Entstehung

Geschichte der Gemeinschaft Gebet und Wort (GGW)

(im kroatischen: Zajednica Molitva i Rijec)

Die Anfänge der GGW reichen ins Jahr 1971 zurück. Nach seiner Rückkehr aus Rom, wo er studierte, erteilt Prof. Dr. Tomislav Ivančić einer Reihe von Studenten und Schülern Religionsunterricht im damals noch kommunistischen Jugoslawien. Er versucht ihnen ein Leben nach dem Maßstab des Evangeliums zu vermitteln.

Hoffnung schöpften die Menschen seit 1965 durch das Zweite Vatikanische Konzil, das auf allen Ebenen der Kirche Neuerungen zur Folge hatte.

Dann im Sommer 1975 geht Prof. Dr. Tomislav Ivančić mit zwanzig seiner Schüler nach Davor, Slawonien, um dort mit ihnen in der Stille zu beten, in der Schrift zu lesen, Glaubensgespräche zu führen und die Eucharistie zu feiern. Nach drei Wochen ausdauernden Gebetes, nachdem viele bereits aufgegeben haben und diejenigen, die bleiben, nicht wissen, was sie erwarten sollen, erleben sie die Nähe Gottes, die Wirkung des Heiligen Geistes. Alle Anwesenden werden von einer tiefen Veränderung und einer anhaltenden Freude ergriffen. Was sie bisher mir eigener Kraft nicht vermochten, das wird ihnen geschenkt. So wird der 3. August 1975 zum Geburtstag der Gemeinschaft Gebet und Wort und ihres Charismas.

In den folgenden Jahren gibt es noch viele solcher Erfahrungen und Prof. Dr. Ivančić hält in Kroatien hunderte Seminare um den Menschen eine christliche Grunderfahrung zu vermitteln, unterstützt und gefördert durch den damaligen Erzbischof  Kardinal Kuharic von Zagreb.

Es fanden dann zahlreiche Schulungen statt, die in der Leitung von Seminaren für die Evangelisation der Gesellschaft unterrichten. Das Buch „Begegnung mit dem lebendigen Gott“ fasst diese Arbeit des Professors zusammen: das Apostolat der GGW.

Ende der 80er Jahre wird dem Bedürfnis der Menschen Rechnung getragen, auch unabhängig von Evangelisationsseminaren geistliche Hilfe in Krisen und Konfliktsituationen zu bekommen. Auf der Grundlage seiner Erfahrungen in den Seminaren entwickelt Prof. Dr. Ivančić die Hagiotherapie als spezifische wissenschaftliche Methode der Anthropologischen Medizin.

1990 gründet er hierfür das „Zentrum für geistliche Hilfe“ in Zagreb. Seither haben dort tausende Hilfesuchende nach der Methode der Hagiotherapie in geistlichen Krisen und Konfliktsituationen Hilfe gefunden.

Die Gemeinschaft Gebet und Wort (kroatisch: Zajednica Molitva i Rijec), als eine Gemeinschaft von Laien, die sich zum römisch-katholischen Glauben bekennen, erfährt in den folgenden Jahren großen Zulauf und es bildet sich eine Gemeinschaft, die ihr Glaubensleben nach festen Regeln gestaltet.

1992 werden die Statuten, nachdem bereits einzelne Diözesen die Anerkennung ausgesprochen haben, der kroatischen Bischofskonferenz vorgelegt und die GGW wird 1995 von dieser anerkannt. Der Gründer der GGW ist Prof. em. Dr. Tomislav Ivančić, tätig an der katholisch-theologischen Fakultät in Zagreb.

Ab 2000 bis etwa 2007 erlebt die Gemeinschaft eine Zeit des Aufbaus und des inneren Wachstums. So gibt es jetzt außerhalb Kroatiens in vielen europäischen Ländern Tochtergemeinschaften. Das Interesse der Menschen mehr über das Charisma und seine Gaben zu erfahren ist groß; so finden in Österreich in dieser Zeit zahlreiche Schulungsseminare statt. Es formierte sich die Gemeinschaft Gebet und Wort Österreich.

2006 werden neue Regeln für die GGW formuliert um einheitliche Richtlinien für das geistliche Leben, für die Ausbildung in der Hagiotherapie und in der Evangelisation zu haben.

Seit 2009 finden alle Schulungen in Zagreb statt; 2011 und 2012 haben weit über 500 Interessierte am Internationalen Studium der Anthropologischen Medizin und Hagiotherapie in Kroatien teilgenommen.