dann aus der Art und der Form der Impulse und aus der Impulsfolge (Rhythmus der Impulse) ein Bild, einen Schalleindruck, eine Geschmacksempfindung, eine Geruchsempfindung, ein Tastgefühl oder einen Schmerz. Alle Sinnesempfindungen werden nur von unserer Psyche registriert. Das alles klingt jetzt vielleicht so, als wollte ich die Sinneswirklichkeit abwerten. Tue ich nicht! Ganz im Gegenteil: Die Sinneswirklichkeit ist zwar nicht das Heil der Menschen, aber ein Mittel zum Heil. Die Sinneswirklichkeit ist eine schöne und sehr nützliche Einrichtung. Sie ist genau auf uns Menschen zugeschnitten. Ohne unsere Sinneswirklichkeit können wir nichts tun. Auch Wissenschaft können wir nicht ohne unsere Sinneswirklichkeit betreiben. In unserer Sinneswirklichkeit zeigen sich die physikalischen Informationen als Sinnesempfindungen, mit deren Hilfe dann der menschliche Geist die Gesetze der Natur herleitet. Über die Sinneswirklichkeit können wir die Schönheit, die Größe und Erhabenheit der Natur und des Kosmos erkennen. Über die Sinneswirklichkeiten können wir uns an der Welt erfreuen, und über die Sinneswirklichkeiten ermöglicht uns Gott, ihn zu erkennen, wenn wir nach ihm suchen. Man denke nur daran, wie wunderbar und schön uns Gott z.B. die Blumen erscheinen lässt. Wie groß und wunderbar muss da erst die Schönheit Gottes sein, der all das Schöne erschaffen hat. Ich erinnere an den Römerbrief 1, 20: " Seit Erschaffung der Welt wird seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, seine ewige Macht und Gottheit."
Unsere Sinnesempfindungen sind eine Fähigkeit unserer Psyche. Und unser menschlicher Geist, der eng mit der Psyche verknüpft ist, bewertet diese Sinnesempfindungen und gibt ihnen erst eine Bedeutung. Die tiefere Wahrheit, die hinter unserer Sinneswirklichkeit steht, ist also unsere Geistseele. Alle Sinneswirklichkeit ist nichts anderes als ein Produkt unserer Geistseele. Und hier ergänzt unser Glaube die reine Wissenschaft in sinnvoller Weise. Unser Glaube sagt: Gott hat uns die Geistseele gegeben. Hinter der Geistseele steht also als letzte Wahrheit Gott. Auf zwei Wegen führt die Suche nach Wahrheit zu Gott: In den Naturwissenschaften über das Hinterfragen der Sinneswirklichkeit und der dahinter stehenden pysikalischen Wirklichkeiten, ganz gleich von welchem Ereignis in unserer Sinneswirklichkeit wir dabei ausgehen, und im christlichen Glauben über die Bibel. Beide Gottesbilder, der allmächtige, allwissende, ewige Gott der Physik und der liebende, barmherzige Gott der Bibel ergänzen einander wunderbar. Der Philosoph Francis Bacon meint in diesem Zusammenhang, dass Gott zwei Bücher geschrieben hat: Das Buch der Natur und die Bibel.
Die Naturwissenschaften suchen und forschen nach der Wahrheit, die hinter der Sinneswirklichkeit steht. Wissenschaft allein reicht aber nicht immer aus, um die Wahrheit zu finden. Oft braucht die Wissenschaft dazu auch Informationen aus nicht-wissenschaftlichen Quellen. Dazu ein Beispiel von John Lennox aus seinem Buch "Hat die Wissenschaft Gott begraben?“: Tante Mathilde hat einen Kuchen gebacken und lässt ihn von allen Disziplinen der Wissenschaft untersuchen und analysieren. Der Kuchen ist dann wissenschaftlich genau beschrieben. Können wir daraufhin sagen, dass der Kuchen vollständig erklärt ist und keine Fragen offen lässt? Was ist, wenn jemand fragt: Wozu wurde der Kuchen gemacht? Das kann keine Wissenschaft beantworten. Nur Tante Mathilde weiß die Antwort: Sie hat den Kuchen zum Geburtstag ihres Neffen gebacken. Die reine Wissenschaft scheitert an den meisten Warum- und Wozu-Fragen. Um die volle Wahrheit zu finden, benötigt die Vernunft eben oft auch Informationen aus Quellen, die allgemein als nicht wissenschaftlich angesehen werden, wie z. B. die Offenbarungen Gottes in der Bibel. Die Bibel ist zwar kein wissenschaftliches Buch, aber sie trägt meiner Meinung nach erheblich zur Wahrheitsfindung durch die Wissenschaft bei.
Wahrheit kann es nur eine geben, und die ist für uns Christen in Jesus begründet. Er ist Gott. Er ist die Wahrheit. Im Umgang mit Andersgläubigen müssen wir tolerant sein, aber wir dürfen die Glaubenswahrheit nicht um eines Kompromisses willen halbieren. Da kommt man zu Halbwahrheiten.
In diesem Sinne wünscht Euch Gottes Segen
Euer
Günther Berwanger

16. Glaubensimpuls, Oktober 2017

Der Zufallsglaube der Atheisten.

Für Atheisten ist alles, was in der Natur passiert, ein Zufallsereignis, also ein Ereignis ohne Sinn und Zweck. Auch die Naturgesetze sind reine Zufallsgebilde. Das Kausalitätsgesetz (jede Wirkung hat eine Ursache und diese ist wiederum die Wirkung einer weiteren Ursache) ist für sie ein Zufallsprodukt. Die Kausalkette (Ursache-Wirkungskette) ist für sie eine Aneinanderreihung von Zufallsereignissen: Ein Ereignis ohne Sinn und Zweck erklärt sich aus einem weiteren Ereignis ohne Sinn und Zweck usw. Die Atheisten erklären den Zufall mit einem Zufall. Das ist unlogisch und wissenschaftlich gesehen unzulässig. Es ist völlig absurd, ein Ereignis ohne Sinn und Zweck mit einem Ereignis ohne Sinn und Zweck erklären zu wollen. Damit steht auch am Anfang der Kausalkette als erste Ursache ein Ereignis ohne Sinn und Zweck. Das Denken der Atheisten bleibt im Zufall gefangen. Sie fragen nicht weiter. Sie fragen nicht nach einer Ursache des ersten Ereignisses, weil auch dieses erste Ereignis in dieser Welt ihrer Meinung nach zufällig entstanden ist. Logischerweise müssten sie spätestens jetzt einen Schöpfergott postulieren. Diesen Schritt verweigern sie hartnäckig. Wir Christen wissen: Dann und nur dann, wenn man die Existenz eines Schöpfergottes annimmt, kann man auch dem Zufall einen Sinn und sogar ein Ziel zuweisen. Der Zufall ist daher nach naturwissenschaftlichen Regeln sogar ein „Beweis“ für die Existenz Gottes.
Wenn in der Naturwissenschaft ein vorerst unerklärbares Phänomen dann und nur dann erklärt werden kann, wenn man eine bestimmte Annahme (Hypothese) aufstellt, so gilt diese Hypothese als wahr und richtig. Z.B. kann man in der Chemie, der Physik und der Biologie viele Phänomene (Verbindungen, Reaktionen etc.) dann und nur dann erklären, dass man die Existenz von Atomen mit einem Atomkern und Elektronenhülle annimmt, obwohl noch niemand ein Atom gesehen hat geschweige einen Atomkern oder gar ein Elektron. Auch mit den besten Mikroskopen kann man die Materie, aus der das Atom besteht, nicht sehen. Man kann ein Atom nur an seinen Kräften und an seinen elektrischen und magnetischen Feldern erkennen, von denen es umgeben ist. Dennoch gilt die Existenz von Atomen und Elektronen als erwiesen. Übertragen auf den Zufall heißt das: Da wir für  den Zufall nur im Glauben an Gott eine logische Antwort finden, ist die Annahme, dass Gott existiert, mit hoher Wahrscheinlichkeit wahr und richtig, auch wenn man Gott nicht sehen und angreifen kann. Wie man das Atom  an seinen Auswirkungen erkennen kann, so kann man auch Gott an seinem Wirken erkennen.
Auch Atheisten sind in der Regel keine bösen Menschen. Die meisten glauben an die Werte des Wahren, Guten und Schönen. Man muss sie überzeugen, dass das Wahre, Gute und Schöne Gott ist. Dazu ist ein aufrichtiges und intelligentes Bemühen von Seiten des Atheisten erforderlich. Viele Atheisten blocken aber von vornherein ein Gespräch über Gott ab, wenn man das Wort Gott erwähnt.
Warum scheuen sich viele Atheisten über Gott zu sprechen? Der Vogel Strauß steckt seinen Kopf in den Sand, wenn ihm höchste Gefahr droht. Das gleiche tun viele Atheisten. Irgendwo im Hinterkopf versteckt existiert auch für sie Gott. Sie haben eine vielleicht unbewusste Furcht, dass sie ihr Leben  von Grund auf ändern müssten und dass Gott sie für ihren Unglauben und für ihren Hochmut bestrafen würde, wenn es ihn tatsächlich gäbe. Sie haben - vielleicht unbewusst - ein falsches Gottesbild. Ihr Gott ist nicht ein Gott der Liebe, sondern ein Rächer-Gott. Sie wissen nicht, dass im Himmel mehr Freude über einen Atheisten, der umkehrt, herrscht als über 99 Gerechte, die der Umkehr nicht bedürfen. Bei Atheisten muss man daher als Erstes ihr Gottesbild richtig stellen.
Der Journalist und ehemalige Kommunist André Frossard schreibt: „Der Atheismus hat viele Gesichter. Es gibt einen philosophischen Atheismus, der Gott in die Natur einverleibt und Ihm damit ein eigenes Sein abspricht. Alle Dinge sind somit durch die menschliche Intelligenz erfassbar: Nichts ist Gott, aber alles ist göttlich. Dieser Atheismus führt zum Pantheismus unter der Gestalt einer Ideologie. Der wissenschaftliche Atheismus verwirft die Annahme der Existenz Gottes als ungeeignet für Untersuchungen und versucht, die Existenz der Welt einzig und allein durch die Materie zu erklären, ohne zu hinterfragen, woher diese eigentlich stammt. Der noch radikalere marxistische Atheismus negiert nicht nur Gott, sondern würde Ihn sogar dann in Urlaub schicken, wenn Er existierte. Gottes aufdringliche Anwesenheit würde nämlich das freie Spiel des menschlichen Willens behindern. Es gibt auch noch eine Form des Atheismus, die besonders weit verbreitet ist: Es handelt sich um den idiotischen Atheismus. Dies war auch meine Form des Atheismus. Der idiotische Atheismus stellt keine Fragen. Er hält es für die natürlichste Sache der Welt, dass der Mensch sich auf einem Feuerball aufhält, der mit einer dünnen Schicht Schlamm bedeckt ist und sich mit Überschallgeschwindigkeit um die eigene Achse und die Sonne dreht - so eine Art Wasserstoffbombe, getragen durch Milliarden von Laternen (Sternen), mit einer rätselhaften Herkunft und einer unbekannten Bestimmung.“
Eines der grundlegendsten Probleme der Philosophie ist: Warum gibt es das Universum? Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts? Einige atheistische Philosophen meinen, dass man diese Fragen nicht stellen kann. Die Frage nach Sinn und Ursprung des Universums sei sinnlos, weil es Sinn und Ursache des Universums nicht gäbe.
Die Meinung, das Universum sei "einfach so passiert“, ist absolut unwissenschaftlich und entspringt der Not, einen Schöpfergott nicht anerkennen zu dürfen. Sie behaupten zwar, dass es für alles einen Grund gibt, nur für die wichtigste Sache, für unsere Existenz und für die Existenz der Welt sollte es keinen Grund geben? Diesen Widerspruch können die Atheisten nicht erklären.
Einer der ganz wenigen Physiker, die sich als Atheisten bezeichnen ist Steven Weinberg.  Er meinte in einem Vortrag, dass er sehr für den Dialog zwischen Naturwissenschaft und Religion sei, aber nicht für einen konstruktiven sondern für einen destruktiven Dialog, denn wir müssten die Zeit der Religion überwinden, um zu einer Freiheit des Menschen zu  kommen.  Die  Freiheitsvorstellung  Weinbergs  ist  fiktiv und unlogisch. Nach christlicher Auffassung bin ich frei, wenn ich im Stande bin, das Gute, Wahre und Schöne frei zu wählen. Wenn ein inneres Bedürfnis besteht, sich für das Böse, Unwahre und Hässliche zu entscheiden, bin ich nicht mehr frei. Zur Freiheit komme ich also nur über den christlichen Glauben.
Liebe Grüße,
Günther Berwanger

15. Glaubensimpuls, Juli 2017

Der Zufall, spricht er für oder gegen die Existenz Gottes?

Liebe Freunde, als “Zufall“ bezeichnen wir ein Ereignis, das wir Menschen nicht erklären können, weil wir seine Ursache nicht kennen und daher auch nicht berechnen können. Von der Zeit der Aufklärung bis ins 20. Jahrhundert hinein dachte man, wenn man für ein Ereignis keine Ursache feststellen könne, so stehe kein Plan und kein Planer dahinter, und damit wäre das Ereignis eine reine Laune der Natur ohne Sinn und zweck, und es könne daher auch nicht von einem Gott sein, sondern es wäre eben ein reines Zufallsereignis.
Die Evolutionstheorie von Darwin beruht vor allem nach Meinung der Neo-Darwinisten auf solchen Zufällen. Sie führten daher die Evolutionstheorie von Darwin als Beweis dafür an, dass es Gott nicht geben könne. Charles Darwin selbst war allerdings mit dieser Argumentation nicht glücklich. Er schrieb: „Ich habe niemals die Existenz Gottes verneint. Ich glaube, dass die Entwicklungstheorie absolut versöhnlich ist mit dem Glauben an Gott. – Die Unmöglichkeit des Beweisens und Begreifens, dass das großartige, über alle Maßen herrliche Weltall ebenso wie der Mensch zufällig geworden ist, scheint mir das Hauptargument für die Existenz Gottes.“1) An anderer Stelle schreibt er: “ Ich sehe keinen vernünftigen Grund warum die in diesem Werk („Die Entstehung der Arten“) entwickelten Ansichten irgendwie religiöse Gefühle verletzen sollten“.
Um der Evolutionstheorie gerecht zu werden, ist es notwendig, den Begriff “Zufall“ näher zu betrachten: Wenn es eine Ursache für den Zufall zwar gibt, diese aber messtechnisch und rechnerisch nicht sinnvoll erfasst werden kann, so hat man es mit einem subjektiven Zufall zu tun. Ein Beispiel dafür ist das Würfeln. Wenn ich zufällig eine Sechs würfle, so ist das für mich ein subjektiver Zufall. (Bei Kenntnis der Anfangsbedingungen und der vielen Nebenbedingungen könnte man den Wurf eines Würfels sehr wohl berechnen.) Wenn es aber eine Ursache nach heutigem Stand der Wissenschaft prinzipiell nicht gibt, dann sprechen wir von einem objektiven Zufall. Dabei ist aber zu bedenken, dass wir in unseren Denkstrukturen und in dem uns zur Verfügung stehenden mathematischen Apparat beschränkt sind. Wenn wir mit unserem Denken und unserer Mathematik für ein Ereignis keine Ursache finden können, heißt das nicht, dass es keine Ursache für das unerklärbare Ereignis gibt. Es gehört zudem zu den fundamentalen Gesetzen der Physik im Makrokosmos und auch zu den Gesetzen der Logik, dass jede Wirkung ihre Ursache hat. Der Ablauf von Ursache und Wirkung erfolgt so, dass dabei Gesetze wirksam werden, die ihrerseits wieder sinnvoll ineinander greifen. Dennoch führen viele Darwinisten die Evolution auf Ereignisse ohne Ursache, also auf objektive Zufälle zurück. Sie meinen, dass damit die Nicht-Existenz Gottes bewiesen sei. Das ist sehr oberflächlich gedacht.
Wenn es für ein Ereignis (=Wirkung) keine Ursache gibt, dann gibt es auch nichts, womit ich das Ereignis erklären könnte. Erklären kann ich nur etwas, indem ich die Ursache offen lege. Und schon gar nicht kann ich dann das Ereignis mit der Nicht-Existenz Gottes erklären. Nur weil ich ein Ereignis nicht erklären kann, gibt es keinen Gott? Das ist höchst anmaßend und zudem unlogisch. Wenn es in dieser Welt tatsächlich Ereignisse ohne Ursache geben sollte, und diese Ereignisse dennoch zu Gesetzmäßigkeiten führen, die sinnvoll ineinander greifen, dann kann ich nur mehr auf eine Macht schließen, die nicht von dieser Welt ist, sondern von einer anderen Welt aus in diese Welt eingreift, und somit wären wir wieder bei Gott. Genau diese Überlegung hat auch Darwin zu der vorhin zitierten Aussage veranlasst. Er nimmt den Zufall ohne Ursache (= objektiver Zufall) als Argument für Gott.
Alle Zufallsereignisse, die subjektiven wie die objektiven, sind Gesetzen unterworfen, die sich mit Hilfe der Wahrscheinlichkeitslehre sogar exakt mathematisch formulieren lassen. Auch diese Zufallsgesetze hat Gott geschaffen, wie alle anderen Gesetze auch, und es steht Gott zu, sie nach Belieben zu verwenden. Was für uns Zufall ist, ist für Gott mit Leichtigkeit vorherbestimmbar. Gott lenkt das, was wir Zufall nennen, in wohlgeordnete physikalische und mathematische Gesetze, die ihrerseits wieder so sinnvoll ineinander greifen, dass alles in der Natur einen Sinn bekommt. Also ist auch diese Antithese zu Gott, die sich auf den Zufall beruft, heute in Nichts zerronnen. Sie hat sich sogar zu einem Argument für Gott gewandelt, denn wenn sich sogar die so genannten Zufälle zu Gesetzen ordnen, dann muss erst recht eine ordnende und lenkende Macht dahinter stehen. Auch Darwin hat (wie oben zitiert) den Zufall eher als Argument für Gott gesehen denn als Beweis für die Nichtexistenz Gottes. Heute wissen wir über die Naturwissenschaften, dass die Zufälle sogar ein besonderes Steckenpferd des lieben Gottes sind. Die ganze Schöpfungsgeschichte ist eine Aneinanderreihung von sogenannten Zufällen. Die moderne Physik lebt von diesen Zufallsereignissen. Die Thermodynamik, die Atomphysik, die Kernphysik, die Quantenphysik, die Chaosphysik, sie alle lassen sich aus Zufallsereignissen ableiten, die ihrerseits aber wieder wohl geordneten Zufallsgesetzen gehorchen, aus denen sich schließlich alle Naturgesetze herleiten
Liebe Freunde, auch der viel strapazierte Begriff des Zufalls führt also letztlich zu Gott.
Darüber freut sich Euer
Günther Berwanger


14. Glaubensimpuls aus der Wissenschaft, Juni 2017

Über die Dreifaltigkeit Gottes

Liebe Freunde,
wir haben in diesem Monat das Hochfest der Dreifaltigkeit Gottes gefeiert (19. Juni).
Viele Christen haben mit dem Dogma über die Dreifaltigkeit Glaubensschwierigkeiten. Auch manche Priester sind der Meinung, dass die Dreifaltigkeit ein unergründliches Geheimnis und mit der Vernunft nicht zu erfassen sei. An die Dreifaltigkeit müsse man einfach glauben.
Ich bin der Meinung, die Trinität Gottes ist sehr wohl mit der Vernunft erklärbar.
Gott ist so groß, so ewig, so machtvoll, uns so unendlich überlegen, dass wir ihn nicht in seiner ganzen Wesenheit erfassen können. Dazu reicht unser Denkvermögen, unsere Gehirnkapazität bei weitem nicht aus. Unser Denken ist begrenzt. Wir sind in unserem Denken an die Erfahrungen aus unserer dreidimensionalen Welt angewiesen. Wenn wir etwas beschreiben wollen, das nicht aus unserer unmittelbaren Anschauung stammt, dann haben wir Probleme. Das beginnt schon bei der Sprache: Uns fehlen die Begriffe, mit denen wir diese andere Welt oder gar Gott beschreiben könnten. Unsere Sprachbegriffe stammen ja alle aus unserer sichtbaren Umwelt.
Viele gescheite Leute, Kirchenväter und Theologen haben versucht, Gott zu definieren, soweit das unser begrenztes Denken zulässt Sie haben erkannt, Gott ist reine, unverfälschte und höchste Liebe. Die Theologie sagt: Gott ist unum, bonum, verum, pulchrum. Gott ist einzig und einmalig. Er ist das absolut Gute, Wahre und Schöne. Aber wie steht Gott zu uns Menschen? Ist er ein guter Gott, oder ist er ein rächender Gott? Sind wir Menschen für Ihn ein Spielzeug, oder sind wir Partner und Freunde? Gilt seine Liebe auch uns Menschen? Und da kommt uns dieser für uns eigentlich unfassbare Gott entgegen, indem er sich uns in Bildern und Vorstellungen aus unserer realen Welt zeigt. Wir Menschen erkennen uns als eine Dreiheit von Körper, Psyche und Geist, die aber doch ein Wesen ausmachen, nämlich den Menschen. Diese Drei-Einheit in einem Wesen taucht auch in unserem Gottesbild auf: In seiner Barmherzigkeit zeigt sich uns Gott in dreifacher Weise: als Vater, Sohn und Hl. Geist. Er offenbart sich uns in einer realen Verschiedenheit von drei Personen (Katechismus der Kath. Kirche 254/255). Gott ist also der Eine in den Dreien (Katechechismus der Kath. Kirche, 256). Die Dreifaltigkeit bringt uns Gott näher, aber sie umfasst nicht das ganze Wesen Gottes. Man darf das Wesen Gottes nicht auf seine Trinität reduzieren. Das wäre so als wollte man das Universum auf das reduzieren, was wir mit freiem Auge sehen können.
Die Dreifaltigkeit Gottes ist im Christentum seit dem 4. Jahrhundert als Dogma festgelegt. Sie ist heute deswegen schwerer zu verstehen als im 4. Jahrhundert, weil sich die Bedeutung des Begriffes Person gewandelt hat. „Persona“ bedeutete in der lateinischen Sprache so viel wie Gesicht, Antlitz, Erscheinungsform, Maske. Gott zeigt sich also in drei Erscheinungsformen, in drei „Gesichtern“. In der Kunst wurde Gott manchmal mit einem Haupt, das drei Gesichter zeigt, dargestellt. Die drei Erscheinungsformen („Personae“) existieren in Gott nebeneinander können aber gleichzeitig verschieden handeln. Das macht sie nach heutigem Sprachverständnis zu Personen. Die Dreifaltigkeit darf also nicht so verstanden werden, dass es den Sohn und den Hl. Geist nicht gibt, wenn Gott gerade als Vater handelt, und es den Vater und den Hl. Geist nicht gibt, während er als Jesus die Welt erlöst, und es Vater und Sohn nicht gibt, derweil der Hl. Geist das All „durchweht“. Vater, Sohn und Hl. Geist sind als Person verschieden, handeln selbstständig und existieren gleichzeitig nebeneinander, aber als Gott sind sie Eins. Der Vater ist ganz der Sohn und der Hl. Geist, und der Sohn ist ganz der Vater und ganz der Hl. Geist, und der Hl. Geist ist ganz der Vater und ganz der Sohn. Wir können im Sohn auch den Vater und den Hl. Geist anbeten und im Vater auch den Sohn und den Hl. Geist und im Hl. Geist den Vater und den Sohn. Zwischen den drei Personen gibt es keine Rivalität. Sie sind ein Gott.
Im Religionsunterricht der Schule wird oft auch das Bild von drei brennenden Kerzen verwendet, um die Dreifaltigkeit zu veranschaulichen. Man kann die drei Flammen zu einer einzigen Flamme vereinen und dennoch bleiben es drei Kerzen.
Die Trinität Gottes erleichtert uns, sich Ihm zu nähern.
Wenn wir vom Vater sprechen, so meinen wir mehr den allmächtigen Schöpfergott, den Erzeuger der Welt und der Menschen, wir meinen den Vater der uns behütet, uns beschützt und für uns sorgt.
Wenn wir vom Sohn sprechen, so meinen wir den Mensch gewordenen Gott, Jesus. In Jesus ist Gott selbst ganz Mensch geworden. Er bringt das Evangelium, die gute Nachricht von Gott. In Jesus spricht Gott zu den Menschen. Jesus ist das Wort Gottes. Er ist gekommen, um uns Menschen, die Natur und die Welt zu erlösen vom Zugriff des Widersachers. Durch Jesus erlangen wir die Verzeihung der Sünden, durch ihn sind wir Kinder Gottes, und mit ihm sind wir Erben des Himmelreiches. Unser ganzer Glaube gründet auf diesen Jesus, den Petrus als erster als Sohn Gottes erkannt hat. Als Jesus die Jünger fragte: „Für wen halten mich die Menschen?“ und dann „Für wen haltet ihr mich?“, hat Petrus als erster erkannt: „Du bist der Sohn Gottes“.
Wenn wir vom Hl. Geist sprechen, so meinen wir jene Wirkkraft, die vom Vater und dem Sohn ausgeht, die das ganze All durchflutet, immer und überall gegenwärtig ist und dafür sorgt, dass alles funktioniert. Er ist der, der uns die Gaben und Charismen schenkt und geistlich in uns wirkt, der in uns alles Gute tut. Er baut die Kirche. Er ist das Band der Liebe zwischen Vater und Sohn, zwischen Gott und den Menschen. Er macht uns Menschen zu Teilhabern der göttlichen Natur.
Gott Vater hat die Welt erschaffen: „Es werde...“ sagte er, und es ward. Gott Sohn hat die Welt durch sein Leiden und Sterben erlöst, und Gott Heiliger Geist führt die Welt zu ihrem Ziel. Gott Vater ist der, der spricht, Gott Sohn ist das gesprochene Wort, und Gott Hl. Geist ist der Praktiker, der alles bewirkt.

Gott ist perfekt, dennoch ist er nicht statisch. Er erschafft laufend Neues. Dieser Gott ist transzendent, das heißt, er steht außerhalb seiner Schöpfung, aber durch Jesus ist er auch immanent in seiner Schöpfung, das heißt er ist ganz seiner Schöpfung zugewandt und ganz uns Menschen zugewandt. Indem wir bei der Feier der Eucharistie die Kommunion empfangen, ist er sogar in uns.
Durch den Hl.Geist bekommen wir die Fähigkeit und die notwendigen Charismen, diese Welt, in der wir jetzt leben, zu gestalten. Bei der Zeugung hat uns Gott seinen Geist eingehaucht. Dadurch haben wir Anteil am göttlichen Geist. Das macht uns göttlich, aber deswegen sind wir noch lange nicht Gott. Gott erhält die Schöpfung, er ist auch überall in der Schöpfung gegenwärtig. Aber die Schöpfung ist nicht Gott. Daher dürfen wir die Schöpfung auch nicht anbeten. Steine, Bäume, kosmische Kräfte etc. und auch Menschen dürfen nicht Gott ersetzen, indem wir uns auf sie verlassen und sie verherrlichen anstatt Gott, wie das manchmal in der Esoterik geschieht. Das wäre Götzendienst. Die Dreifaltigkeit bringt uns Gott viel näher, als das in anderen Religionen möglich ist. Die anderen Religionen kennen keinen Gott, der sowohl mein Vater als auch mein Freund und Bruder ist. Sie kennen keinen Hl.Geist, der Liebe ist. Unser Gott ist gleichsam einer von uns. Deswegen sollten wir dankbar sein und unseren Dreifaltigen Gott loben und preisen.
Ich wünsche Euch den Segen dieses unsagbar großen und dreifaltigen Gottes.
Günther Berwanger


13. Glaubensimpuls aus der Wissenschaft, Mai 2017

3. Teil: Licht und Wahrheit

Liebe Freunde,
ergänzend zum 11. und 12. Glaubensimpuls möchte ich noch im Besonderen auf den Zusammenhang von Licht und Wahrheit hinweisen.
Licht und Wahrheit sind in der Bibel Synonyme für Gott. Zum Beispiel:
Gott ist Licht und Finsternis ist nicht in ihm (1.Joh 1,5)
In der Bibel werden die Menschen neben Kinder Gottes auch Kinder des Lichts genannt. (Eph 5,9 oder Thes 5,5)
Jesus bezeichnet sich selbst als die Wahrheit ( Joh 14,6), und in der Theologie ist Gott ebenfalls als Wahrheit definiert. (Deus est unum, bonum, verum, pulchrum.)
In der Naturwissenschaft ist es der Urknall, der einerseits auf die letzte Wahrheit in der Kausalkette (Ursache - Wirkungskette) hinweist, andererseits aber ein plötzliches Aufstrahlen von Licht darstellt. Wenn wir den Urknall hinterfragen, also die letzte und absolute Wahrheit suchen, dann kann seine Ursache nur “ außerhalb“ des Universums liegen. “Außerhalb“ des Universums gibt es keine Materie. Die Ursache des Urknalls kann daher nicht materiell sein.
Die Relativitätstheorie von Einstein gilt nur innerhalb des Universums. Außerhalb von Raum und Zeit gibt es keine Relativität. Die letzte Ursache muss also eine absolute Größe sein, muss immateriell sein, und sie muss unabhängig von Raum und Zeit (transzendent) sein. Es gibt nur eine physikalische Größe mit diesen Eigenschaften, und das ist Licht. (Siehe 11. Glaubensimpuls).
Auch in der Physik führen also die Begriffe Wahrheit und Licht – in wunderbarer Übereinstimmung mit unserem christlichen Glauben - unmittelbar zu Gott.
Alles Liebe von
Günther Berwanger


12. Glaubensimpuls aus der Wissenschaft, April 2017

Was ist Licht?
2. Teil: Licht und Leben.

Liebe Freunde, im letzten Glaubensimpuls habe ich gezeigt, dass Licht nicht nur in der Bibel ein Synonym für Gott ist, sondern auch naturwissenschaftlich als Synonym für Gott gesehen werden kann. Gott (Jesus) sagt aber auch: Ich bin das Leben. Auch die Fundamentaltheologie (Prof. Ivancic) lehrt, dass Gott (Heiliger Geist) die Quelle des Lebens ist. Ohne Gott kein Leben! Die Naturwissenschaft erkennt: Ohne Licht kein Leben. Beide, Gott und Licht werden als letzte Ursache für das Leben genannt. Der logische Schluss: Gott ist (auch) Licht drängt sich uns auch hier wieder auf.

Nun, wie begründet unser Glaube die Aussage: Ohne Gott kein Leben, und wie begründet die Naturwissenschaft den Satz: Ohne Licht kein Leben?
Liebe Freunde, neben der toten Materie gibt es auf der Welt auch etwas, was wir Leben nennen. Das, was Leben hat, unterscheidet sich ganz wesentlich von dem, was tot ist. Leben war von Anfang an da, noch bevor es die materielle Welt gab. Der Johannes-Prolog berichtet von Jesus als dem Wort, das von Anfang an war: „Am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Alles ist durch das Wort geworden, und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.“ Und dann heißt es weiter: „Denn wie der Vater das Leben in sich hat, so hat er auch dem Sohn gegeben das Leben in sich zu haben.“ (Joh 5, 26). Und weiter: „Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, wen er will.“ (Joh 5, 21) Alles Leben geht also auf Jesus zurück, und zwar von Anfang an.
Das Leben wiederum ist in der Bibel eng verknüpft mit dem Licht. Es gibt 16 Stellen in der Bibel, in denen Licht und Leben zueinander in Beziehung gesetzt werden, oder sogar vom „Licht des Lebens“ gesprochen wird. (Ps 56,14; Joh 8, 12) Im Johannes-Prolog steht: „In ihm (Jesus) war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen....“
Auch in der Physik ist Licht so eng mit dem Leben verbunden, dass man auch hier vom Licht des Lebens sprechen kann. Der deutsche Physiker Popp hat gezeigt, dass ein lebender Organismus letztlich nicht von Vitaminen, Coenzymen und Botenstoffen gesteuert wird, sondern von Photonen. Photonen sind für die molekulare Kommunikation in einem lebenden Organismus verantwortlich. Popp nannte sie Biophotonen. Biophotonen sind das Licht, das aus der Zelle kommt. Es gibt also im Menschen ein ihm eigenes Licht. Über das Licht kommunizieren die Organellen innerhalb einer Zelle und kommunizieren die Zellen untereinander. Und dieses Licht ist in unserem Organismus allgegenwärtig und so dominant, dass es praktisch das biologische Leben ausmacht. Ohne dieses Licht würde Leben nicht funktionieren. Das heißt: Ohne Licht kein Leben.
Aber auch Licht, das von außen kommt, spielt für unser Leben eine große Rolle. Dunkelheit, also Mangel an Licht, wirkt auf uns bedrohlich, ist gegen unser Leben gerichtet. Licht hingegen bedeutet für den Menschen Leben. Wir sind von der Zeugung an eingebettet in eine Fülle von elektromagnetischen Feldern, und alle unsere Sinnesorgane sind auf die Verarbeitung dieser elektromagnetischen Informationen, also auf die Verarbeitung von Licht, ausgerichtet. Der Molekularbiologe Bruce Lipton behauptet sogar, dass die Interaktion von äußeren elektromagnetischen Informationen mit den körpereigenen elektromagnetischen Systemen für die Evolution verantwortlich ist und nicht der Zufall im Darwin‘schen Sinne.
Auch das Sterben hat etwas mit Licht zu tun. Das Letzte, das eine lebende Zelle tut, wenn sie stirbt, ist die Aussendung eines Lichtblitzes. Ein Lichtblitz zeigt den Zelltod an. Auch hier haben wir die Verknüpfung von Leben mit Licht. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch das Leichentuch von Turin. Auf dem Tuch ist der Leichnam Jesu so abgebildet, als wäre das Tuch von innen heraus wie mit einem Blitz belichtet worden. Sowohl wissenschaftlich gesehen als auch biblisch gesehen ist Licht also eng mit dem Leben verknüpft. Auch umgangssprachlich spricht man vom Erlöschen des Lebenslichtleins oder vom Ausblasen des Lebenslichtes.

Liebe Freunde, wiederum zeigt sich, dass Naturwissenschaft und Glaube auch in Bezug auf Gott, Licht und Leben zur gleichen Erkenntnis kommen, sie sprechen in verschiedenen Sprachen, aber sie sagen dasselbe.


11. Glaubensimpuls aus der Wissenschaft, März 2017

Was ist Licht?
1.Teil: Gott ist Licht und Finsternis ist nicht in ihm. (Joh 1,5)

Liebe Freunde, sowohl die Physik als auch die Bibel sagen, dass das Licht als Erstes in die Welt gekommen ist. Gott sprach: „Es werde Licht, und es ward Licht.“ (Gen 1,3). Und auch der Urknall, wie ihn die Physik beschreibt, war ein plötzliches Aufstrahlen von Licht. Das Licht kam also mit dem Schöpfungsakt in diese Welt. Licht muss also etwas mit dem Schöpfer zu tun haben, der schon "vor“ und "außerhalb“ dieser Welt existiert hat.
Das Wort Licht kommt in der Bibel 243 mal vor. Neben seiner gewöhnlichen Bedeutung wird es oft auch im Zusammenhang mit Gott erwähnt und mehrere Male auch als Synonym für Gott. Im täglichen Leben verwenden wir den Begriff Licht in verschiedenster Weise, aber was ist Licht physikalisch betrachtet?
James Clerk Maxwell konnte zwar mit seinen berühmten mathematischen Gleichungen die Funktionsweise von elektromagnetischen Schwingungen (= Licht) beschreiben, aber wir wissen trotzdem nicht genau, was Licht ist. Woraus besteht Licht? Wenn wir sagen Licht besteht aus Energie, wird es nur noch nebuloser. Wärme ist nämlich auch Energie und Masse entspricht auch einer Energie. Auch Arbeit ist eine physikalische Größe, die der Energie gleichwertig ist. Energie ist überhaupt ein Hilfswort für vieles, was wir nicht genau kennen, und ist daher ein beliebter Begriff in der Esoterik. Energie kann man nicht messen, man kann sie nur berechnen.
Besteht Licht überhaupt aus etwas? Licht hat im deterministisch-physikalischen Sinne noch niemand gesehen. Eine Apparatur kann Licht nicht sehen. Sehen ist zuerst ein psychischer Vorgang, der dann von unserem menschlichen Geist interpretiert wird. Licht hilft uns, etwas zu sehen, indem es Informationen von einem beleuchteten Gegenstand aufnimmt und diese dann in unserem Auge an den Sehnerv weitergibt. Im Gehirn werden dann diese Informationen von unserer Psyche zu Farbe und Gestalt verarbeitet. Das Photon trägt also die Information in unser Auge, aber das Photon selbst können wir nicht sehen. Wir benutzen zwar Wirkungen des Lichtes in seinen verschiedensten Erscheinungsformen - Wärmestrahlung, Radiowellen, Farben, Röntgenstrahlung, Gamma-Strahlung etc., - aber wir wissen dennoch nicht genau, was Licht ist. Licht war das Erste bei der Weltentstehung, und Licht ist das Letzte beim Beenden des biologischen Lebens, Licht ist überall im Weltall und spielt bei allen kosmischen Ereignissen die Hauptrolle. Licht erzeugt seit dem Urknall immer wieder neu Materie und bildet so auch immer wieder neu Sterne und Galaxien. Materie ist gespeicherte Lichtenergie. Unter bestimmten Bedingungen kann Materie auch wieder in Licht umgewandelt werden (Kernfusion, Kernspaltung oder wenn Materie auf Antimaterie trifft). Unsere Sonne verliert auf diese Weise 4,3 Mill. Tonnen pro Sekunde an Masse.
Licht ist in der kleinsten lebenden Zelle vorhanden und spielt bei allen Vorgängen in der Zelle die Hauptrolle. Ohne Licht gibt es kein Leben. Auch wir Menschen verdanken dem Licht Leib und Leben.
Licht ist bei allen atomaren und subatomaren Vorgängen der entscheidende Faktor. Licht ist auch imstande, technische Einrichtungen zu steuern (Lichtschranken, Bewegungsmelder, GPS etc.) Licht ist nach dem Molekularbiologen Bruce Lipton der Motor für die Evolution. Licht liefert gleichsam die Antriebskraft für die Evolution. Licht ist auch aus keiner Kunstrichtung wegzudenken. Licht scheint der Schlüssel zum Geheimnis der Welt zu sein.
Nach Einsteins Relativitätstheorie ist alles relativ. Sogar Raum und Zeit sind relativ, das heißt, sie können von verschiedenen Personen verschieden gesehen werden und mit unterschiedlichen Ergebnissen gemessen werden. Nur Licht ist in der Physik die einzige absolute Größe. Licht ist auch eine transzendente Größe, denn laut Relativitätstheorie existiert für das Licht weder Raum noch Zeit. Für das Licht schrumpft jede räumliche und zeitliche Distanz auf Null. Und doch hat das Licht vom Urknall angefangen das vierdimensionale Raum-Zeit-Kontinuum für uns aufgespannt, Materie entstehen lassen und so das Universum für uns gebaut und nur für uns Menschen gebaut, denn nur wir Menschen können Raum und Zeit erkennen.
Sowohl die Physik wie auch die Bibel sagen also, dass durch das Licht alles geworden ist. Die Bibel bezeichnet seit 2000 Jahren mit prophetischer Weisheit Jesus als das Licht, das in die Welt gekommen ist. Unser Glaube unterscheidet sich von den Aussagen der Wissenschaft nur dadurch, dass der Glaube auch Herkunft und Ursprung des Lichtes und damit auch den Ursprung des Lebens benennt: Jesus ist Licht vom Lichte, wahrer Gott vom wahren Gott ... Abglanz des ewigen Vaters. Seine Hoheit überstrahlt den Himmel...Er leuchtet wie das Licht der Sonne, ein Kranz von Strahlen umgibt ihn, in ihnen verbirgt sich seine Macht. (Kleines Stundenbuch, Freitag-Laudes der 2. Woche) Und: In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. (Joh 1,4).
Nicht nur der Johannesprolog berichtet von Gott als dem wahren Licht, auch im 1. Johannesbrief steht: „Dies ist die Botschaft, die wir von ihm (Christus) gehört haben und euch verkünden. Gott ist Licht und Finsternis ist nicht in ihm.“ Weiters berichtet die Bibel, dass es in der kommenden Welt weder Sonne noch Mond geben werde, denn Gott werde das Licht sein.
Auch in der Physik kann man die Ursache von Raum und Zeit und allem materiellen Sein und auch allem, was zum Leben gehört, dem einzigen Absoluten in der Physik, dem Transzendental Licht zuordnen. Auch in der Physik führt also der Begriff Licht zu einem Synonym für Gott. Meiner Meinung nach wäre es heute durchaus sinnvoll, die theologische Definition von Gott zu erweitern auf: Deus est unum, bonum, verum, pulchrum et lumen. (Ich will natürlich nicht der Glaubenskongregation in Rom vorgreifen.)

So bestätigen und ergänzen sich Glaube und Wissenschaft wieder auf wunderbare Weise. Ich staune immer wieder mit großer Freude, wie exakt die Naturwissenschaft unseren christlichen Glauben widerspiegelt.
Es grüßt euch herzlich
Günther Berwanger

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10. Glaubensimpuls aus der Wissenschaft, Februar 2017

Kann man Gott begegnen?

Liebe Freunde, eine Gottbegegnung kannst du nicht beweisen, aber du kannst sie erkennen, wenn sie dir widerfährt. Du kannst Gerechtigkeit nicht nachweisen, aber du kannst Gerechtigkeit erkennen, wenn sie dir widerfährt. Du kannst Liebe nicht beweisen, aber du erkennst die Liebe, wenn sie dich trifft. Einem Blinden kannst du Licht nicht erklären, aber er kann Licht erkennen in dem Augenblick, da er es "sieht“. Genau so kannst du eine Gottbegegnung nicht beweisen, aber du kannst sie erkennen, wenn sie dir widerfährt.
Prof. Ivancic schreibt in seinem Buch Wiederkehr der Hoffnung: „Eine Gotterfahrung ist wie das Licht eines Blitzes, das einen Augenblick lang aufleuchtet, und dessen Schein sich dann über Dein ganzes Leben hin ergießt. Dieser Lichtblitz kann sehr sanft sein, aber er genügt, um dir den Weg zu weisen.“ Er kann aber auch so stark sein, dass er dich zu Boden wirft, wie das dem Apostel Paulus passiert ist (Apg. 9,2 ff).
Gott kann Dir auf vielerlei Weise begegnen. Der normale Weg zu einem Gotterlebnis ist das Gebet. Viele kleine Gottesserfahrungen in einem beharrlichen Gebet halten dich auf dem rechten Weg, und irgendwann erkennst Du, dass Jesus persönlich mit Dir auf dem Weg ist und Dein ständiger Begleiter ist. Gott kann dir schon im Kindesalter zärtlich und sachte, fast unbemerkt begegnen. Im Gebet der Eltern, später in anderen Menschen, vielleicht in einem Priester. Du merkst es zuerst gar nicht. Dein Glaube wächst mit deinem Gebet unbemerkt von dir selbst. Du lebst von Kind an ständig in der Gegenwart Gottes, ohne dass dir das bewusst sein muss. Viele kleine Erlebnisse sammeln sich zu einer größeren Gottesschau. Und irgendwann kommt das Schlüsselerlebnis. Auf einmal stellst du fest, dass du ohne Gott nicht mehr froh bist. Für Gott würdest du alles tun, und Du richtest Dein Leben nach Gott aus, auch wenn es Opfer erfordert. Ich kenne solche Menschen in meiner Pfarre. Auch bei vielen Priestern und Nonnen ist es so gelaufen.
Andere Menschen wiederum, besonders Ungläubige oder gar Atheisten oder besonders kopflastige Menschen oder Menschen, die nicht beten, brauchen ein "Hammererlebnis“, damit sie auf Gott aufmerksam werden und umkehren. Wieder ein anderer braucht ein Wunder, damit er Gott erkennt. Und dazwischen gibt es so viele Arten der Gottbegegnung, wie es Menschen gibt. Jeder hat seine spezielle, nur auf ihn zugeschnittene Gottbegegnung. Eine Gottbegegnung ist nicht etwas, was man selbst herbeiführen kann, man kann aber um sie beten. Eine Gottbegegnung ist etwas, das einem dann einfach passiert. Aber immer ist sie ein tief in die Seele und in den geistigen Bereich eingreifendes, manchmal sehr emotionelles Erlebnis, das imstande ist, deine Lebenseinstellung dauerhaft zu ändern.
Stellvertretend für viele andere Zeugnisse möchte ich das bemerkenswerte Gotterlebnis des Andre F